North American F-86F SabreSkyblazersvon Stefan Fraundorfer (1:48 Italeri)Die F-86 Sabre von North American war wohl das beste westliche Jagdflugzeug der fünfziger Jahre. Sie bildete das Rückgrat der NATO-Luftstreitkräfte und konnte im Koreakrieg ihre Überlegenheit gegenüber der MiG-15 demonstrieren. Die Sabre blieb in einigen Nationen bis weit in die siebziger Jahre im aktiven Dienst und wurde auch in Australien, Kanada und Japan in Lizenz gefertigt. Die mit der F-86 gewonnenen Erfahrungen waren für die Entwicklung moderner Nachkriegsjäger von großer Bedeutung und gipfelten im ersten westlichen Überschalljäger, der F-100 Super Sabre - ebenfalls von North American. Angetrieben wurde die F-86F von einem General Electric J47-GE-27 Strahltriebwerk mit 26,29 kN Schub, das der Maschine zu einer Höchstgeschwindigkeit von 1.118 km/h in großer Höhe verhalf. Die Reichweite betrug 1.263 km, mit Abwurftanks 2.044 km. Bewaffnet war sie mit sechs 12,7-mm-MGs mit je 267 Schuss. An Unterflügelstationen konnte sie zwei 454 kg schwere Bomben oder andere Waffen mitführen. Die „Skyblazers" begannen im Frühjahr 1949 mit ihren Kunstflugvorführungen. Sie waren in Fürstenfeldbruck als Teil der 22nd Fighter Squadron, 36th Fighter Wing, USAFE (US Air Forces in Europe) stationiert und flogen zunächst die F-80B, später die F-84E Thunderjet. 1953 wurde das Team dem 48th FBW (Fighter-Bomber Wing) in französischen Chaumont unterstellt. Kurz darauf rüsteten die „Skyblazers" auf die F-86F Sabre um. 1956 kam das Team wieder unter das Kommando des 36th Fighter Wing in Bitburg, wo es auf F-100C Super Sabre umgerüstet wurde. Mit Einführung von Luftbetankungssystemen konnte das Aerobatic Team der US Air Force, die „Thunderbirds", auch lange Strecken nach Europa oder Afrika überwinden. Die „Skyblazers" wurden dadurch obsolet und im Januar 1962 aufgelöst. Der Bausatz stammt von Italeri und ist im Maßstab 1:48 gehalten. Irgendwo habe ich gelesen, dass es sich dabei um einen alten Esci-Kit handeln soll, der mit einem riesigen Decalbogen von Cartograf neu aufgelegt worden ist. Durchaus vorstellbar, war doch die Passgenauigkeit der Teile alles andere als gut. Besonders am Lufteinlauf, am Rumpf-Tragflächen-Übergang und an der Unterseite musste viel gespachtelt und verschliffen werden. Interessant ist auch, dass das Modell durchwegs versenkte Paneellinien aufweist - bis auf das Höhenleitwerk, dort sind sie erhaben. Für das Cockpit hätte ich in Fotoätzteile investieren sollen, weil es durch die große Haube gut einsehbar ist und die Detaillierung der Bausatzteile hier ziemlich spartanisch ist. Lackiert habe ich die Sabre mit Aluminium 101 von Alclad. Einzelne Paneele, Ruder und Klappen wurden mit Airframe Aluminium 119 und Duraluminium 102 hervorgehoben. Der Effekt hätte jedoch deutlich stärker ausfallen dürfen, daher sieht man das auf den Fotos auch sehr schlecht. Die supersauber gedruckten Decals waren eindeutig das Highlight des Bausatzes. Auch große Teile - das Decal für die linke und rechte Flügelober- und -unterseite besteht z.B. jeweils aus einem Stück - ließen sich problemlos anbringen und legten sich mit etwas Weichmacher schön um Kanten und in Vertiefungen. Weil das Modell am Ende eigentlich „zu perfekt" aussah, habe ich die Paneellinien noch mit verdünnter schwarzer Ölfarbe betont und die fast „strahlenden" Decals mit einem leichten Washing etwas abgetönt.
Stefan Fraundorfer, Publiziert am 17. November 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |