Sd.Kfz. 9 Famomit Sd. Ah 116 und Jagdpanzer IVvon Michael Franz (1:35 Tamiya)Das schweres Halbkettenfahrzeug Sd.Kfz. 9 (Sonder-Kraftfahrzeug 9 - Schwerer Zugkraftwagen 18t) war eines der stärksten Zugfahrzeuge der Deutschen Wehrmacht. Verwendet wurde es als Artilleriezugmaschine für die schwersten Geschütze, aber auch als Bergefahrzeug, Kranfahrzeug oder als Zugfahrzeug für den schweren Panzertransport-Anhänger Sd.Ah. 116 (Sonder-Anhänger 116). Es wurde während des 2. Weltkriegs an allen Fronten bis Kriegsende eingesetzt. Es handelte sich beim Sd.Kfz.9 Famo um die schwerste Zugmaschine, die während des 2. Weltkriegs von der Wehrmacht eingesetzt wurde. 1936 forderte die Wehrmachtsführung ein schweres Schlepp- und Bergefahrzeug, das auch als Artilleriezugmaschine für die schwersten Wehrmachtsgeschütze verwendet werden können sollte. Konstruiert und gebaut wurde das Fahrzeug von den Fahrzeug- und Motorenwerken (FAMO) in Breslau, später folgten dann die Vogtländische Maschinenfabrik (VOMAG) in Plauen sowie Tatra in Nesseldorf als weitere Fertigungsbetriebe. Von ihrer Indienststellung 1939 blieb das Fahrzeug, nachdem es sich bereits sofort bewährt hat, bis zum Kriegsende mit nur geringen Änderungen und Verbesserungen im Einsatz. Zu Kriegsbeginn vor allem als Berge- und Schleppfahrzeug für beschädigte Panzer im Einsatz, wurde das Fahrzeug mit Fortschreiten des Krieges immer häufiger zur Aufrechterhaltung des Transportbetriebs eingesetzt. Vor allem an der Ostfront während der Schlammperioden vor und nach dem Winter. Es diente bevorzugt als Zugfahrzeug für den Strabokran, schwere Flak- und Artilleriegeschütze und Feldhaubitzen. Als Zugfahrzeug für den Sd.Hg. 116 (Sonder-Anhänger 116) wurde das Sd.Kfz.9 "Famo" häufig auch zum Transport von Panzern eingesetzt. Der Sonder-Anhänger hatte vier Achsen, zwischen denen der zu transportierende Panzer Platz fand. Durch Abkuppeln des vorderen Räderteils konnte der Panzer über flache Rampen auf den Anhänger auffahren. Der Anhänger verfügte am Heck über ein separates Steuerhaus, wo ein Fahrzeuglenker den Panzertransport durch das Lenken der hinteren Räder beim Steuern unterstützen konnte. Das Sd.Kfz.162 - Jagdpanzer IV war ein turmloser Kasemattenpanzer, entwickelt während des Zweiten Weltkrieges von der deutschen Wehrmacht. Hauptaufgabe des Jagdpanzers IV war die Bekämpfung feindlicher Panzer und Sturmgeschütze. Die erste Serie des Jagdpanzers IV besaß als Hauptwaffe die 7,5-cm-Pak 39 L/48. Die Kanone war mit Kaliber 48 und einer Rohrlänge von 3,60 m genau so lang wie die Kanone des Sturmgeschützes IV, jedoch besaß diese die StuK 40 /L48. Im Unterschied zum herkömmlichen Panzer-IV-Fahrgestell war die Panzerung abgeschrägt, wodurch sich der Panzerschutz vor allem beim spitzwinklig ausgebildeten Bug stark erhöhte. Bei den Führungsfahrzeugen wurde die ursprüngliche Besatzung von vier Mann um ein Besatzungsmitglied erhöht, welches als Funker das in einer Kugelblende befindliche Bug-MG bediente, dessen Öffnung sonst mit einer kegelförmigen Panzerplatte abgedeckt war. Von dieser Serie wurden im Jahre 1944 insgesamt 769 Stück hergestellt. Die Panzerung wurde von der Witkowitzer Bergbau- und Hüttengewerkschaft geliefert; die Hersteller der Hauptwaffe waren Rheinmetall-Borsig und die Seitz-Werke in Kreuznach. Das Modell des Sd.Kfz.9 "Famo" im Maßstab 1:35 von Tamiya stellt meiner Meinung nach eines der besten Modelle im Militärmaßstab dar. Zusammen mit dem Sonderanhänger Sd.Ahg.116 zum Transport von schweren Panzerfahrzeugen umfasst das Modell mehr als 1.000 Einzelteile, Metallschienen, Reifen, Schrauben und Schnur zur Seildarstellung. Bereits ohne Zurüstsätze lässt sich so ein sehr schönes Abbild des Originals erschaffen. Doch was wäre ein solches Modell ohne Zubehörteile, um noch "ein kleines bisschen mehr" aus dem Modell "herauskitzeln" zu können? Daher werden Einzelgliederketten aus Weißmetall von Friul Model, ein offener Kühlergrill und Räder von Panzerart, Fotoätzteile von Aber und Eduard, Resinkotflügel von Real Model, ein Dach sowie Türplanen aus Resin von Blast Models und vieles mehr für eine weitere Detaillierung von Fahrzeug und Anhänger sorgen. Als Ladung auf dem Sonderanhänger Sd.Ahg.116 wird ein Modell des Jagdpanzer IV (Sd.Kfz.162) des Herstellers GunzeSangyo (Mr. Hobby) verwendet, welcher mit Metallrohr und einigen Ätzteilen noch aufgewertet wird.
Michael Franz, Publiziert am 22. November 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |