BMW R75Italeri (grau) und Master Box (sandfarben)von Andreas Maleika (1:35 verschiedene Hersteller)
Obwohl der Bausatz der R 75 von Italieri einige Jährchen schon auf dem Buckel hat, stellt er immer noch eine brauchbare Ausgangsbasis für ein vorbildtreues Modell des Krades dar. Sicher, seit dem der Lion Roar-Löwe gebrüllt hat, gibt es auf dem Markt einen Bausatz, der keine Wünsche offen lässt. Wer allerdings eine preiswerte Alternative sucht, ist mit diesem Bausatz immer noch gut bedient. Ich besorgte mir noch das WWP-Heft Nr. 21, um das Modell so vorbildtreu wie nur möglich zu gestalten. Was anfangs als Segen gedacht, entpuppte sich mit der Zeit als Fluch - denn von dem ursprünglichen Bausatz ist nicht viel übriggeblieben. Es ist immer das gleiche, es fängt mit Funkenschlagen an, und enden tut es mit der Entwicklung des Lasers. Statt die zu grob bzw. zu dick ausgefallene Teile mit der Feile zu bearbeiten, ersetzte ich sie einfach durch Neuanfertigungen aus Alu-Blech und Messingdraht - Metall ist formstabiler.
Und just in diesem Augenblick betritt die R 75 von MB von links die Bühne. Gerne hätte ich das Modell unverändert direkt aus dem Kasten gebaut, nur um zu sehen, ob es tatsächlich um Längen besser ist als der alte Bausatz von Italieri, wie des Öfteren berichtet wurde. Doch daraus wurde nichts, bei meinem Bausatz war die eine Rahmenhälfte an zwei Stellen zerbrochen, und an der anderen fehlte ein Stück Strebe (Spritzfehler). Beim Verputzen zerbrachen die Teile immer wieder und dann auch meine Geduld. Ich hatte grade das Italierimodell in der Kur, also wurde noch ein Rahmen zusätzlich angefertigt und auch die anderen Teile wurden vereinheitlicht. Der Motorblock ist in Ordnung. Die Zylinderköpfe hingegen enttäuschen, gerade auf der Oberseite fehlt nahezu die gesamte Rippenstruktur, sie wurden gegen die sehr gut detaillierten Köpfe von Italieri ausgetauscht. Das größte Manko sind jedoch die Reifen, bedingt durch die Materialdicke sind sie stark unterdimensioniert, die Felgen passen erst, wenn der Reifen durchtrennt, und mit einer 1 mm dicken Plastikscheibe aufgefüttert wird. Auch sind sie zu schmal und auf der Lauffläche ist so gut wie kein Profil vorhanden. Hier kamen die Räder des alten Tamiya-Krades zu Ehren, auch die Vorderradgabel beider Modelle spendete Tamiya, allerdings erst nach einer Abspeckkur. Alle Reifen wurden säuberlich halbiert und mit neuen Speichen versehen. Lackiert wurden die Modelle mit Email-Farben von Revell und Humbrol und nur leicht, um nicht die Details zu nivellieren, verschmutzt.
Andreas Maleika Publiziert am 12. Mai 2012 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |