MiG-31 FirefoxClint Eastwoods Diebesgutvon Thomas Brückelt (1:72 AniGrand Craftswork)Schon seit ich vor vielen Jahren den Film „Firefox" (deutschsprachiger Trailer) sah, wollte ich den fiktiven Jet in meiner Sammlung haben. Clint Eastwood alias Mitchell Gant erhält in dem Film den Auftrag, den Mach 5+ schnellen Stealthfighter „MiG-31 Firefox" aus Russland zu stehlen. Zu einem weiteren technischen Highlight gehört die gedankengesteuerte Bedienung der Waffensysteme; um sie bedienen zu können muss der Pilot „russisch denken", weshalb die Wahl auf den Vietnam-Veteran Mitchell Gant viel. Seine Mutter ist Russin und er wuchs zweisprachig auf. Clint Eastwood führte auch Regie bei dem Actionfilm, der 1982 in die Kinos kam. Eines Tages entdeckte ich den Resinkit in 1:72 (auch in 1:48 und 1:144 erhältlich) von Anigrand und schlug ohne zu zögern zu. Die Bauteile haben eine sauber strukturierte Oberfläche und sind zum Teil sehr filigran. Es liegt ein fein detailliertes Fahrwerk bei, ich habe allerdings Bedenken, ob es die recht hohe Masse des Modells dauerhaft stemmen kann. Das Cockpit ist allerdings recht spärlich ausgestattet. Das Material ist mit viel Fingerspitzengefühl zu behandeln. Besonders die dünn gegossenen Lufteinläufe sind sehr bruchgefährdet. Einer davon lag bereits zerbrochen in der Schachtel. Am besten gefällt mir die Firefox in ihrem Element, so wollte ich sie auch darstellen. Weiterhin sollte ein Waffenschacht geöffnet sein. Neben ein paar Bildern aus dem Internet bestellte ich mir noch den Film auf DVD, um ein paar Details besser erkennen zu können. Das Cockpit entstand im Eigenbau. Der beiliegende Sitz erinnert eher an einen Jäger-Sitz aus dem 2. Weltkrieg, hier passte ich einen übrigen Schleudersitz an. Der Platz im Cockpit fällt nicht gerade üppig aus, eine 1:72-Figur wäre so kaum unterzubringen. Mit dem Fräser schmälerte ich die Seitenkonsolen, die bereits an den Seitenwänden angeformt sind. Ein Instrumentenbrett und der Steuerknüppel wurden ebenfalls selbst hergestellt. Die Pilotenfigur baute ich mir aus abgegossenen Resinteilen anderer Figuren zusammen. Die offene Darstellung des Waffenschachts ist nicht vorgesehen. In meiner Restekiste fand sich ein Frachttor mit feiner Oberflächenstruktur und angeformten Gelenken, was „wie die Faust aufs Auge" passte. An den Enden verkleidete ich den Waffenschacht mit Polystyrolplättchen. Die Raketen im Film ähneln einer Mischung aus AIM-9 Sidewinder und R-60 / AA-8 Aphid. Beide Typen hatte ich in meinem Fundus. Das Leitwerk stammt von der Aphid, die vordere Hälfte von der Sidewinder. Die vorderen Stabilisierungsflügel verkleinerte ich noch etwas, so kommen sie den Raketen im Film recht nahe. Weiterhin baute ich ein PS-Klötzchen in den Rumpf, das ein kurzes Stück Silikonschlauch aufnimmt. Hier wird der CFK-Stab des Displays eingeschoben. Die Passgenauigkeit der Teile ist nicht gerade prickelnd, es musste sehr viel gespachtelt und verschliffen werden, besonders im Bereich der Triebwerke. Die Fahrwerksklappen waren deutlich zu klein. Daher schnitt ich mir Streifen aus PS zurecht und erweiterte die zu klein geratenen Teile. Nach dem Antrocknen konnte ich sie somit genau anpassen. Die Canards wollte ich in der Highspeed-Stellung anbringen; der Bausatz sieht hier nur die ausgefahrene Position vor. Nach hinten geschwenkt sieht der Vogel jedoch deutlich rasanter aus. Ich verglich die Stellung mit meinen Vorlagen und trennte die Innenflügel entsprechend ab. Zwei recht markante Details wurden von Anigrand ebenfalls nicht berücksichtigt: Die hervorstehenden Keulen auf dem Tiefensprung der Seitenleitwerke und die Staurohre an den Tragflächen. Die Keulen schliff ich aus den Resten meiner zerstückelten Raketen, die Staurohre stellte ich aus gezogenen Gießästen her. Verklebt habe ich fast alle Teile mit dickflüssigem Sekundenkleber, den ich meist mit Hilfe eines Zahnstochers auftrug. Die recht klar gegossene Cockpitverglasung verklebte ich mit 5-Minuten-Epoxydharz. Lackiert habe ich mit dem Pinsel und Revellfarben. Die Grundfarbe ist Anthrazit. Einige Panels setzte ich durch Beimischung von Grautönen ab, damit die Oberfläche nicht so steril aussieht. Die Decals waren schnell angebracht, da die Firefox nicht mehr als die roten Sterne als Markierungen trägt. Seidenmatter Klarlack versiegelt das Modell. Der Fuß des Ständers ist eine Stahlplatte, so ist ein sicherer Stand gewährleistet. Mit der Firefox ging ein lang ersehnter Modellbauwunsch in Erfüllung. Der Bau war durch die Änderungen und Nacharbeiten recht anspruchsvoll und hat mir daher auch jede Menge Freude bereitet. Der Bausatz ist nur geübten Modellbauern zu empfehlen. Thomas Brückelt, Publiziert am 06. Oktober 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |