Sd.Kfz. 138/M GrilleFrontbesuch der Heeresleitungvon Theo Peter (1:72 UM Military Technics)
Zum Vorbild
Das Sd.Kfz.138/1M Grille war eine auf dem Fahrgestell des Panzerkampfwagen 38 (t) aufbauende Selbstfahrlafette mit einem schweren 15 cm Infanteriegeschütz sIG 33. Die Fahrzeuge wurden ab 1943 von der Deutschen Wehrmacht eingesetzt. Im Jahre 1942 hat man der Wunsch an das Heereswaffenamt herangetragen, ein Fahrzeug mit einem 15 cm sIG 33 Infanteriegeschütz zu entwickeln. Dabei fiel die Wahl auf das Fahrgestell des Panzerkampfwagens 38 (t).
Mit dem Geschütz hatte man bereits im Voraus gute Erfahrungen gemacht, allerdings nicht mit den Fahrgestellen, auf die das Geschütz bis dahin montiert wurde. Die erste Version der Grille basierte auf einem für Selbstfahrlafetten leicht modifizierten Fahrwerk des Panzerkampfwagens 38 (t) Ausf. H mit hinten eingebautem Motor. Die Wanne wurde mit geringen Änderungen übernommen. Der nach vorne verlegte Aufbau wurde um die 15-cm-Haubitze sIG 33 herumgezogen und war lediglich nach oben offen. Das zweite Baulos der Grille basierte auf einem speziell für Selbstfahrlafetten umkonstruierten Fahrwerk des Panzers 38(t) mit stark verändertem Wannenaufbau, nunmehr als Geschützwagen 38 Ausf. M bezeichnet.
Diese für den Panzerjäger Marder III entworfene Wanne, dessen Motor sich nun in der Mitte befand, wurde mit geringen Modifikationen für die Grille übernommen. Durch die Verlegung des Motors konnte die 150 mm-Haubitze im hinteren Bereich des Fahrzeugs befestigt werden. Angetrieben wurde das 11,5 Tonnen schwere Fahrzeug von einem 125 PS starken Praga EPA/2 Motor, der den Panzer auf bis zu 47 km/h beschleunigen konnte. Zur Einsatzfähigkeit wurden fünf Besatzungsmitglieder benötigt (Kommandant, Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer, Funker).
Zum BauWieder einmal handelt es sich um die Restaurierung eines bereits gebauten und hier auf Modellversium veröffentlichten Fahrzeuges. Zuerst habe ich die beiden Ketten und die Antriebs- bzw. Laufräder entfernt und durch Kettenteile aus der Restekiste ersetzt. Dann wurde das Geschütz demontiert, gereinigt, überarbeitet (unter anderem wurde das Geschützrohr aufgebohrt) und wieder eingebaut. Der Kampfraum blieb größtenteils unberührt. Eine Änderung allerdings stellte die Montage eines Scherenfernrohrs (von einem Dragon Bausatz) rechts neben dem Geschütz dar.
Die untere Geschützabdeckung wurde neu montiert, weil das Geschütz nun nicht mehr waagrecht nach vorne, sondern in einem 45° Winkel befestigt und ausgerichtet wurde. Dann wurde eine Antenne aus gezogenem Plastikgussast montiert. Nach Entfernung der Nassschiebebilder folgte eine Neulackierung mit matten Revell-Farben und dem Pinsel.
Es sollte die für diesen Fahrzeugtyp typische Kreistarnung angebracht werden. Die Umsetzung erfolgte wieder mit dem Pinsel und matter Revellfarbe. Die neuen Decals stammen aus der Restekiste und stellen ein rein fiktives Fahrzeug dar. Abschließend erfolgte eine Alterung mit dem Trockenmalverfahren und ein „Verdrecken“ mit Tamiya-Pigmenten.
Um das Fahrzeug noch weiter zu detaillieren, wurden noch Bordwerkzeuge (Spitzhacke und Schaufel aus der Restekiste) und überarbeitete Benzinkanister (von Academy mit Fotoätzteilgriffen) am Modell angebracht. Die dünne Metallstange über der Kampfraum musste erneuert werden und wurde durch einen zurechtgebogenen, erwärmten und gezogenen Gussast realisiert.
Zum Bau des Dioramas
Die Obere Heeresleitung macht sich ein eigenes Bild der Frontlage und besucht ein nur wenige Kilometer hinter der Frontlinie liegendes Nachschublager der Deutschen, welches in einem ehemaligen russischen Bauernhof eingerichtet wurde. Um den Generälen Rede und Antwort zu stehen, stößt der Hauptmann des Lagers aus seinem im Bauernhaus eingerichteten Büro/Befehlsposten zu den Generälen, die sich in der Zwischenzeit an einem Ofen aufwärmen.
Gebaut wurde das Display auf einem ca. 30 x 15 cm großen Holzbrett. Die Hütten bestehen aus Strukturpapier von Noch, für das Dach habe ich Teile aus einem alten MiniArt Bausatz und schwarzes feinkörniges Schleifpapier verwendet. Das Strukturpapier wurde in unterschiedlichen Anordnungen (mal senkrecht, mal horizontal) angebracht, um die aufwändig gebauten russischen Holzhäuser zu realisieren. Das Scheunentor spendiert ebenfalls der alte MiniArt-Bausatz einer alten Scheune (1:72 East European Barn).
Der Vorhof des Bauernhofs wurde mit feingesiebter Erde bestreut. In die noch nasse Weißleim-Wasser-Erde Mischung wurden Ketten- und Reifenspuren gedrückt. Um dem Bauernhof das typisch russische Aussehen zu geben, wurden aufwändig farbig verzierte Fensterrahmen (aus Karton) am Bauernhaus angebracht. Bemalt habe ich die Ornamente mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Verglast wurden die Fenster mit kristallklarer Window Color. Die Steinmauer besteht aus dünnem Polystyrol und wurde aufwändig mit dem Skalpell geschnitzt und mit echtem Zement verputzt.
Begrünt wurde der Bauernhof mit Streugras und dem selbstgebauten Grasmaster. Der Baum wurde ebenfalls selbst gebaut und besteht aus einem von Flechten bewachsenen echten Ast, der mit bereits getrocknetem und daher gelblich verfärbten Moos „begrünt“ wurde. Beschneit wurde das komplette Diorama mit fein zerkleinerter Straßenmalkreide. Fixiert wurde der Kreidestaub mit mattem Klarlack aus der Spraydose und sehr viel Abstand, da ansonsten durch den Luftdruck der Spraydose der komplette „Schnee“ wieder aufgewirbelt worden wäre. Der Ofen entstand aus einem Tiger-Auspuff und einem Treibstofffass. Die Kisten stammen aus der Restekiste und detaillieren den Versorgungsposten der Deutschen Wehrmacht zusätzlich.
Die Figuren
Die Panzer-Soldaten stammen von Caesar Miniatures aus dem Kit „WWII German Panzer Crews 1:72“ und die Generäle von Zvezda aus dem Kit "German Headquarters in Winter Uniform 1:72". Der Hauptmann kommt vom Kleinserienhersteller GEBO Figuren aus dem Resin-Set „Verschiedene Deutsche Ostfront 1941-1945 1:72“.
Die Figuren waren allesamt von hervorragender Qualität. Vor allem der Resin-Figur von GEBO sollte ein Extra-Lob ausgesprochen werden. Bemalt wurden die Figuren mit matten Revell-Farben und dem Pinsel, anschließend habe ich mit mattem Klarlack aus der Spraydose versiegelt.
Theo Peter Publiziert am 20. Juni 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |