Suchoi Su-25A FrogfootLuftstreitkräfte der NVA, What if - "Was wäre, wenn..."von Mario Grabmann (1:32 Trumpeter)Zum Original:Die Su-25 ist ein in der damaligen Sowjetunion entwickeltes Erdkampfflugzeug, welches im Jahr 1975 seinen Erstflug hatte, ab 1984 eingesetzt wurde und heute noch im aktiven Einsatz ist. Sie stand damals in Konkurrenz zur IL-102 aus dem Konstruktionsbüro Iljuschin. Die beiden Tumanski R-95Sh Triebwerke brachten das ca. 9,5 Tonnen schwere Flugzeug auf eine Höchstgeschwindigkeit von 975 km/h. Die Su-25 war mit einer doppelläufigen 30-mm-Kanone GSch-30-2 bewaffnet und konnte an zehn Außenlastträgern Bomben, Raketen und Lenkflugkörper mit einem Gesamtgewicht von 4.400 kg mitführen. In den Luftstreitkräften der NVA der ehemaligen DDR ist dieses Flugzeug nie geflogen. Es war aber Ende der 80er Jahre als Ersatz für die MiG-23BN im Gespräch. Da für die MiG-23BN keine Abnehmer gefunden wurden, und natürlich auch bedingt durch die geschichtlichen Ereignisse 1989/90, kam das Geschäft nicht zustande. Da ich eine Su-25 haben wollte, die nicht in russischen oder tschechischen Diensten stand, dachte ich mir: Was wäre, wenn... Zum Modell:Der Bausatz beinhaltete 35 graue und sechs transparente Spritzrahmen, einen kleinen Ätzteilbogen und optionale Weißmetallteile für das Fahrwerk. Die Rumpf- bzw. Triebwerkshälften waren extra verpackt. An Zurüstsätzen habe ich lediglich den Eduard-Ätzteilbogen für den Sitz verwendet. Der Bau des Modells ging zum großen Teil problemlos vonstatten, wenn man von einigen "Kleinigkeiten" absieht. So sind beispielsweise die Angussstellen hier und da an ziemlich schwer zugänglichen Bereichen zu finden. Die Teile mussten dort sehr vorsichtig vom Rahmen entfernt und entgratet werden. Da ich grundsätzlich am Ende der Bauanleitung anfange, die einzelnen Baugruppen anzufertigen, begann ich mit den Außenlasten, die keine nennenswerten Probleme aufwiesen. Bei der Auswahl habe ich mich für beliebige Bewaffnungen entschieden, da ja niemand weiß, womit die Su-25 der NVA bestückt werden würden. Anschließend habe ich mich mit den Fahrwerkskomponenten befasst, die unter Einschluss der Weißmetallteile auch unproblematisch zu bauen waren. Hier habe ich unter Zuhilfenahme von Originalfotos lediglich Brems- und Hydraulikleitungen ergänzt. Beim Bau der Tragflächen gilt es etwas zu beachten, was ich erst zu spät gemerkt habe. Wer die Vorflügel, bzw. die Landeklappen NICHT im ausgefahrenen Zustand einbauen möchte, sollte auf die Teile D2 und F2 bzw. C8 und E8 verzichten. Wenn diese erst mal in den Tragflächen eingebaut sind, kann man besagte Teile nur noch ausgefahren darstellen.
Die Triebwerke waren problemlos zusammenzubauen, wobei ich auch hier noch einige Leitungen und Kabel hinzugefügt habe. Beim Anbau der verkleideten Triebwerke an den Rumpf zeichneten sich jedoch erhebliche Passungsprobleme ab. Die Einheit Rumpf und Triebwerke habe ich mit Schraubzwingen (!) in Form gehalten, wobei sich natürlich prompt die fein verschliffenen Triebwerksverkleidungshälften wieder trennten. Und selbst nach Aushärten des Klebers musste ich noch einiges an Spachtelmasse verwenden. Das nächste Passungsproblem zeichnete sich beim (ansonsten hervorragenden) Cockpit beim Einsetzen in den Rumpf ab. Vielleicht habe ich einen Fehler gemacht, aber ich musste einiges vom Cockpitvorderteil abschleifen, bis es bündig im Rumpf saß. Bei diesem Arbeitsschritt überlegte ich auch noch, ob ich ein Buggewicht einsetzen sollte, damit die Su nicht auf den Hintern kippt. Zur Sicherheit habe ich noch ein schweres zylinderförmiges Gewicht eingesetzt, welches genau zu diesem Zweck eigentlich für die 48er Do-335 von Tamiya gedacht war. Der weitere Bau brachte keine Probleme mehr mit sich. Da ich auch die Avionikschächte offen darstellen wollte, habe ich diese nach Originalfotovorlage bemalt und etwas verkabelt.
Für die Lackierung des Modells habe ich mich an das dreifarbige Tarnschema gehalten, wie es zuletzt an den MiG-23BN der NVA verwendet wurde. Dafür nahm ich die Farben Hellblau, Olivgrün und Erdbraun von Tamiya und RLM 70 Schwarzgrün von Vallejo Model Air. Für die NVA Decals verwendete ich die Abziehbilder von TOM Modellbau. Zu den Wartungshinweisen: Diese waren so zahlreich und, insbesondere bei den gelben Schriftzügen, so grell, dass ich mich fragte, ob hier ein Tarnanstrich überhaupt noch irgendeinen Zweck erfüllt... Ein schlimmer Fauxpas meinerseits wäre noch anzumerken und ist dem aufmerksamen Betrachter meiner Fotos sicher auch nicht entgangen. Während ich nach der Fertigstellung mein Modell betrachtete, stellte ich fest, dass hier irgendetwas fehlt. Man möchte es nicht glauben, aber ich bin nicht darauf gekommen! Erst jetzt, beim Schreiben dieses Berichtes lief es mir eiskalt den Rücken runter. NATÜRLICH - das Flugzeug hat zwar das Qualitätsabzeichen für besondere Pflege, aber dafür hat es keine taktische Nummer! Auweia! Ich sag´s mal so: Wo hätte die auch noch hin sollen... Mario Grabmann Publiziert am 12. Juni 2015 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |