E-100 Ausf. BWhat-if-Zimmerit-Projektvon Alex Grivonev (1:72 Modelcollect)Original und ModellDer E-100 war ein Projekt für einen 140 Tonnen-Panzer, von dem letztendlich nur eine Wanne fertiggestellt wurde. Modelcollect bietet eine Reihe Bausätze dieser Maschine in 1:72 in allen möglichen Varianten an, alles What-If-Projekte, versteht sich. Ich hatte einen Bausatz der Ausführung B da, und das sollte die Basis für das Zimmerit-Projekt werden. Der Bausatz ist zwar an sich mit einem Metallrohr und zwei Ätzteileplatinen gut ausgestattet, dennoch habe ich noch zu ein paar Extras gegriffen, wie Abschleppseil von Eureka und MG-Läufen von Master. Nicht so schön fand ich die Gummiketten, diese wurden durch Resinketten von OKB Grigorov ersetzt. Das Laufwerk kann durch die beiliegenden Spiralfedern sogar gefedert dargestellt werden, durch die Resinketten hatte sich das aber erübrigt. Das Säubern und Verkleben der Plastikteile war nicht weiter erwähnenswert, deswegen kommen wir gleich zum Zimmerit. Reizende Technik
Eine Technik, die mich immer schon gereizt hat und ich ausprobieren wollte, ist ein Panzer mit Zimmeritbeschichtung. Als Testobjekt habe ich mich bewusst für eine Maschine entschieden, die nie auch in einem einzigen Exemplar gefertigt wurde, geschweige denn je eine Zimmeritbeschichtung hatte. So konnte ich mich auf die Technik selber konzentrieren, ohne der historischen Genauigkeit große Aufmerksamkeit zu schenken und mir einige künstlerische Freiheiten erlauben. Das ZimmeritFür meine Beschichtung habe ich mich für die 2K-Epoxid-Spachtelmasse von Tamiya entschieden. Nach ein wenig Recherche zu dem Thema schien mir das ein geeigneter Kandidat zu sein. Erst wurden "Blätter" aus Spachtelmasse ausgerollt und auf die vorher angeraute Oberfläche aufgetragen. Der Überschuss wurde anschließend an den Kanten abgeschnitten. Für das Zimmeritprofil selber habe ich einen Werkzeugsatz von Master Tools benutzt, die Arbeitsfläche habe ich vorher in der Breite etwas verkleinert, um dem Maßstab zu entsprechen.
Im Nachhinein betrachtet fiel die Beschichtung viel zu dick aus, vor allem am Turm. Aber das war ja nur ein Projekt zu Testzwecken, und das Ergebnis gefiel mir. Zufrieden mit dem Aussehen des Turms habe ich mich an die Wanne gemacht. Hier wurden die Frontpanzerung, das Heck und die Schürzen beschichtet und diesmal eine wesentlich dünnere Schicht verwendet. Um dem Modell etwas mehr Dynamik zu verleihen, habe ich nicht alle Schürzen verwendet, links wurden zwei weggelassen. Die übriggebliebene musste dabei etwas nachdetailliert werden, ebenso die Befestigungspunkte. Auf der rechten Seite wurden nur die beiden hinteren mit Zimmerit beschichtet. Die Vordere habe ich glatt und unlackiert gelassen, in meinem Paralleluniversum wurde diese aufgrund von Kampfbeschädigungen nachträglich ersetzt. Die Lackierung erfolgte mit Acrylfarben von Tamiya und Mr. Hobby. Das Dunkelgelb wurde dabei moduliert mit der Airbrush aufgetragen. Um das Ganze nicht zu einheitlich wirken zu lassen, wurden einige Teile und Bereiche in der roten Werksgrundierung gelassen. Zum Verfeinern der Lackierung kamen diverse Techniken und Mittel, wie Microchipping, Drybrushing, Ölfarben, Acrylstifte, Pastellkreiden etc. zum Einsatz. FazitWas Neues ausprobiert, mit dem Ergebnis zufrieden. Was will man mehr?
Alex Grivonev Publiziert am 08. Februar 2025 © 2001-2025 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |