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Ubat P-47EX Krabba

von Jürgen Crepin (1:72 Eigenbau)

Ubat P-47EX Krabba

Das Original

Die P-47EX Krabba (dt. Krebs) ist ein Kleinstunterseeboot der schwedischen Marine zur Küstenverteidigung. Sie kann sowohl wie ein U-Boot tauchen, als auch, auf wassergefüllten Reifen, auf dem Grund fahren. Dadurch ist sie sehr schwer zu orten. Das Einsatzkonzept sieht vor, dass die Boote schnell von Lkw über Land oder von größeren Überwassereinheiten auf See in den Einsatzraum gebracht werden. Im Zielgebiet liegen die Boote dann einzeln oder in kleinen Gruppen auf der Lauer. Bei der Suche nach Zielen und zur Kommunikation wird auch die, an einem langen Kabel angebrachte, Kommunikations- und Sensorboje eingesetzt. Über sie ist auch der Anschluss an einen normalen Funkkreis an Land oder zu Aufklärungsflugzeugen möglich. Ist ein Ziel erkannt, kann es mit den überschweren Torpedos vom Typ 62 bekämpft werden. Diese können auch aufgetaucht im Wasser nachgeladen werden. Zur Luftabwehr im Nahbereich steht ein MG auf einer Drehringlafette zur Verfügung.

Ubat P-47EX Krabba

Das Modell

Der Stuttgarter Kleinstserienhersteller JMS hat sich diesem interessanten U-Boot im Maßstab 1:72 angenommen. Da ich eine Schwäche für ausgefallene Fahrzeuge habe und der sehr günstigen Preis die letzten Zweifel ausräumte, stand diesem Modellbauabenteuer nichts mehr im Wege. Auf mich warteten 87 Teile aus unterschiedlichsten Werkstoffen. Besonders gefallen die Leuchten aus Klarsichtmaterial sowie die Ätzteile für die Handräder der Luke und das MG-Visier. Lediglich die starren Kunststoffseile habe ich durch Takelgarn ersetzt. Außerdem veranschaulicht eine Figur aus der Grabbelkiste die „Größe“ dieses U-Bootes. Die Passgenauigkeit ist in vielen Bereichen überraschend gut. Lediglich am Bug und am Ansatz des Turmes fiel einiges an Spachtelarbeit an. Trotzdem ist schon einige Erfahrung nötig, um alle Teile sauber anzupassen. Die Gravuren habe ich nachgezogen, da sie mir zu ungleichmäßig waren.

Ubat P-47EX Krabba

Ich habe mich für das fünfte Boot der ersten Gruppe „Grön Drake“ (dt. grüner Drache) entschieden. Dieses Boot trug, anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Einheit, einige Zeit das Verbandsabzeichen, den grünen Drachen mit Blitzen.

Die Splittertarnung des Überwasserschiffs habe ich mit dem Pinsel lackiert. Diese Tarnung ist zwar mühselig, entschädigt aber durch ein interessanteres Aussehen. Eine aufgespritzte Schicht Klarlack sorgt für die Gleichmäßigkeit der Oberfläche. Der Schnorchel, die Ausfahrgeräte sowie die Kommunikations- und Sensorboje sind mit kleinen unregelmäßigen Flecken versehen. Dies kann bei einigen Booten beobachtet werden. Offensichtlich haben hier die Besatzungen nachgetarnt.

Ubat P-47EX Krabba

Ubat P-47EX Krabba

Mal im Ernst: Die ganze Geschichte ist erstunken und erlogen. In Wirklichkeit war es so: 2004 nahmen sich viele von der Stuttgarter Interessengemeinschaft Modellbau (SIM) die P-47 D-30 von Revell in 1:72 als Gemeinschaftsprojekt vor (siehe auch unter SIM). Dabei entstanden viele ernste und weniger ernste Umbauten – aber eben nur Flugzeuge. Ein Schiff musste her! Daher wurde meine Grabbelkiste geplündert und die Krabba entstand in Jürgens Modellschmiede (JMS). Daher auch der günstige Preis.

Teile aus folgenden Bausätzen kamen zum Einsatz: Fiat G 55 (Revell), France (Airfix), H.M.S. Victory (Revell), Hawker Harrier (Matchbox), Kübelwagen (Airfix), Mathilda (Airfix), Panther (Italerie), Phantom (Airfix) Prowler (Matchbox), Saab Viggen (Airfix), Saab Viggen (Matchbox) Short Sunderland (Airfix), U.S.S. Brooke (Monogram), Sheetplatten von Danone sowie zahlreiche selbst geschnitzte Teile.

Ubat P-47EX Krabba

Mir, als bekennendem Nietenzähler, hat es eine Menge Spaß gemacht, mich mal so richtig auszutoben und ohne Vorlagen ein Modell zu entwickeln. Dabei entstand vieles spontan während des Baus, sodass die Bauzeit mit ca. 90 Stunden letztendlich doch erheblich länger war, als ursprünglich vorgesehen. Mit der Krabba entstand ein Einzelstück, das so wohl niemals die Meere durchkreuzen wird – aber wer weiß schon genau, was es für Geheimprojekte gibt....

Ein besonderer Dank geht an Norbert D. Ruhland, der sich extra auf den Weg machte, um mir seine P-47-Reste zu bringen und an Dieter Bihlmaier für die zahlreichen kreativen Gespräche und den Fotokurs.

Jürgen Crepin

Publiziert am 28. August 2006

Die Bilder stammen von Katy Schenk, Sami Radwan, Dieter Bihlmaier.

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