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MiG-21MF Fishbed-J

Luftstreitkräfte der NVA - Lieferzustand 1974

von Steven Draht (1:72 Eduard)

MiG-21MF Fishbed-J

Kurz zur Geschichte

Ich möchte eigentlich nur kurz das Thema MF „mit Farbe“ aufgreifen. In der Literatur ist häufig zu lesen, dass die MF vom Werk aus mit einer Lackierung in die Luftstreitkräfte der NVA geliefert wurden und deshalb schnell den Beinamen „mit Farbe“ erhalten haben. Das mag auf den Großteil der MF zutreffen, aber meiner Meinung nach waren die 1972 gelieferten Maschinen aus dem Moskauer Werk naturmetallen, ab 1973 dann in Braun/Grün/Hellblaugrau (ebenfalls Moskau) und ab 1975 in Hellgrau (MF-75, Flugzeugwerk Gorki). Weiterhin gab es scheinbar zwischen den 1973 und 1974 gelieferten Flugzeugen in der Anordnung der Tarnflächen leichte Unterschiede. Nach Betrachten einiger Bemalungsanleitungen stellte ich fest, dass die grünen Tarnflecken der 1974er Maschinen im Bereich Tragfläche/Rumpf abweichen und die Tarnfarben bis unter die Tragflächenvorderkante lackiert wurden. Ob dies wirklich so war, wer weiß…

MiG-21MF Fishbed-J

Der Bau

Ich benutzte den ProfiPack 70142 von Eduard, in dem bereits Maskierfolie und eine farbig bedruckte Fotoätzplatine enthalten sind. Und da begann schon die erste Hürde. Welche Farbe passt zu den bedruckten Cockpitätzteilen? Eduard gibt drei Farben im Mischverhältnis an. Da ich absolut kein Freund von Mischorgien bin, suchte ich nach einer passenden Farbe. Bei AK wurde ich mit der Farbnummer 2301 fündig. Das Türkis ist meiner Meinung nach perfekt!

Eduard zeigt in der Bauanleitung an, dass das Instrumentenbrett links oben begradigt werden soll. Dies sollte man nur tun, wenn eine MiG-21MF-75 entsteht. Der Bau des Cockpits verlief absolut problemlos, auch die Ätzteile passten sehr gut. An dem - für den Maßstab 1:72 - sehr gut gestalteten Sitz KM-1 ergänzte ich nur die Stoffabdeckung auf der Kopfstütze.

Nach der Cockpiteinheit wurden noch die Teile für das Triebwerk und die Fahrwerkschächte zu Sektionen zusammen gefügt. Nach dem Schließen des Rumpfes kam etwas Gewicht (wie immer bei mir „frei nach Schnauze“) in den Bug. Die Tragflächenober- und -unterteile sollte man vorher trockenpassen und an den Enden innenseitig ein wenig abschaben. Insgesamt ging der Bau sehr schnell voran, da alles gut bis sehr gut passte. Als weiteres Zubehör nutzte ich die Räder von Eduard Brassin (672182), von Quickboost die Radarnase (QB 72588), die Antennen (QB 72596), die Abdeckungen (QB 72598) und die Leiter von Brengun (BRL 72052).

MiG-21MF Fishbed-J

Die nächste Hürde für mich war das Finden der „richtigen“ Tarnfarben. Ich benutze fast nur noch Vallejo-Farben für das Airbrushen. Nach aufhaltenden, nicht unbedingt zielführenden Recherchen nach irgendwelchen Farbnummern kam ich zu dem Entschluss, Vallejo 71.032, 71.341 und 71.338 zu benutzen. Ich denke, es ist so in Ordnung. Die grünen Antennenfelder sind mit Revell 48 lackiert, die Metallflächen mit Vallejo 71.064 und Alclad II Airframe Alu bzw. Stainless Steel. Am Ende überdeckt Vallejo 26.651 Matt Varnish.

Das Aufbringen der Wartungsbeschriftungen hat gefühlt ewig gedauert; ich habe aber nicht aufgegeben und jedes laut Bauanleitung geforderte Stencil aufgebracht. Die Hoheitszeichen und Kennung sind von TOModellbau. Da die Ziffern auf dem Decalbogen (72001) von TOM leider nicht die richtige Schriftart haben, musste ich wieder rumschnippeln. Schade, dass TOM nicht den sehr guten Decalbogen mit schwarzen Ziffern (05083) auch in Rot herausbringt. So schwer kann das doch nicht sein! Alternativ gäbe es Ziffern von TL-Decals (2736); allerdings finde ich das Rot zu hell und mein Bogen ist leicht verdruckt, so dass der weiße Untergrund zu sehen gewesen wäre.

MiG-21MF Fishbed-J

Normalerweise möchte ich immer ein Maximum an möglicher Bewaffnung an meine Modelle bringen. Da aber Eduard auch die Starthilfsraketen SPRD-99 (ab MiG-21PFM/SPS möglich) beigelegt hat und die NVA auch Übungsstarts damit durchführte, wollte ich wenigstens ein MiG-21-Modell damit ausrüsten. Allerdings zeigt kein einziges der recherchierten Fotos Bewaffnung oder Treibstoffzusatzbehälter an den Pylonen bei diesen Starts. Also musste ich diesmal verzichten. Die „535“ führte nachweislich einen Start mit SPRD-99 durch.

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Steven Draht

Publiziert am 14. September 2020

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