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Sd.Kfz. 251/9 Ausf. D Kanonenwagen

mittlerer Kanonenpanzerwagen mit 7,5 cm-KwK 37 L/24

von Andreas Maleika (1:35 Tamiya)

Heute möchte ich euch einen Klassiker aus dem Hause Tamiya präsentieren: das Sd. Kfz. 251/9 Ausf. D spät, auch Stummel genannt.

Für alle, die mit dem Material der Wehrmacht nicht so vertraut sind, ein paar Zahlen: Dieses Halbkettenfahrzeug war rund 8,5 t schwer, dank des verwendeten Sechszylinder-Ottomotors von Maybach, der aus 4,2 l Hubraum ca. 100 PS lieferte, konnte der Wagen auf der Straße bis zu 50 km/h erreichen. Reichweite auf der Straße ca. 320 km, im Gelände ca. 180 km. Die kurzrohrige 7,5 cm-KwK 37 L/24 war für seine interne Bezeichnung verantwortlich.

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Halbkettenfahrzeuge prägten signifikant das Erscheinungsbild der deutschen Armee im Zweiten Weltkrieg. Auch andere Nationen setzten diese Fahrzeuge ein (vornehmlich das aus amerikanischer Produktion stammende M2 und seine Abarten), doch vom Umfang her, Aufgabenspezialisierung, Anzahl der Typen und ihrer Versionen war Deutschland führend. Gleichzeitig sorgte diese Vielfalt immer wieder zu Engpässen bei der Ersatzteilversorgung, Instandsetzung und Wartung der Fahrzeuge. Generell kann man diese Halbketten grob in drei Klassen einteilen: Zugkraftwagen, Lastkraftwagen (Maultier und Wehrmachtsschlepper), und natürlich die Schützenpanzerwagen. Ungeachtet ihres ursprünglichen Verwendungszwecks wurden viele von diesen Fahrzeugen, auch Aufgrund ihrer hervorragenden Geländegängigkeit, im weiteren Verlauf des Krieges mit den unterschiedlichen Waffensystemen bestückt. Einige kamen über das Prototypenstadium nicht hinaus, einige waren und blieben ein Behelf, und noch andere wurden "zu besten Lösungen des Krieges".... 

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Der Markt bietet inzwischen ein stattliche Anzahl Bausätze und Konversionen, so dass eine reelle Möglichkeit besteht, wenn nicht alle, so doch ein gutes Teil von diesem Sammelsurium nachzubauen. Tamiyas Bausatz (35147) wurde 1990 zum ersten Mal auf den Markt gebracht und ist immer noch erhältlich, es ist ein einfacher, aber sehr guter Bausatz und ich würde ihn sogar als Erstlingswerk empfehlen.

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Die Gummi-Gleisketten sind nicht mehr zeitgemäß, ich habe damals auch gleich einen Satz von Modelkasten (K-19) bestellt. Die Grundsubstanz kann man noch weiter aufwerten, es gibt auch entsprechende Sätze, doch leider immer dann, wenn man sie braucht, sind nicht verfügbar bzw. mit langen Lieferzeiten verbunden. Das ist einer, wenn nicht sogar der Hauptgrund, warum ich an meinen Modellen einiges in Eigenregie erstelle (gutes Bildmaterial vorausgesetzt), hierbei fungierte das Heft Nr.21 aus der Reihe "Nuts & Bolts" als Referenz. Im direkten Vergleich beider D-Versionen fällt sofort der komplexe Aufbau der Lafette und der Zieloptik an der früheren Ausführung auf. Die spätere Version dagegen besteht nur aus der Kanone, ein paar abgewinktelten Blechen und der Zieloptik, alles in allem keine allzu große Herausforderung. Anhand der Bilder und der beiliegenden Zeichnungen ging der Umbau flott von der Hand.

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Tamiya ist bekannt für ihre tadellose Fertigung, doch die Oberwanne und die Staukästen wiesen leichte Sinkstellen auf, eben grenzwertig, kaum sichtbar, aber wahrnehmbar. Statt zu spachteln, überklebe ich solche Stellen einfach mit 0,1 mm Alublech (z.B. über dem Motorraum). Die Staukästen und die Seitenwände habe ich hingegen aus 0,3 mm Alu neu angefertigt, (die Plastikteile dienten als Vorlage), bei Fahrzeugen mit offenem Kampfraum wirkt es einfach vorbildgetreuer. Das alles klingt nach viel Arbeit, ist es aber nicht; im Laufe der Zeit habe ich mir ein paar ganz spezielle Werkzeuge gebaut, mit deren Hilfe sich z.B. die Anfertigung der rechteckigen Öffnungen problemlos und schnell bewerkstelligen lässt (siehe hierzu auch die Brücke des jap. Flugzeugträgers “Taiho” in 1:700). Die Löcher der Laufrollen habe ich von der Rückseite her angesenkt, die Vorderräder tauschte ich gegen die der Protze der Vierlings-FlaK aus gleichem Hause, und verpasste ihnen noch andere Felgen.

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Grundiert habe ich die Bauteile mit roter Mennige (Humbrol H153), anschließend kamen Lacke von AK aus der 3G-Reihe zum Einsatz; Basis ist AK319, das Streifenmuster entstand aus AK309 und AK113. Die Nr. "403" habe ich mittels Schablone erzeugt, allerdings ohne die weiße Umrandung (der Tarneffekt wäre dadurch erheblich vermindert), diese Art der Markierung als auch der so dargestellten Balkenkreuze sieht man unter anderem auf Fahrzeugen der Divisionen “GD”, “Wiking” oder “Nordland”. Den Anstrich versiegelte ich mit Tamiya X-22 Clear. Es folgte die übliche Behandlung mit Ölfarben, Filter, Pastellkreiden, eben das ganze Programm, da hat wohl jeder sein eigenes Rezept.

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Als Besatzung wählte ich aus meinem überreichen Fundus diesmal handelsübliche Figuren von Dragon (Set Nr. 6214, Panzer Crew LAH Division), ein paar Details habe ich ergänzt. Knöpfe, Haare, Schulterstücke, ein wenig die Haltung wurden geändert und schon sahen sie ganz passabel aus. Lackiert habe ich sie mit dem AK-Set 11626.

Der Regen der letzten Tage sorgte im Garten für mehr Moos als Rasen, ein paar getrocknete Halme sollen auf dem Fahrzeug Tannenzweige vortäuschen, wenn man nicht so genau hinguckt, dann klappt es mit der Täuschung.

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Andreas Maleika

Publiziert am 28. Februar 2024

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