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Motorschaden

1.sPz.Abtg. 503 im Verfügungsraum Normandie 1944

von Rainer Michalek (1:35 verschiedene Hersteller)

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Die Idee zu diesem Diorama!

Ich kaufte mir mal einen Porschetiger und wollte ihn in einem Winterdiorama in Szene setzen, da ich ein Liebhaber dieser Dioramen bin. Dazu kam es aber nicht, ich hatte immer andere Projekte in Arbeit. Da hat mein Kollege Mathias das Zemmerit von Atak bei mir gesehen und wollte das bei seinem Porschetiger auch verbauen. Also fing er an und baute den ersten Tiger fertig.

Nachdem er seinen Königstiger fertig hatte, schlug ich ihm einen Deal vor. Ich bau dir ein Diorama für deinen Tiger, und du machst mir die Kette fertig. Da hatte ich nun überhaupt keine Lust zu. Aber irgendwann Anfang des Jahres trafen wir uns mal und ich erzählte ihm was mir im Kopf rumschwirrt. Die schwere Panzerabteilung 503 in der Normandie so darzustellen wie in dem Buch“ Tiger im Kampf.“

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Wir hatten dann verschiedene Skizzen gemacht was wir uns vorstellten, und kamen dann zu dem Entschluss, die Bäume nicht so hoch zu bauen. Nun ja daraus entstand nun dieses Diorama. Wir hatten damit ca. 6 Wochen vor der Ausstellung begonnen. Zudem kam ich auch noch an einen guten Lieferanten der mich mit Verlinden Produkten zugeworfen hat, sodass wir auch das Projekt verwirklichen konnten. Das ist ja auch ein Aspekt den man nicht außer Acht lassen sollte. Wenn man an die guten Sachen nicht rechtzeitig rankommt, steht man da und macht dicke Backen. Aber zum Schluss war es Stress pur, und ich war froh als ich alle Figuren fertig bemalt in Szene setzen konnte.

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Aber die schönste Arbeit dabei war die Vegetation. Man stellt ja nicht einfach einen Baum hin und gut, nein es geht mit dem Unterholz los. Man soll gar nicht glauben, was unter Bäumen noch alles so wächst. Veilchen und vieles mehr, hab ich heut erst wieder gesehen. Nun kommen das trockene Laub, die Äste und Zweige, die von oben ins Dickicht fallen. Danach kommen die kleinen Sträucher und abgestorbenen Bäume an die Reihe.

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Erst dann setzt man die großen Bäume so rein, wie man sie braucht, dass heißt ob sie über einen Graben hängen sollen oder ähnliches. Dabei ist zu beachten, dass dort wo die Kronen aufhören, auch noch trockenes Laub unten am Boden liegt. Es ist äußerst wichtig, dieses zu beachten, da es eine Detailfülle an den Tag legen kann, sodass die Umgebung in dem die Fahrzeuge stehen, mehr Beachtung finden, als die Panzer selber. Das war auch ehrlich gesagt mein Ziel, dass der Wald den Panzern die Show stiehlt.

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Unser Diorama basiert auf einer Hartschaumplatte. Die leichten Erhebungen entstanden auch auf diese Weise. Darüber wurde ein Fliegengitter gelegt und alles wurde mit Gips in Form gebracht. Zu beachten ist auch noch, dass die Hartschaumoberfläche mit einem Messer eingeritzt wird, damit der Gips besseren Halt hat. Ich habe den Gips dort wo die Fahrzeuge stehen flüssiger gemacht, damit man die Ketten und Reifenspuren eindrücken kann. Benutzt wurden die alten Tigerketten, da wir ja andere aus Metall auf unseren Modellen haben. Nach der Trocknungsphase habe ich damit begonnen, das Diorama einzufärben. Man kann gleich die ganze Fläche einfärben, oder aber teilweise vorgehen. Ich finde es kommt auf die Größe des Projekts an.

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Bei der Vegetation sollte man eines berücksichtigen. In welchem Land und zu welcher Jahreszeit soll die Szene spielen. Was möchte man bauen, ob eine Waldszene oder halt mehr im Dorf. Wie auch immer, ist es ganz wichtig, erstmal gute Literatur zu wälzen, damit man einen Einblick bekommt, welche Bäume dort gewachsen sind. Außerdem bekommt man eine Fülle von Ideen für Dioramen. Wir haben uns für eine Waldszene entschieden. Ich habe alle Bäume im Eigenbau erstellt, wo ich euch auch einen kleinen Einblick geben werde, wie man auf einfache Art alte Pflanzen wieder zu neuem Leben erwecken kann. Außerdem ist das preisgünstiger als die teueren Bäume aus dem Laden, die auch sowieso mit den Eigenbauten nicht mithalten können.

