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IJN Momi

von Daniel Stihler (1:700 Hasegawa)

IJN Momi

Zum Vorbild

Die "Momi" (樅, zu deutsch "Tanne") war das Typschiff einer 21 Einheiten umfassenden Klasse kleiner Zerstörer der kaiserlich japanischen Marine. Ihr Bau begann am 23. Dezember 1918 in Yokosuka, der Stapellauf erfolgte am 10. Juni 1919. Das Design erinnerte stark an die größere Minekaze-Klasse und griff einige Merkmale von deutschen Zerstörern auf, die nach dem Ersten Weltkrieg als Reparationen an Japan übergeben wurden. Die Hauptbewaffnung des 84 m langen und 8 m breiten Schiffes bestand aus drei in einer zentralen Linie montierten 12-cm-Geschützen und vier Torpedorohren. Mit ihrer hohen Geschwindigkeit von 36 kn und einem relativ geringen Tiefgang von 2,4 m war sie gut für den Einsatz in flachen Küstengewässern geeignet.

IJN Momi

Aufgrund der raschen Entwicklung größerer und deutlich stärker bewaffneter Zerstörertypen galten die Schiffe der "Momi"-Klasse jedoch bereits in den 1920er Jahren als veraltet. "Momi" selbst wurde nach einer offenbar recht unspektakulären Dienstzeit 1932 ausgemustert, nach dem Ausbau der Maschinen noch einige Jahre in Yokosuka als Versuchsplattform benutzt und nach 1936 abgewrackt.

IJN Momi

Dasselbe Schicksal traf 1939 zwei weitere Schwesterschiffe, ein anderes war 1927 bei einer Kollision gesunken. Fünf weitere "Momis" fanden ab 1940 als Trainingsschiffe Verwendung. Von den restlichen zwölf wurden neun umgebaut und zu Patrouillenbooten herabgestuft. Bis auf eines gingen alle im Verlauf des Pazifikkriegs verloren. Nur einer der drei noch verbliebenen Zerstörer überlebte den Krieg. Einer fiel einem Luftangriff zum Opfer, ein weiterer ging noch nach der Kapitulation Japans durch einen Minentreffer verloren.

Quelle: Wikipedia

IJN Momi

Mein Modell

Eigentlich baue ich ja vor allem Flugzeuge in 1:72, aber da ich seit Jahren mit meinen Neffen auch regelmäßig Schiffen bastle, hatte ich Lust, mich mal selbst an einem solchen zu versuchen. Der kleine, erstmals 1995 von Hasegawa auf den Markt gebrachte Zerstörer – nebenbei bemerkt kürzer als ein Kugelschreiber - gefiel mir wegen seiner altertümlichen Formgebung.

IJN Momi

Der Zusammenbau des schön detaillierten und trotz Direktversand aus Japan sehr preisgünstigen Bausatzes verlief ohne Schwierigkeiten - abgesehen davon, dass es sich als Fehler erwies, die Masten gleich anzukleben, da ich sie im Verlauf des Projekts immer wieder abgebrochen habe. Dies sieht man ihnen leider auch an. Ein wenig Spachtelmasse war nötig, um den Spalt zwischen Rumpf und Bodenplatte zu schließen.

IJN Momi

Der meiste Aufwand entfiel auf die Lackierung, für die ich weitestgehend die Farben UA 646 (Maizuru-Grau) und UA 647 (Linoleum Deck) aus dem IJN-Set von Lifecolor verwendet habe. Die Basislackierung erfolgte mit dem Airbrush, die der Details dann mit dem Pinsel.

IJN Momi

Bei den weiteren Durchgängen habe ich mich an dem sehr empfehlenswerten Buch "Ship Models from Kits" von David Griffith orientiert. Nach dem Aufbringen einer Schicht Erdal-Glänzer mit dem Airbrush kamen zunächst per Pinsel drei Filter mit stark verdünnten Ölfarben (weiß, schwarz und rotbraun) zur Anwendung. Anschließend habe ich mit einem "Pin Wash" die Strukturen etwas herausgearbeitet und dann versucht, diese mit Trockenbürsten in etwas helleren Farbtönen noch weiter zu betonen. Das Ganze wurde dann mit Revell-Mattlack versiegelt.

IJN Momi

Die Wasserbasis habe ich entsprechend dem Tipp von Frank Ilse aus einer Styroporplatte hergestellt. Diese wurde mit Acrylfarben bemalt und mit Silikon überzogen, das seine Wellenstrukturen mit Hilfe eines regelmäßig daraufgetippten Löffels erhielt. Eine echte Herausforderung für einen bekennenden Grobmotoriker wie mich war zum Schluss die Takelung, bei der ich mit Sekundenkleber befestigte Gummischnur mit einem Durchmesser von 0,055 mm verwendet habe.

IJN Momi

Auch wenn ich mit dem Winzling meine Schwierigkeiten hatte - das Ergebnis gefällt mir richtig gut. Sicher werde ich den Flugzeugen treu bleiben, aber die "Momi" wird auch sicher nicht das letzte Schiffsmodell bleiben...

IJN Momi

Daniel Stihler

Publiziert am 04. Dezember 2019

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