8,8 cm FlaK 36mit Kommandogerät 40von Lukas Kanczik (1:72 Revell)Das Original:Die Flak 36, auch bekannt als "Acht - Acht", besitzt eine Kreuzlafette, auf der das Geschütz eine Drehung von 360 Grad vollziehen konnte. Die beiden seitlichen Arme waren beweglich und konnten zur Erleichterung des Transports hochgeklappt werden. Die beiden starren Arme dienten als Befestigungspunkte für den Sd. Ah. 202. Das Kanonenrohr zeigte beim Transport in Fahrtrichtung. Des Weiteren gab es zahlreiche Arten von anderen Befestigungsmöglichkeiten für die Flak 36. Ein paar seien hier genannt: es gab auch Geschütze, die auf Eisenbahnwagons montiert waren oder die auf Selbstfahrlafetten wie einem umgebauten Pz. Kpfw. IV ihren Dienst verrichteten. Das Bedienpersonal bestand in der Regel aus sechs bis acht Mann, wobei eine gut eingespielte Mannschaft 15- 20 Schuss pro Minute abfeuern konnte. Verschossen wurden Sprenggranaten und panzerbrechende Granaten, die in ihrer Mündungsgeschwindigkeit und Masse variierten. Um die jeweilige Munitionsart auswählen zu können, waren sie farblich markiert. Gelb markierte Patronen waren Sprenggranaten und schwarz oder weiß markierte Patronen waren Panzergranaten. Eine Flakbatterie bestand aus vier Geschützen und einem Rechner zur Erfassung der Zielkoordinaten - in diesem Fall ist es das Kommandogerät 40, das jeweils mit den einzelnen Geschützen über Leitungen verbunden war und die jeweiligen Zielkoordinaten übermitteln konnte, während die Bedienmannschaft die Höhe und Richtung des Geschützes auf das Ziel einstellte. Schließlich wurde die Flak geladen, mit Hilfe des Zündstellers wurde die Ladung scharf gemacht und die Zündzeit auf die Höhe oder Weite des zu treffenden Ziels eingestellt. Die Flak 36 ("Acht- Acht") erlangte ihren legendären Ruf allerdings erst gegen den Einsatz von Bodenzielen. Sie konnte Ziele in ca. 2.000 Meter Entfernung erfolgreich zerstören, was zur damaligen Zeit vorteilhaft war, da man mit der Flak 36 ("Acht-Acht") dem T-34 oder KW-1 aus großer Entfernung gefährlich werden konnte. Zum Bodenkampf erhielt das Geschütz vorne einen Schutzschild, welches der Bedienmannschaft jedoch nur minimalen Schutz bot. Zusätzlich sei noch erwähnt, dass durch das Anbringen des Schildes die Silhouette der Flak drastisch erhöht wurde und somit ein leichtes Ziel für gegnerisches Feuer war. Durch die guten Erfahrungen gegen Fahrzeuge auf dem Boden war es keine Überraschung, dass die Kanone in leicht modifizierter Form als Bordkanone für einen neuen Panzertyp herhalten musste. Somit kombinierte man die hohe Durchschlagskraft der Kanone mit mehreren Tonnen Panzerstahl und entwickelte auf diese Weise den Panzerkampfwagen VI, besser bekannt als "Tiger". Dadurch entstand auf dem Schlachtfeld für jeden Gegner ein Schreckensgespenst, dem man nicht allzu gerne begegnen wollte. Das Modell:Der hier gezeigte Bausatz ist von der Firma Revell (Nr.03174). Beim Öffnen der Verpackung und Sichtung der Bauteile habe ich festgestellt, dass das ein oder andere Teil beschädigt war und die untere Partie des schwenkbaren Arms fehlte. Dies war ein großes Ärgernis, weil ich die beschädigten Kleinteile wie Spaten und Spitzhacke selbst reparieren musste. Das fehlende Unterteil des beweglichen Arms vervollständigte ich durch ein Stück vom Gussast, Spachtelmasse und Schleifarbeiten. Den Schutzschild für die Bedienmannschaft habe ich dünner geschliffen, da er mir zu dick vorkam. Weiterhin bohrte ich vorne eine Mündungsöffnung hinein und wickelte die Kabeltrommeln mit Kupferdraht auf. Den Staubschutz für die Ladeeinrichtung und das Kommandogerät 40 modellierte ich durch ein auf maß geschnittenes Taschentuch und mit verdünnten Holzleim. Ansonsten gab es für mich keine weiteren Überraschungen, hier und da musste Grat entfernt werden und an einigen Stellen habe ich Spachtelarbeiten vorgenommen. Ich entschied mich dafür, das Geschütz in Transportstellung zu bauen und das Kommandogerät 40 sollte einen entladenen Zustand zeigen. Als kleines Sahnebonbon spendierte ich dem Bausatz noch mehrere Munitionskisten und eine Verladekiste für die Zieloptiken des Kommandogerätes 40. Diese fertigte ich selbst aus Balsaholz an, gefüllt habe ich die Kisten mit Granaten aus meiner Restekiste. Bemalt wurden die Modelle wie gewohnt mit Emailfarben von Revell. Als Farbanstrich für die Flak, Sd. Ah. 202, Kommandogerät 40 und Sd. Ah. 52 wählte ich Panzergrau (78 Matt). Für die Bereifung und die Leitungen wählte ich Anthrazit (9 Matt) aus, während ich die Blattfederung und Werkzeugköpfe mit der Eisenfarbe (91) bemalte. Beschädigungen, Abnutzungen und Roststellen erzielte ich mit den Farben Lederbraun (84 Matt), Rost (83 Matt) und der aufgehellten Grundfarbe (78 Matt+ 5 Matt). Für die Abdeckungen nahm ich die Farbe Schilfgrün (362 SM). Um Verschmutzungen, leichte Rostspuren oder Pulverrückstände an der Kanonenmündung darstellen zu können, griff ich zum Weathering- Set A und B von Tamiya. Decals habe ich vorerst gar nicht verwendet, da ich noch nicht im Klaren darüber bin, in welcher Einheit ich die Flak einsetzen möchte. Außerdem spiele ich mit dem Gedanken in naher Zukunft eine passende Vignette oder ein Diorama samt Figuren und/oder zusätzlichen Fahrzeugen zu bauen. Der Zusammenbau des Modells hat mir großen Spaß bereitet, trotz des einen oder anderen Stolpersteins. Meiner Meinung nach ist mir das Modell gut gelungen, hoffentlich bringen es die Bilder auch gut rüber. Lukas Kanczik Publiziert am 29. Juni 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |