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Sd.Kfz. 2 Kettenkraftrad & Sd.Kfz. 302 Goliath

1. SS-Panzerdivision Normandie

von Michael Wittmann (1:16 Freedom Model Kits)

Sd.Kfz. 2 Kettenkraftrad & Sd.Kfz. 302 Goliath

Zu den Orginalen - das Kettenkrad

Das Kettenkrad (vollständige Bezeichnung: Kleines Kettenkraftrad Typ HK 101; militärische Bezeichnung bei der Wehrmacht: Sonderkraftfahrzeug 2 (Sd.Kfz. 2) ist ein Halbkettenfahrzeug mit motorradähnlichem Vorderbau. Es wurde von NSU entwickelt und von 1940 bis 1945 für die Wehrmacht gebaut. Es war die kleinste der Halbketten-Zugmaschinen der Wehrmacht. Das Kettenkrad besteht grundsätzlich aus einer selbsttragenden, oben offenen Wanne aus Stahlblech. Vorn ist eine motorradähnliche Parallelogrammgabel mit dem Vorderrad angebracht. Zu beiden Seiten der Wanne befindet sich ein Gleiskettenlaufwerk in Schachtelanordnung mit je einem Antriebsrad vorn, vier Laufrädern und einem Leitrad hinten. Die Laufräder sind über Schwinghebel und Drehstabfedern gefedert. Der Antriebsmotor sitzt in der Mitte des Fahrzeugs. Das Getriebe befindet sich in Fahrtrichtung vor dem Motor, der Kühler hinter dem Motor, unter der Rücksitzbank. Der Fahrer sitzt vor dem Motor auf einem Motorradsattel rittlings über dem Getriebe. Hinter dem Motor befindet sich eine Sitzbank für zwei weitere Personen, die entgegen der Fahrtrichtung sitzen. Dies war im militärischen Gebrauch ein taktischer Nachteil, da die Beifahrer nicht mit nach vorn sichern konnten. Wie bei den Halbketten-Zugmaschinen üblich, besitzt das Laufwerk Gummibandagen an den Rädern und Gummipolster an den Kettengliedern. Ferner sind die Kettenglieder mit abgedichteten Nadellagern versehen und fettgeschmiert. Das Kettenkrad übertraf die Geländegängigkeit der Beiwagengespanne und aller Radfahrzeuge bei Weitem und konnte außerdem als Zugmaschine für ein Leichtgeschütz verwendet werden. Auch auf Flugplätzen waren Kettenkräder zum Bewegen von Flugzeugen am Boden im Einsatz. Es war jedoch wesentlich aufwändiger in der Herstellung und in der Wartung. Allein die Ketten verfügen über 80 Schmierstellen, welche alle 500 km abgeschmiert werden mussten. Die Fahrzeuge erreichten eine maximale Geschwindigkeit von rund 70 km/h. Der Motor des Kettenkrads stammt aus dem Pkw Opel Olympia, wobei sich der Motor des Kettenkrades durch eine andere Ölwanne, Getriebeglocke und einige weitere Anbauteile vom Motor des Pkw unterschied.

Sd.Kfz. 2 Kettenkraftrad & Sd.Kfz. 302 Goliath

Sd.Kfz. 2 Kettenkraftrad & Sd.Kfz. 302 Goliath

Die Produktion begann zuerst ausschließlich bei der NSU Werke AG in Neckarsulm, wo während des Krieges etwa 7.500 Stück gebaut wurden. Ab 1943 fertigte auch Stoewer in Stettin etwa 1.300 Kettenkräder als Lizenzbau, was eine Gesamtstückzahl von 8.800 Fahrzeugen ergibt. Die Angaben zu den Stückzahlen variieren je nach Quelle; selbst in offiziellen Dokumenten und Geschäftsberichten der Firma NSU finden sich unterschiedliche Angaben. Es war geplant, dass auch Simca im besetzten Frankreich Kettenkräder bauen sollte. Zur Fertigung kompletter Fahrzeuge kam es dort aber wahrscheinlich nicht, wohl aber nachweislich zur Fertigung von Teilen. So enthalten diverse Kettenkräder aus NSU-Produktion von Simca hergestellte Getriebezahnräder, erkennbar am eingeschlagenen Simca-Firmenzeichen. Auch sind Wannen aus Simca-Produktion bekannt.

