Crusader I und Crusader IIvon Daniel Stihler (1:72 S-Model)Zu den VorbildernDer A15 "Crusader" bzw. Cruiser Tank Mk VI gehörte zu den entsprechend der britischen Panzerkriegsdoktrin der Zwischenkriegszeit entwickelten "Cruiser Tanks". Sie sollten die Rolle der Kavallerie früherer Zeiten übernehmen und die von schwer gepanzerten "Infantry Tanks" wie der "Matilda" in die gegnerischen Linien gebrochenen Lücken zu schnellen Vorstößen in das feindliche Hinterland nutzen. Die erste Variante des "Crusader", der mit einer 2-Pfünder-Kanone (40 mm) bewaffnete Mk I, kam erstmals 1941 in Nordafrika zum Einsatz und erwies sich zwar als relativ schnell (bis zu 42 km/h auf Straßen), aber technisch unzuverlässig und unterbewaffnet. In späteren Varianten bereinigte man diese Mängel zwar schrittweise, der "Crusader" wurde aber nach und nach durch amerikanische Panzer wie den M3 "Grant" und den M4 "Sherman" ersetzt. Insgesamt baute man rund 5.000 "Crusader" aller Varianten. Meine ModelleWie von den hier bereits vor einiger Zeit vorgestellten "Light Tanks Mk. VI" von S-Model kann man auch hier von Wargamer-Modellen "de luxe" reden. Die Schachtel enthält zwei komplette Bausätze mit jeweils 18 Teilen sowie eine kleine Platine mit Ätzteilen. Die beiden Modelle weisen die für Wargamer-Modelle typischen Vereinfachungen auf. So bilden Ketten, Lauf- und Antriebsräder pro Seite jeweils ein Teil, was bei genauerem Hinsehen ziemlich merkwürdig aussieht. Praktischerweise wird das ganze aber zu erheblichen Teilen durch die Sandschürzen verdeckt. Leider gibt es auch statt der prägnanten Lüftungsschlitze am Heck komplett glatte Flächen. Vor allem aber können die Luken nicht geöffnet dargestellt werden, was bei in Wüstengebieten eingesetzen Panzern ziemlich unrealistisch aussieht. Andererseits sind die vorhandenen Details auch sehr gut dargestellt, und die Ätzteile werten das ganze noch mal auf. Gebaut können ein Mk I und ein Mk II, die sich durch den beim Mk II fehlenden kleinen MG-Turm auf der Vorderseite unterscheiden. Die beiden Panzer waren in jeweils maximal 15 Minuten zusammengeklebt. Das Hauptvergnügen ist hier natürlich das Bemalen. Zuerst habe ich die beiden per Airbrush grundiert (Vallejo) und dann mit Lifecolor "Light Earth" lackiert. Kleinere Details wie die Ketten oder die Gummierung der Laufräder wurden mit dem Pinsel und verschiedenen Farben von Revell und "Rust Wash" von Vallejo bemalt. Beschädigungen des Lacks an den Ecken und Kanten entstanden per Drybrushing mit Revell Anthrazit. Nach dem Aufbringen der Markierungen erhielten die Panzer einen Überzug mit Mattlack von Revell und eine Bearbeitung mit verschiedenen Pigmenten von Vallejo. Die BaseZwecks Präsentation versuchte ich mich zum ersten Mal an einem kleinen Diorama. Hierzu habe ich eine 1 cm starke Styroporplatte mit Strukturpaste von Vallejo bestrichen und mit Sand aus dem Sandkasten bestreut. Nach dem Aushärten kamen wieder verschiedene Pigmente von Vallejo zum Einsatz, die ich mit einem Borstenpinsel eingearbeitet habe. Außerdem wurde das ganze mit einigen selbstklebenden Grasbüscheln garniert. Die Panzerbesatzungen stammen aus einem (für meinen Geschmack eher mittelprächtigen) Set von Orion ("British Tank Crew Summer Uniform"), der einzelne Infanterist von Revell. Sie alle wurden mit dem Pinsel und Revell-Farben bemalt, die Details mit einem Washing hervorgehoben. Als allerletztes Detail kamen noch Antennen aus Messingdraht dazu. Für einen ersten Versuch mit Dioramen bin ich von dem Ergebnis recht angetan. Daniel Stihler Publiziert am 17. Mai 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |