Panzerkampfwagen VI Tiger IHalt, was war das?von Theo Peter (1:72 Trumpeter)
Heute zeige ich euch den ca. 1.400 mal gebauten schweren Panzerkampfwagen PzKpfw. VI "Tiger" (mittlere Produktion). Der von Henschel ab 1942 an die Wehrmacht ausgelieferte Panzer zählte mit seinem Nachfolger Königstiger und dem Panther (PzKpfw V) zu den schwersten deutschen Panzern während des 2. Weltkriegs. Leider hatte der Panzer ein sehr hohes Gewicht, viele senkrechte Flächen (die bei Beschuss die Munition nicht ablenkten) und einen zu schwachen Motor. Aber dennoch verbreitete der Panzer aufgrund seiner enormen Panzerung (10mm vorne und 80mm seitlich), seiner Größe und seiner Bewaffnung Angst und Schrecken beim Gegner.
Die NS Propaganda nutzte diese Eigenschaft des Tigers, um aus dem Tiger ein "unverwüstliches Allzweckfahrzeug" zu bilden. In Wahrheit war der Panzer aber sehr störanfällig, unbeweglich, langsam und sehr unflexibel. Der Panzer wurde sowohl in der Hitze Afrikas, der Kälte Russlands aber auch in Belgien und Frankreich eingesetzt. Die Panzer wurden nicht an normale Panzerdivisionen ausgehändigt, sondern nur an spezielle sogenannte "schwere Panzerabteilungen" von Wehrmacht und SS. Der hier gezeigte Panzer "Rote 301" operierte im Jahre 1943 in Russland und gehörte zur sPzAbt 501.
Gebaut wurde der Panzer größtenteils aus der Kiste. Qualität, Details und Passgenauigkeit waren hervorragend. Nachdem der Panzer gebaut und verspachtelt war, folgte die Lackierung mit mattem Weiß. Nach Trocknung der Farbe wurden die Ketten (Weichplastik) und die Decals montiert bzw. angebracht. Doch der Panzer sollte einige Gebrauchsspuren aufweisen und wurde so kurzer Hand gealtert. Die Alterung erfolgte mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Kratzer und Dellen wurden mit heißen Nadeln in Wanne und Turm eingedrückt und anschließend mit handelsüblichem Bleistift ausgemalt.
Die Luke des Panzers wurde offen dargestellt, um einem Panzerkommandanten von Caesar Miniatures Platz zu bieten, der ebenfalls mit matten Revellfarben und dem Pinsel bemalt wurde. Eine weitere Änderung stellt das aufgebohrte Kanonenrohr, Fässer, Munition, Feuerlöscher, Gewehre, Schaufeln und Spaten dar. Nachdem dies alles montiert war, folgte nochmals eine kleine Alterung mit fast trockener grauer Farbe und einem weichen Pinsel.
Dargestellt werden soll eine Szene im Jahre 1943 in Russland. Ein Tiger-Panzer und ein Trupp deutscher Fallschirmjäger stoßen gemeinsam in feindliches Gelände vor. Einer der Soldaten hat ein Geräusch vernommen und warnt seinen Trupp, aufmerksam zu bleiben, woraufhin der Panzerkommandant seine Mannschaft in Alarmbereitschaft versetzt. Die Grundplatte des Displays stellt eine kleine Holzplatte dar, welche mit Erde bestreut und anschließend mit braunem Lackspray besprüht wurde.
Nach Trocknung der Erde-Weißleim-Mischung folgte ein Besprühen des Dioramas mit einem Schneespray. Allerdings sollte keine geschlossene, sondern nur eine sehr dünne Schneedecke dargestellt werden. In den noch feuchten Schnee wurden Kettenspuren eingedrückt. Die Soldaten stammen von Zvezda und waren von sehr guter Qualität. Bemalt wurden die Fallschirmjäger mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die Büsche stammen aus echtem Moos. Das ganze Diorama wurde durch ein verlorenes russisches Benzinfass abgerundet. Der Bau des Modells machte sehr viel Spaß. Der Bausatz ist allerdings nur Modellbauern zu empfehlen, die bereits Erfahrungen mit Panzermodellen haben. Alles in allem wollte ich den Panzer nicht nackt auf weißem Hintergrund ablichten, weswegen auch wieder einmal ein kleines 1:72 Display entstand. Ich hoffe es gefällt...
Theo Peter Publiziert am 10. Juli 2014 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |