F-86F Sabre Jet "Skyblazers"(Italeri - Nr. 2684)Produktinfo:
Besprechung:Karton im Karton - endlich wieder eine Ablage für die Teile beim Bauen! Die F-86 Sabre ist wohl der berühmteste Jet der Nachkriegszeit. Schon kurz nach ihrer Indienststellung 1949 erlebte die Sabre ihre Feuertaufe in Korea, dort war sie der einzige wirklich ebenbürtige Gegner der MiG-15. Nach dem Krieg wurde sie bei zahlreichen Luftwaffen des Westens bis in die 1970er Jahre hinein eingesetzt. Insgesamt wurden mehr als 9800 Sabres aller Varianten produziert, unter anderem auch von Canadair und CAC. Die F-86 wurde auch bei mehreren Kunstflugteams in aller Welt eingesetzt. Bei der USAF flogen sie beim USAFE Ableger der Thunderbirds, den Skyblazers. Die Skyblazers begannen ihre Aktivitäten im Frühjahr 1949 auf dem deutschen Stützpunkt Fürstenfeldbruck, damals noch mit der F-80B. Die Piloten gehörten zur 22nd FS der 36th FW. Schon bald darauf wurden die F-80Bs durch die F-84E ersetzt, um 1954 auf die F-86 Sabre zu wechseln. Die Skyblazers wurden im Laufe der Jahre an verschiedenen Standorten stationiert, darunter auch Bitburg und Neubiberg, sowie zwischen 1953 und 1956 in Frankreich. Mehr Informationen zu den Skyblazers kann man im Virtual Sky Blazers Discussion Board nachlesen. Reliefartige Details im Hauptfahrwerksschacht Was man vor dem Kauf des Bausatzes durch Betrachten der Kartonrückseite bereits vermuten konnte bestätigte sich nach dem Öffnen. Innen befindet sich wieder einmal ein Bausatz aus dem schier unerschöpflichen Fundus von ESCI. Bereits vor einigen Jahren erschien er als F-86E im Italeri Katalog. Die Detaillierung hält sich wie bei ESCI seinerzeit üblich in Grenzen. Zwar sind die Gravuren (wenigstens) versenkt ausgeführt, ansonsten hat der Bausatz aber nicht wirklich viel zu bieten. Immerhin befindet sich in der Schüttbox noch ein zweiter Karton in dem man die Teile gescheit aufbewahren kann. Bei den Gravuren fällt auf, dass an einigen Stellen die Werkzeugform verschlissen ist, will heißen, dass einige Gravuren ins Leere laufen oder Deckel nicht vollständig wiedergegeben sind. Pylone und Höhenleitwerke verfügen über erhabene Gravuren. Die einzige Option einer wahlweisen Darstellung sind die Luftbremsen, diese können geöffnet gebaut werden, jedoch sollte man dann deren Schächte etwas nachdetaillieren. Schubdüse und Lufteinlauf enden jeweils relativ schnell mit einer massiven Platte, am besten verwendet man hier die beigefügten F.O.D - Abdeckungen. Die Kanonenmündungen sind wegen der separaten Einsätze bereits "aufgebohrt", so dass man gleich entsprechende Röhrchen zur Darstellung der Läufe einbauen kann. Das Cockpit wurde seinerzeit von Esci zur detailfreien Zone erklärt. Im Cockpit herrscht nahezu gähnende Leere. Instrumentenbrett und Seitenkonsolen sind völlig glatt und können mit Decals belegt werden. Details an den Seitenwänden sucht man vergeblich, ebenso im gut einsehbaren Bereich hinter dem Sitz, wo es nur einige rudimentäre reliefartige Strukturen gibt. Einzig der dreiteilige Sitz und der Steuerknüppel sind halbwegs brauchbar. Die Instrumentenbrettabdeckung ist als Klarsichtteil ausgeführt. Die Fahrwerke nebst ihren Schächten machen auch keine bessere Figur. Die Schächte sind viel zu tief und teilweise von der Form her falsch (die Radkästen der Haupträder sind konisch zulaufend). Bei den Fahrwerken selbst ist zwar alles da aber sehr einfach gehalten, ebenso die Räder. An Außenlasten stehen wahlweise Abwurftanks oder Sidewinder Raketen zur Auswahl, wobei letztere hier nicht zutreffend sind. Die Klarsichtteile machen einen sehr guten Eindruck, sie sind relativ dünn und schlierenfrei und erlauben einen guten Einblick auf die leider nicht vorhandenen inneren Werte des Cockpits.
Bleiben noch als Letztes die Decals. Diese kann man getrost als das Highlight des Bausatzes bezeichnen. Fast genauso groß wie der Karton bietet der Bogen die Möglichkeit zwei Maschinen der Skyblazers sowie eine Maschine aus dem Koreakrieg darzustellen. Bei letzterer handelt es sich um die relativ bekannte "Dennis the Menace" mit der entsprechenden Comicfigur als Noseart. An den Decals selbst gibt es nichts zu meckern, sauber im Druck, kräftige Farben und absolut versatzfrei. Selbst die kleinsten Schriftzüge sind entzifferbar. Wo erforderlich sind die Schriftzüge bereits geteilt (z.B. Luftbremse). Viel Sorgfalt ist erforderlich, um die großen Skyblazers Decals aufzubringen, hier sollte man in jedem Fall auch den Untergrund farblich passend gestalten, um unschöne Übergänge, vor allem an den Flügelvorder- und Hinterkanten zu vermeiden. Bau- und Bemalungsanleitung entsprechen dem gewohnten Standard von Italeri und lassen eigentlich keine Fragen offen. Wie üblich befindet sich auf der Kartonrückseite auch eine farbige Illustration der Bemalungsanleitung. Darstellbare Maschinen:
Stärken:
Schwächen:
Anwendung:
Fazit:Ob die Strategie erstklassige, zeitgemäße Decalbögen zusammen mit in die Jahre gekommenen Bausätzen zu vermarkten optimal ist, bleibt fragwürdig. Der ESCI Ur-Bausatz ist zwar einer der besseren aus dieser Quelle, allerdings mit den Pendants von Academy oder gar Hasegawa kann er nicht mithalten. Ein Bausatz, der sich ideal für ein Modell im Flug auf einem Ständer eignet, den müsste man aber separat kaufen (z.B. von Academy). Bedingt empfehlenswert. Weitere Infos:Referenzen:
Diese Besprechung stammt von Frank Richter - 14. Februar 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |
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