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Caterpillar D7

Zerstörung der letzten NS-Machtinsignien

von Theo Peter (1:72 Wespe Models)

Caterpillar D-7 Raupentraktor mit LeTourneau Räumschild.
Caterpillar D-7 Raupentraktor mit LeTourneau Räumschild.

Zum Modell:

Der hier gezeigte D-7 Raupentraktor der Firma Caterpillar mit LeTourneau Schild gehört zu den mittleren Bulldozern (Raupentraktoren) und wird sowohl vom Militär als auch zivilen Bauunternehmungen verwendet. Die Raupe ist mit einem über Drahtseile mechanisch bedienbaren LeTourneau Räumschild (Dozerblade) ausgestattet. Technisch gesehen wird erst aus der Kombination von Schild und Traktor ein Bulldozer.

Die Raupe ist mit einem über Drahtseile mechanisch bedienbaren LeTourneau Räumschild ausgestattet.
Die Raupe ist mit einem über Drahtseile mechanisch bedienbaren LeTourneau Räumschild ausgestattet.

Robert Gilmour LeTourneau ist aus der Baumaschinen-Entwicklung mit seinen 300 Patenten nicht wegzudenken. Im Jahre 1935 gründete er in Kalifornien eine Firma, um Erdbewegungsmaschinen zu entwickeln und zu bauen. Schnell arbeiteten Caterpillar und LeTourneau zusammen. Diese Zusammenarbeit führte schnell zu Caterpillar Traktoren mit LeTourneau Elementen. Erst später wurden Räumschilder mit Hydrauliksteuerung verbaut.

Technisch gesehen wird erst aus der Kombination von Schild und Traktor ein Bulldozer.
Technisch gesehen wird erst aus der Kombination von Schild und Traktor ein Bulldozer.

Angetrieben werden die D-7 Traktoren von Dieselmotoren der Firma Caterpillar. Die erste D-7 Version erschien im Jahre 1938. Schnell erkannte auch das Militär die Eigenschaften des Fahrzeugs für ihre eigenen Zwecke. So kamen die einfache Mechanik, der Kettenantrieb, die einfache Bedienbarkeit und die leichte Transportfähigkeit des Fahrzeugs dem Militär sehr entgegen. Die Bulldozer wurden anfangs noch ohne Panzerung, später auch mit Panzerung zur Räumung von Panzer- und Straßensperren, für Pionieraufgaben und später auch für den Wiederaufbau verwendet.

Blick auf das von Robert Gilmour LeTourneau entwickelte Dozerblade-Bedienelement.
Blick auf das von Robert Gilmour LeTourneau entwickelte Dozerblade-Bedienelement.

Zum Bau des 1:72 Winzlings:

Gebaut wurde der Resin-Bausatz des Kleinserienherstellers Wespe Models aus der Kiste. Die Qualität der Resinteile ist in Ordnung - allerdings ist die Bauanleitung meiner Meinung nach nur für geübte Bastler zu empfehlen und gibt viel Spielraum für eigene Ideen, die Teile aneinander zu kleben.

Bausatzcover des 1:72 Resin Bausatzes des Kleinserienherstellers Wespe Models.
Bausatzcover des 1:72 Resin Bausatzes des Kleinserienherstellers Wespe Models.

Leider lässt die Bauanleitung viel Platz für Eigeninterpretationen - dennoch machte der Bau sehr viel Spaß.
Leider lässt die Bauanleitung viel Platz für Eigeninterpretationen - dennoch machte der Bau sehr viel Spaß.

Dennoch konnten die Resinbauteile zusammen mit einigen Metallstäben aus der Restekiste relativ schnell zusammengeklebt werden. Verklebt wurden die Teile aus unterschiedlichsten Materialien mit Sekundenkleber. Nach der Bemalung mit matten Revell-Farben folgte eine Alterung mit dem Trockenmalverfahren und eine Verschmutzung mit Pigmentpulver von Tamiya. Die Frontscheinwerfer und die Rückleuchten wurden mit kristallklarer Windowcolor verglast. Die Seilzüge für die Raupenschaufel entstanden aus schwarzem Nähgarn. Die Nassschiebebilder stammen aus der Restekiste und ließen sich ohne nennenswerte Probleme auf dem Modell anbringen. Das Beil und den Werkzeugkasten spendierte die Restekiste. Versiegelt wurde das ca. 3 cm große Modell mit mattem Klarlack aus der Spraydose.

Blick auf das montierte aber noch nicht bemalte ca. 2 cm lange 1:72-Bulldozermodell.
Blick auf das montierte aber noch nicht bemalte ca. 2 cm lange 1:72-Bulldozermodell.

Das Diorama:

Die Grundplatte des Dioramas stammt aus dem Resinbausatz von BlackDog (Street with house ruin 1:72) und ist von hervorragender Qualität. Die Grundfläche war mir allerdings zu klein, sodass der Bausatz auf eine Holzplatte geklebt und in die Straße, die aus Gips entstand, eingearbeitet wurde. Einige der mitgelieferten Fenster wurden zerbrochen, um die Zerstörung darzustellen. Die Innenseite des zerstörten Hauses wurde mit Retrotapeten aus dem Farbdrucker beklebt. Ebenso entstanden die Fliesen in der zerbombten Waschküche. Die Holzdecke wurde durch zusätzliche Balken und Bretter ergänzt, die aus angezündeten Streichhölzern und Balsahölzern entstanden. Der Bilderrahmen ist eigentlich ein Fensterrahmen der Firma Auhagen, der kurzer Hand zweckentfremdet wurde.

Eine US Einheit beginnt unter den Augen ihres Corporals die letzten Machtsymbole des besiegten NS-Regimes zu beseitigen. Zahlreiche verbogene Bleche am Bulldozer zeugen von den häufigen Einsätzen des Caterpillars D-7.
Eine US Einheit beginnt unter den Augen ihres Corporals die letzten Machtsymbole des besiegten NS-Regimes zu beseitigen. Zahlreiche verbogene Bleche am Bulldozer zeugen von den häufigen Einsätzen des Caterpillars D-7.

Bemalt wurde die Ruine mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Schilder und Hausnummern stammen ebenfalls aus dem Drucker und detaillieren das Gebäude zusätzlich. Gealtert wurde das Ganze mit dem Trockenmalverfahren.

Die Trümmerberge wurden um einen Motorradrahmen der Firma Preiser, Panzersperren von Italeri, zahlreiche Ölfässer verschiedene Hersteller, Holzkisten von BlackDog, Zeitungen aus dem Farbdrucker, kleine Steine (Eigenproduktion aus Polystyrol), Mauerreste von Pegasus Hobby und Auhangen und Mauertrümmer (mit dem Hammer zerkleinerte Blumentopfstücke) ergänzt. Der Staub wurde aus einem Ton-Wassergemisch auf dem Diorama verteilt und mit Klarlack fixiert.

Hervorragendes Endergebnis: Die Rücklichter wurden mit kristallklarer Windowcolor verglast.
Hervorragendes Endergebnis: Die Rücklichter wurden mit kristallklarer Windowcolor verglast.

Die 1:72 Straßenlaterne stammt von Unimax und fügt sich hervorragend in das Gesamtdisplay ein. Das Kübelwagen-Wrack entstand aus einem alten Academy Kübelwagen Kit. Als erstes wurde ein komplettes Rad entfernt, bei einem Weiteren wurde nur der „Reifen von der Felge" geschnitten. Zahlreiche Einschusslöcher wurden mit einer heißen Nadel in die Seitenwand gestochen. Nachdem der Wagen in mattem Schwarz bemalt wurde, wurde das Fahrzeug mit einer Wasser-Weißleim-Mischung bestrichen und mit echter Asche (aus verbranntem Papier) bestreut. Nach Trocknung der Asche wurde das Fahrzeug mit matten Rost-Tönen detailliert. Die beiden hinteren platten Reifen wurden durch eine heiße Herdplatte abgeflacht und am Modell angebracht.

Trümmer- und Schuttberge realistisch darstellen ist gar nicht so einfach - zahlreiche Möbelstücke und Mauerstücke sind in den Trümmern zu erkennen.
Trümmer- und Schuttberge realistisch darstellen ist gar nicht so einfach - zahlreiche Möbelstücke und Mauerstücke sind in den Trümmern zu erkennen.

Die 1:72 Figuren:

Die im Diorama eingesetzten 1:72 Figuren stammen von Caesars Miniatures aus dem Set „WWII US Infantry Set 2", von Preiser aus dem Bausatz „Panzersoldaten Deutsches Reich 1935-45 1:72", von Waterloo Miniatures 1815 aus dem Set „Mussolini - Marsch nach Rom 1:72" und der amerikanische Corporal stammt aus dem Hause Aerobonus und besteht aus Resin. Die hervorragend detaillierte Figur stellt eigentlich einen „U.S.A.F. Fighter Pilot - Korean War 1950-1953 in 1:72" dar.

1:72-Figuren-Mix aus Preiser, Waterloo 1815 Miniatures, Caesar Miniatures und Aerobonus.
1:72-Figuren-Mix aus Preiser, Waterloo 1815 Miniatures, Caesar Miniatures und Aerobonus.

Bemalt wurden die Figuren mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Einige der Figuren wurden einigen Posenänderungen unterzogen. Ebenso erhielten einige Figuren ein paar kleine Extras. So erhielt der Corporal einen Fotoätzteil-Revolver, der rauchende Soldat eine Zigarettenschachtel und der Akkordeonspieler ein Kampfmesser und eine Munitionstasche. Die Abzeichen und Divisionsabzeichen stammen aus dem Drucker und wurden mit Weißleim an den Figuren angebracht.

Einige Figurenposen wurden geändert. Ebenso wurden aus einigen deutschen Figuren mit US-Köpfen alliierte Soldaten gebastelt.
Einige Figurenposen wurden geändert. Ebenso wurden aus einigen deutschen Figuren mit US-Köpfen alliierte Soldaten gebastelt.

Der Corporal erhielt einen Fotoätzteil-Revolver, der rauchende Soldat eine Zigarettenschachtel und der Akkordeonspieler ein Kampfmesser und eine Munitionstasche.
Der Corporal erhielt einen Fotoätzteil-Revolver, der rauchende Soldat eine Zigarettenschachtel und der Akkordeonspieler ein Kampfmesser und eine Munitionstasche.

Zeit zum Feiern. Dennoch ist die Thompson-Gun nie weit entfernt.Während die Kameraden schuften, beginnt der Rest der Gruppe bereits mit den Siegesfeierlichkeiten.Räumkommando - Der Bulldozer macht die von Trümmern verschüttete Straße wieder frei.Anweisungen an den Fahrer noch weiter zurückzufahren, um die Kette einhängen zu können.Eingestaubt wurde das Fahrzeug mit fein gesiebter echter Erde.Gealtert könnte das Foto doch fast als Original durchgehen.Nützliches Hilfsmittel für alle Pioniereinheiten.

Zeit zum Feiern. Dennoch ist die Thompson-Gun nie weit entfernt.

Zeit zum Feiern. Dennoch ist die Thompson-Gun nie weit entfernt. 

Fazit:

Ein kleiner aber extrem seltener 1:72 Resinbausatz, der sehr viel Spaß machte zu bauen. Sicherlich ist meine Resinbausatzerfahrung noch extrem ausbaubar - dennoch hat auch dieser Kit mich in dieser Angelegenheit enorm nach vorne bringen können. Allerdings ist der Bau des Kits, meiner Meinung nach, nur Resin-Kit geübten Bastlern zu empfehlen. Ich hoffe, dass auch größere Hersteller mal die Chance nutzen, ähnliche Vorbilder als Modell zu realisieren. Ich hoffe, es gefällt...

Theo Peter

Publiziert am 28. Juni 2018

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