Quelle: Wikipedia

Zum Kettenglied des Kettenkrads:

  • Typ: Einzelkettenglied
  • Maße: 17 x 11 x 17 cm
  • Gewicht: 2,4 kg
  • Eingriffe: E (mittig)
  • Führungszähne: 1
  • Fundort: Caen, Frankreich
  • Zubehör: Gleitschutzketten
  • Hergestellt ab: 1940
  • Originalbezeichnung: Zpw 51/170/120
  • Polstertyp: W 02

Dies ist die kleinste Kette eines Halbkettenfahrzeugs. Neben dieser regulären Ausführung mit den typischen Gummipolstern gab es auch zwei verschiedene Winterketten.

Quelle: Buch Panzerketten von Dr. Peter Schwarzmann

Sd.Kfz. 2 Kettenkraftrad & Sd.Kfz. 302 Goliath

Zum Goliath

Der Leichte Ladungsträger (Sd.Kfz. 302 bzw. 303) Goliath ist ein deutsches gepanzertes Pioniergerät, das in den letzten Jahren des Zweiten Weltkriegs durch Kabelsteuerung Sprengladungen in gegnerische Stellungen lenken konnte. Die gelegentlich verwendete Bezeichnung Kleinstpanzer ist irreführend, da das Gerät nicht über eine Besatzung verfügte. Seit 1937 war das Unternehmen Borgward im Auftrag des Heereswaffenamtes an der Entwicklung von ferngesteuerten Geräten beteiligt. Mit den Minenräumwagen B I und B II (Sd.Kfz. 300) waren 1940 noch vor Beginn des Westfeldzuges zwei Fahrzeuge konzipiert und bestellt worden. Ein weiterer Typ Borgward B III scheint in Planung gewesen zu sein, doch ist wenig über dieses Fahrzeug bekannt geworden. In jedem Fall wurde analog zum französischen Vorbild bei Borgward zeitnah der erste schwere Ladungsleger Borgward B IV entwickelt. Letztlich entschied man sich bei der Wehrmacht dafür, auch noch einen Leichten Ladungsträger analog zum französischen Kégresse-Gerät zu entwickeln.

Der erste konstruierte Goliath hatte zwei Elektromotoren mit je 2,5 kW Leistung. Die Batterien und die Steuerung ermöglichten eine verhältnismäßig geringe Einsatzreichweite von 1.500 m, die im Gelände auf bis zu 800 m sinken konnte. Es wurde ein spezieller zweirädriger Karren mit Speichenrädern gefertigt, um das Gerät hinter Fahrzeugen zu schleppen oder im Mannschaftszug möglichst nah an den Einsatzort zu bringen. Ein Problem bereiteten bereits kleinere Gräben, da die Überschreitfähigkeit bei nur 60 cm lag. Auch die geringe Panzerung von 5 mm Stärke reichte bei Beschuss kaum aus, um das Fahrzeug nicht vorzeitig ausfallen zu lassen. Die Möglichkeit, das Gerät sowohl vorwärts als auch rückwärts fahren zu lassen, erwies sich nicht als Vorteil. Für die Steuerung wurde der Leitungsdraht, der auf einer Kabeltrommel im hinteren Teil des Geräts aufgerollt war, an ein Steuerungsgerät (den „Befehlsgeber“) angeklemmt. Die Mannschaft, mit der das Gerät zum Einsatz gebracht wurde, bestand aus zwei Mann, von denen einer den mit Taschenlampenbatterien bestückten Befehlsgeber (in der Regel ein rechteckiger Bakelit-Kasten mit Deckel) umgehängt hatte.

Auffallend ist, dass sowohl beim 302 als auch beim 303 frühe und späte Ketten vermischt auftraten. Ob es mit Lagerbeständen oder sonstigem zu tun hatte, ist unbekannt. Die Fertigung des Modell Sd.Kfz. 302 bei Borgward und Zündapp wurde zum Jahresende 1943 eingestellt. Bis dahin waren ca. 2.650 Geräte produziert worden. Vom Typ Sd.Kfz. 303 wurden 5.079 Stück produziert. Der Stückpreis für den Typ 302 mit E-Motor betrug 3000 Reichsmark, für die Verbrennungsmotormodelle rund 1000 Reichsmark. Die Leichten Ladungsträger wurden von der deutschen Wehrmacht erstmals im April 1942 in der Elektroausführung und dann ab April 1943 auch in der Ausführung mit Verbrennungsmotor eingesetzt, unter anderem auch im Februar 1944 in Italien.

