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McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Luftwaffe, JaboG 35 anfangs der 1970er Jahre

von Hauke Ahrendt (1:32 Revell)

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Einsatz bei der Bundeswehr

Die F-4F wurde 1973 bei der Luftwaffe eingeführt und basiert auf der US-Version F-4E, bei der wieder eine Bordkanone als Resultat aus Erfahrungen in Vietnam eingerüstet war. Die F-4F bestand bei der Beschaffungsentscheidung der Luffwaffe gegen die Muster BA "Jaguar", Saab "Viggen" und Northrop F5 "Tiger". Eine zugleich bestehende Forderung, die Phantom als Einsitzer zu beschaffen, wurde wegen zu erwartender Kosten und Zeitbedarf von der Luftwaffe wieder fallen gelassen.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

1971 wurde die Beschaffung von 175 Stück F-4F Phantom II beschlossen. Nur die erste F-4F für die Luftwaffe wurde ausschließlich bei McDonnell Douglas gefertigt, alle Einheiten danach entstanden unter Beteiligung deutscher Lieferanten. Die offizielle Übergabe des ersten Flugzeuges erfolgte im Mai 1973.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Die hier dargestellte Maschine war im JaBoG 35 im Einsatz und präsentiert sich im reinen Norm 72-Anstrich, von dem es übrigens Variationen im Detail gab, und zeigt sich mit dem frühen, großen Staffelabzeichen. Auf eine Luftkampfidentifizierungsfarbe an den typischen Stellen habe ich verzichtet.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Das Modell

Das Modell ist von Revell und stellt eigentlich die Abflugversion der WTD 61 dar in einer schwarz-orangen Sonderlackierung. Ich wollte aber eine Version im Norm 72-Anstrich haben, daher war der Bausatz für mich nur die Modellbaugrundlage. Der Bau war eigentlich recht einfach aus der Box, ich hatte auch keine Probleme mit dem oft kritisierten Spalt zwischen Rumpf und Flügelansatz, den habe ich auch ohne Spachteln dicht bekommen. Kann eventuell ja an der Lagerung der Teile im Karton liegen und ich hatte, selten genug, auch mal Glück mit sowas ;-).

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Außenlasten liegen dem Bausatz glücklicherweise umfangreich bei, auch wenn sie für den eigentlichen Zweck des WTD-Modelles nicht benötigt werden. Ich habe daher die obligatorischen Zusatztanks und vier Sidewinder AIM-9B gewählt, musste aber, um eine frühe AERO-3B-Starterschiene darzustellen, auf Reste meiner F-104 Starfighter zurückgreifen, die ich in ausreichender Zahl noch hatte.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Ich habe einige Zurüstungen verwendet:

Ich habe von Aires ein Cockpitset genutzt, eigentlich für Tamiya, und obwohl ich nicht alle Teile verwenden konnte, weil es eigentlich für die J/S-Version ist. Aber vieles konnte doch genutzt werden, und so ließ sich das Cockpit im Vergleich zum Bausatz deutlich verbessern. Auch die Schubdüsen sind von Aires, für die E/J-Version, und allemal besser als die Bausatzteile, da diese eine extrem zu geringe Tiefe aufweisen, das sieht jeder, sogar ich. Um das Cockpit zu besetzen habe ich auf zwei F4-Piloten von PJ-Production zurückgegriffen, die durch verschiedene Köpfe und Arme in unterschiedlichen Körperhaltungen gebaut werden können, um beide Cockpitpositionen zu besetzen. Von True Details habe ich noch Räder mit Linienprofil genutzt und ein Fahrwerk von Scale Aircraft Conversions, ich glaube das war es auch.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Lackierung

Die Lackierung entstand mit Farben von Revell, die Metalltöne sind AlcladII, eine leichte Alterung mit Aufhellungen und Schattierungen folgte. Bis einschließlich der Beschichtung mit Klarlack als Vorbereitung für die Decals war ich zufrieden.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Decals: Ein Misserfolg

Da der Bausatz keine Decals beinhaltete, die ich verwenden konnte, musste ich mir die Stencils und Kennungen mit Geschwaderzeichen zusätzlich besorgen, hier bietet AirDOC hervorragende Sets für alle Lackierungen und Einheiten, da sollte jeder was finden. Ich habe mir also alle für den Norm 72-Anstrich besorgt. Nun war alles bereit: Die Oberfläche gesäubert, Schere, scharfer Cutter, Weichmacher und Setting waren parat, los ging es. Das Aufbringen, insbesondere der Stencils, hat ewig gedauert, aber wie gesagt, die Bögen sind sehr umfangreich. Alles sah zu meiner Zufriedenheit aus, also Mattlack drauf. Als der dann matt wurde, zeichnete sich ein großes Drama ab, das mit zunehmender Trocknung des Mattlacks immer deutlicher erkennbar wurde. Und das war der Momentm in dem ich mich wirklich geärgert habe wie selten zuvor, und erst recht nicht so kurz vor der Fertigstellung! Selten, nein NIEMALS hatte ich einen solchen Misserfolg. Die Decals silberten wie verrück! Nicht etwa ein bisschen, sondern fast alle, und großflächig. Da ist das Modellbauergebnis im Grunde vernichtet. Und alle nachträglichen Versuche wie Anstechen, Weichmacheruntersetzen und Andrücken etc. blieben nur von geringer Wirkung. Vor 33 Jahren, so im Alter von 15 Jahren, wäre das ein Fall für einen China-Böller D gewesen ;-). Ich bin mir bei der Verarbeitung der Schiebebilder allerdings keiner Schuld bewusst, doch da ich sonst noch nie bei anderen Modellbau-Kollegen von solchen Problemen mit AirDOC gelesen habe, muss es wohl trotzdem irgendwie an meiner Arbeitsweise gelegen haben.

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Na, ich zeige sie hier jetzt trotzdem, bevor ich nächsten Silvester auf andere Gedanken komme und sie nicht mehr zeigen kann...

Und außerdem: Fehlschläge gehören ja irgendwie auch zum Modellbau dazu. 

McDonnell Douglas F-4F Phantom II

Hauke Ahrendt

Publiziert am 07. Juni 2017

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