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Grundmaterial: Ein abgestorbener Bonsai. Jetzt denkt Ihr bestimmt, toll wer hat schon so einen alten Bonsai im Regal liegen, aber ruhig mit den Pferden, andere Materialen gehen auch. Am besten ist immer das, welches sich unter der Erde befindet, sprich Wurzel. Es kommt immer gut, wenn der Stamm immer schön knorrig aussieht. Alte Azaleen eignen sich gut zum Erstellen von Eigenbauten. An diesen Zweigen werden nun Seemoosästchen mit Ponal Holzleim angeklebt. Die gibt es in jedem guten Modellbauladen. Nun aber mal ein paar Bilder damit Ihr seht, was ich meine. Bild 1 zeigt uns das Grundmaterial, eine Pfahlwurzel einer Konifere. Um besser arbeiten zu können, hab ich sie mit einem Draht auf dem Tisch befestigt. Wie Ihr seht hat eine solche Wurzel schon ein wunderschönes Erscheinungsbild. Man könnte diese Wurzel gleich so als toten Baum in die Landschaft stellen. Aber da ich mich entschlossen habe diesen Baum mit abgebrochener Krone zu bauen, muss er noch Volumen bekommen. Deshalb kleben wir die Seemoosästchen an den Baum. Nach der Trocknungsphase wird der nun fast fertige Baum, mit Sprühkleber besprüht oder mit Heki Beflockungsleim bestrichen. Ich halte die 2. Methode für besser, obwohl sie zeitaufwendiger ist, da der Sprühkleber Fäden zieht, was wiederum unschön aussieht. Welches Blattwerk man nimmt, liegt an jedem selber. Es kommt immer drauf an was man für einen Baum darstellen will. Ich habe mich für Eichen entschieden, und habe dazu Rebenlaub von der Firma Noch verwendet.

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Das andere Zubehör besteht aus vielerlei Arten von Moosen, Gräsern und Flechten, die ich so im Laufe der Zeit mal mitgebracht habe, da bei mir so schnell nichts weggeworfen wird. Es gibt verschiedene Grassorten, die wunderschöne Blütenstände haben. Da wird selbst das Seemoos neidisch, da manche Gräser so filigran sind, und sich daher wunderbar für den Dioramenbau eignen. Aber auch Statikgras kommt zum Einsatz. Die höheren Gräser hab ich mit Pinselhaar dargestellt. Viele kleine Wurzeln bilden das trockene Holz, welches von oben aus den Bäumen ins Gebüsch gefallen ist. Es macht wirklich Laune, so ein Diorama aufzubauen.

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Ursprünglich sollte der Tiger mit der Nummer 123 die 111 bekommen, dann wären sie aus dem gleichen Zug gewesen, aber da wir nicht die richtigen Decals hatten und Mathias dem Frieden mit dem Aufspritzen per Schablone nicht traute, bekam der Porschetiger die 123 und ist somit das Fahrzeug aus dem 2.Zug, Kampfwagen 3 der 1./sPz.Abt.503.

Der überwiegende Teil der Figuren ist von Verlinden. Auch das Zubehör kommt von dort. Die Dragon Figuren habe ich mit Hornet Köpfen ausgestattet. Außerdem sind noch Figuren von Tristar und Tamiya dabei. Die Tamiya Figuren wurden mit Köpfen der Firma Verlinden ausgestattet.

Die Ausstattungsgegenstände sind von der Firma Verlinden und Tamiya, wobei ich immer zugesehen habe, dass Verlinden Produkte immer im Vordergrund sind und Tamiya als Füllmaterial. Die Landkarte habe ich mir ausgedruckt, diese gibt es ja reichlich im Netz. Ich glaube es ist uns doch ein guter Wurf gelungen. Der eine redet mit dem anderen, nebenbei wird der Motor noch durchgesehen. Manchen ist einfach bei der Arbeit zu warm geworden, und haben ihre Jacken ausgezogen. Der Kettenschaden muss behoben werden. Da ist echt eine Lücke in der Kette, ein Glied war defekt und hängt an der Stelle runter. Das hab ich mir gleich zu Nutze gemacht. Der Opel Blitz ist doch auch ganz nett geworden, mit dem Tarnnetz darüber. Einer hackt im Wald Äste mit der Axt ab, um die Panzer zu tarnen. Klar, man kann noch viel dran machen wie gesagt, es ist noch ausbaufähig.

Rainer Michalek

Publiziert am 13. Januar 2005

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