Sd.Kfz. 2 Kettenkraftrad & Sd.Kfz. 302 Goliath

Die NS-Propaganda präsentierte der deutschen Öffentlichkeit den nun "Goliath" genannten Ladungsträger ab Ende März 1944 in Presse und Wochenschau als eine „neuartige Waffe gegen Panzer und Bunker“. Tatsächlich wurde der Goliath von den deutschen Truppen aber ungern eingesetzt, da die Bedienung kompliziert war und es häufig zu eigenen Verlusten durch Fehlfunktionen und Bedienungsfehlern kam. Zudem konnte die Sprengladung leicht durch gegnerischen Beschuss ausgelöst werden. Aus diesen Gründen waren am 1. März 1945 von 7.569 Geräten noch 6.324 im Lagerbestand vorhanden.

Bei der alliierten Landung in der Normandie trafen die meisten Truppen der Westalliierten erstmals auf die Ladungsträger, die auch bei den deutschen Verbänden zur Sicherung der Kanalküste zur Verfügung standen. Informationen über erfolgreiche Einsätze gegen die Landungstruppen sind nicht bekannt. Berichtet wird in der Literatur jedoch über schwere Unfälle, die durch den unvorsichtigen Umgang einiger alliierter Soldaten mit den von ihnen erstmals vorgefundenen „Mini-Panzern“ zustande kamen. Die Gefahr der großen Sprengwirkung wurde hierbei unterschätzt. Bei den Kämpfen im Raum Anzio konnte die Wehrmacht das Gerät während der Invasion gegen die anrückenden Alliierten militärisch erfolgreich einsetzen. Bekannt geworden sind die Einsätze der Leichten Ladungsträger bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstandes 1944 und in der Schlacht um Breslau.

Quelle: Wikipedia

Zum Kettenglied Spät des Goliath-Typs:

  • Einzelkettenglied
  • Maße: 17 x 6 x 9 cm
  • Gewicht: 0,5 kg
  • Eingriffe: E (mittig)
  • Führungszähne: 2
  • Fundort: Normandie 
  • Zubehor: Schneegreifer 
  • Hergestellt ab: 1943 
  • (vermutl.) Originalbezeichnung: nicht bekannt 

Das Kettenglied des Goliath ist nicht nur sehr klein, speziell die späte Variante war zudem auch kostengünstig herzustellen, da dieses aus geprägtem Stahlblech geformt wurde.

Quelle: Buch "Panzerketten" von Dr. Peter Schwarzmann

Da das Material sehr minderwertig war, ist es inzwischen sehr schwierig, noch halbwegs erkennbare Ketten auszugraben und zu bekommen.

Sd.Kfz. 2 Kettenkraftrad & Sd.Kfz. 302 Goliath

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Zu den Modellen

2021 brachte die Firma Freedom Models das Kettenkrad in 1:16 auf den Markt. 2022 folgte dann die Version mit dem Goliath. Insgesamt sind bis heute fünf Bausätze des Kettenkrads von Freedom Models erschienen. Das Kettenkrad besteht ohne die Ketten aus ca. 130 Teilen, mit den Ketten kommen nochmal rund 160 dazu. Auch sind Ätzteile und Klarsichtteile dabei. Der Goliath besteht inklusive Anhänger und Ketten aus ca. 90 Teilen. Freedom Models hat eine überschaubare Anzahl Bausätze im Programm und das Kettenkrad ist mein erster Kontakt mit der Firma.

Da es heißt, dass der erste Eindruck zählt, muss schon was Besonderes kommen. Etwas, was ich wirklich haben möchte, um nochmal ein Modell dieses Herstellers zu kaufen. Die Passgenauigkeit ist nicht wirklich gut, Details sind nicht das, was man in 1:16 erwartet. Falsche Angaben in der Bauanleitung, falsche Kettengliederanzahl im Plan. Ich musste schon lange nicht mehr so viel spachteln und anpassen wie bei dem Kettenkrad. Der Goliath ist, wenn man auch hier von den Ketten absieht, besser zu bauen. Trotz allem entstand daraus ein, wie ich finde, ein gutes Modell. Passend zu den Fundorten der Originalteile lackierte ich das Modell entsprechend einem Fahrzeug der 1. SS-Panzerdivision. Das Kettenkrad bekam noch etwas Gerödel drauf und wurde etwas verschmutzt mit Produkten von Ammo.

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Sd.Kfz. 2 Kettenkraftrad & Sd.Kfz. 302 Goliath

 

Sd.Kfz. 2 Kettenkraftrad & Sd.Kfz. 302 Goliath

Fazit

Im Nachhinein ist das Modell zwar baubar, aber nicht wirklich anfängertauglich. Weitere Bilder vom Bau findet ihr auf meinem Instagram-Account unter: blue_patriot_mustang_

Michael Wittmann

Publiziert am 13. März 2025

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