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Willys Jeeps

Alliierte Versprengten-Sammelstelle

von Theo Peter (1:72 verschiedene Hersteller)

Nach der Landung der Alliierten in Frankreich wurden etliche Soldaten von ihren Einheiten getrennt
Nach der Landung der Alliierten in Frankreich wurden etliche Soldaten von ihren Einheiten getrennt

Zum Vorbild

Der Willys Jeep war der Allrounder der alliierten Streitkräfte. Gebaut wurde der Jeep von der Firma Willys-Overland. Der Jeep machte nach einer Ausschreibung der US Armee nach einem geländegängigen, billigen, leichten und robusten Mehrzweckfahrzeug das Rennen. Später wurde der Willys Jeep auch in den Werken von Ford in Lizenz gebaut. Beide Modelle unterschieden sich nur in Winzigkeiten und wurden nicht nur von der Navy, der Militärpolizei, den Marines, der Army und den amerikanischen Feuerwehren verwendet, sondern auch in zahlreichen anderen alliierten Streitkräften eingesetzt. Insgesamt wurden 640.000 Stück des kleinen geländegängigen Jeeps bis Kriegsende gebaut.

Soldaten unterschiedlicher Einheiten haben sich im eingenommenen französischen Hinterland gefunden und formieren sich neu
Soldaten unterschiedlicher Einheiten haben sich im eingenommenen französischen Hinterland gefunden und formieren sich neu

Der Jeep bot Platz für bis zu vier Personen und wurde immer weiter entwickelt und mit neuen Waffen ausgestattet. Eine dieser Unterarten stellte der schwer bewaffnete Willys Jeep Commando Car dar, der gerne von Einheiten des britischen SAS genutzt wurde. Die Briten verwendeten den Jeep auch als Airborne Jeep zur Unterstützung ihrer Fallschirmjägereinheiten. Typisch für die robusten Jeeps waren die umklappbaren Windschutzscheiben. Nur manche Jeeps besaßen Verdecke, die es bei schlechtem Wetter erlaubten, den Innenraum und die Besatzung vor Nässe zu schützen. Jeder Jeep besaß standardmäßig ein Ersatzrad sowie einen Benzinkanister am Heck des Fahrzeuges. Der 2,2 Liter-Motor des Jeeps leistete 60 PS, hatte einen zuschaltbaren Allradantrieb und konnte aufgrund der einfachen Bauart leicht selbst repariert werden.

Motorisiert mit Willys Jeep´s - Der Jeep war der Allrounder der alliierten Streitkräfte
Motorisiert mit Willys Jeep´s - Der Jeep war der Allrounder der alliierten Streitkräfte

Viele der in Europa eingesetzten Jeeps wurden mit Stahlplatten (Armour Plates) zusätzlich gepanzert, um Besatzung und Motor vor Beschuss zu schützen. Um noch mehr Frachtraum zu haben, wurde speziell für den Jeep ein Anhänger (Trailer) konstruiert und an die Einheiten ausgeliefert. Viele Jeeps erhielten einen von den Amerikanern als Wire Cutter bezeichneten Drahtschneider, der an der Frontstoßstange angeschweißt wurde, um über Straßen und Wege gespannte Drahtseile zu zerschneiden und somit die Besatzung vor hinterlistigen Anschlägen zu schützen.

Blick in das Gesicht eines GI - ihm ist das Erlebte noch ins Gesicht geschrieben
Blick in das Gesicht eines GI - ihm ist das Erlebte noch ins Gesicht geschrieben

Zum Bau der Winzlinge

Gebaut wurde das Modell vor ca. fünf Jahren zuerst komplett aus der Kiste. Der Bausatz stammt aus dem Academy "Ground Vehicle" Set. Nachdem es einige Dioramen schmückte, dachte ich mir, dass es das Modell verdient hätte, nun selbst im Mittelpunkt eines Beitrags zu stehen. So kam der Jeep erneut auf den Basteltisch. Als erstes wurde die Windschutzscheibe umgeklappt, da dann die falsche Höhe der Academy-Windschutzscheibe nicht mehr ganz so auffällig ist. Ebenso wurde das MG entfernt. Der Wire Cutter wurde in Eigenregie aus Plastikresten und gezogenen Gussästen gebaut. Die Rückenlehnen der vorderen Sitze wurden entfernt und nach hinten versetzt. Ebenso wurde der leider nicht sehr maßstabsgetreue Kühlergrill dem Original angepasst. Zahlreiches US-Gerödel (CMK) vervollständigen den Jeep. Als letzter Umbauschritt wurden die unnötigen Windschutzscheibenhalterungslöcher verspachtelt.

Der mit Stahlplatten - sogenannten Armour Plates - zusätzlich gepanzerte Jeep stammt aus dem 3D-Drucker und weist schöne Details auf
Der mit Stahlplatten - sogenannten Armour Plates - zusätzlich gepanzerte Jeep stammt aus dem 3D-Drucker und weist schöne Details auf

Nachdem die Umbaumaßnahmen größtenteils abgeschlossen waren, wurde zu Pinsel und Farbe gegriffen. Nach der Bemalung mit matten Revellfarben und dem Pinsel erhielt der Jeep ein Washing mit matten Revellfarben und wurde ordentlich "eingedreckt". Der Spiegel wurde mit Alufolie verglast. Ebenso wurden zahlreiche neue Decals (Academy und Italeri) am Fahrzeug angebracht. Die Scheinwerfer erhielten ein 3D-Aussehen, indem sie mit einer Farb-Weißleim-Mischung betupft wurden.

Blick auf den fertigen Jeep, der mit zahlreichem US-Gerödel ausgestattet wurde
Blick auf den fertigen Jeep, der mit zahlreichem US-Gerödel ausgestattet wurde

Der zweite Jeep stammt aus dem 3D-Drucker, wurde bei Etsy gekauft und ist von sehr guter Qualität. Um die Druckreste zu entfernen, war etwas Fingerspitzengefühl erforderlich. Bemalt wurde auch dieses Modell mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Einzige Änderung am Modell stellt der Spiegel aus der Restekiste dar. Die Decals stammen ebenfalls aus der Restekiste. Auch dieser Jeep wurde ordentlich eingedreckt. Die Medizinkartons wurden aus Papier gefaltet und werten das Modell enorm auf. Zahlreiches US-Gerödel von CMK wertet das Modell noch zusätzlich auf. Die an beiden Modellen angebrachten US-Kanister wurden mit Griffen aus Karton aufgewertet, um die nicht vorhandene Lücke zwischen Kanister und Griff darzustellen.

Blick auf den von Academy stammenden Jeep, der ebenfalls etlichen Umbauten unterzogen wurde
Blick auf den von Academy stammenden Jeep, der ebenfalls etlichen Umbauten unterzogen wurde

Das Diorama

Nach dem D-Day (Landung der Alliierten in Frankreich zur Befreigung Europas) wurde etliche Soldaten von ihren Einheiten getrennt. Genau solch eine Szene soll das Diorama zeigen.

Die Soldaten aus unterschiedlichen Einheiten versuchen sich zu sammeln und als erstes herauszubekommen, wo sie sich überhaupt befinden
Die Soldaten aus unterschiedlichen Einheiten versuchen sich zu sammeln und als erstes herauszubekommen, wo sie sich überhaupt befinden

Soldaten unterschiedlicher Einheiten haben sich im eingenommenen französischen Hinterland gefunden und formieren sich neu bzw. versuchen ihre Position zu ermitteln. Einige nutzen die Kampfpause für eine Zigarette, anderen ist das Erlebte noch ins Gesicht geschrieben.

Einige Soldaten nutzen die Pause für eine Zigarette, andere um das gerade Erlebte zu verarbeiten
Einige Soldaten nutzen die Pause für eine Zigarette, andere um das gerade Erlebte zu verarbeiten

Aufgebaut wurde das Diorama auf einer quadratischen 25 x 25 cm großen Laminatmusterplatte aus dem Baumarkt. Die Scheune besteht aus Resin und stammt vom Hersteller DiO72 und wird als „Dutch farm stable 1:72“ verkauft. Die Qualität ist sehr gut und wertet jedes Diorama enorm auf.

Blick auf den umgebauten Benzinkanister - der Kanistergriff wurde aus Papier und Sekundenkleber modelliert
Blick auf den umgebauten Benzinkanister - der Kanistergriff wurde aus Papier und Sekundenkleber modelliert

Das Diorama wurde mit echter fein gesiebter Erde bestreut. Der Brunnen, der Holzstapel und die Schubkarre sind Marke Eigenbau und bestehen aus echtem Holz. Das Rad des Schubkarrens ist aus einem alten Laufrad eines Panzer IV-Modelles gefertigt.

Ein Funker versucht Instruktionen zu erhaltenEin kleiner, neugieriger Hund muntert den Fahrer des Jeeps ein wenig aufBlick auf die Ärmelabzeichen - gut zu erkennen, dass die Jungs aus unterschiedlichen Einheiten stammenViele der Jeeps wurden von den Soldaten in Eigenregie umgebaut und einer Kampfwertsteigerung unterzogenErschöpft - aber wenigstens haben diese Soldaten die größte amphibische Landungsaktion der Geschichte überlebtTrotzdem ist überall mit deutschen Soldaten zu rechnen - daher sind auch die Gewehre immer in GriffnäheDie Jeeps waren gegen Hinterhalte oder Luftangriffe nur schlecht geschützt

Ein Funker versucht Instruktionen zu erhalten

Ein Funker versucht Instruktionen zu erhalten 

Die Figuren...

...stammen aus dem 3D-Druck-Set von FC Model Trend "Sitting GI WWII 1/72 scale" und sind leider nicht ganz so detailreich gedruckt, wie gedacht. Die restlichen Soldaten stammen von Caesar Miniatures aus dem Kit „US Infantry Set 2 WW2“ in 1:72.

Die Figuren stammen von Caesars Miniatures und aus dem 3D-Drucker und wurden mit matten Revellfarben bemalt
Die Figuren stammen von Caesars Miniatures und aus dem 3D-Drucker und wurden mit matten Revellfarben bemalt

Die Abzeichen und Emblene stammen aus dem Farbdrucker und wurden mit Weißleim auf den Figuren fixiert
Die Abzeichen und Emblene stammen aus dem Farbdrucker und wurden mit Weißleim auf den Figuren fixiert

Der Jeep-Fahrer wurde jedoch stark bearbeitet, um ins Innere des Jeeps zu passen. So erhielt die eigentlich "deutsche" Soldatenfigur einen Kopf samt US-Helm, eine Thompson-Maschinenpistole, Thompson-Munitionstaschen, Trinkflaschen und Jackentaschen eines Italeri US-Soldaten. Ebenso wurden die Beine durch zwei gezogene Gussäste ersetzt und der Rücken mit der Feile abgeschliffen, um den Fahrer auf dem Fahrersitz zu platzieren. Die anderen Soldaten wurden nur wenig bearbeitet. Alle Soldaten wurden mit matten Revellfarben und dem Pinsel bemalt und mit US-Abzeichen aus dem Drucker dekoriert.

Gealtert könnten die Fotos doch fast als Originale durchgehen - oder?
Gealtert könnten die Fotos doch fast als Originale durchgehen - oder?

Willys Jeeps

Theo Peter

Publiziert am 20. Juli 2023

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