HMS Furiousvon Christoph Mentzel (1:700 HP-Models)HMS Furious 1943Die Furious wurde als großer leichter Kreuzer ähnlich der Couregeous auf Kiel gelegt. Doch die Lehren der ersten Kriegsjahre zeigten deutlich, dass die Konzeption eines solchen Schiffstyp erfolglos schien. Zu dieser Zeit experiementierte man mit den ersten Flugzeugen auf Schiffen. Anstelle der vorderen Geschütze wurde auf dem Vordeck ein Flugdeck errichtet. Später entfernte man auch das achtere Geschütz und errichtete auch dort ein Flugdeck. In der Mitte verblieb der Brückenaufbau und der Schornstein. Die ersten zum Ende des I.WK fertiggestellten Flugzeugträger mit Glattdeck bewiesen aber den Vorteil eines durchgehenden Flugdeckes. Infolgedessen baute man die Furious Anfang der 20 Jahre zu einem Glattdeckflugzeugträger um. Sie konnte danach mehr Flugzeuge zum Einsatz bringen wie die zuvor umgebauten Schlachtschiffe Hermes und Eagle, die zu klein geraten waren. Noch vor dem Beginn des II.WK wurde die Furious abermals umgebaut und erhielt unter anderem auf der Steuerbordseite eine niedrige Kommandobrücke. Im II.WK wurde die Furious intensiv bei der Home Fleet im Atlantik und 1943 auch im Mittelmeer eingesetzt. Ihre letzten Einsätze führten sie in das Nordmeer wo sie ihre Flugzeuge im Verband mit weiteren Trägern gegen die Tirpitz zum Einsatz brachte. Nach diesen Einsätzen vor der norwegischen Küste wurde sie Ende 1944 in den Reservestatus versetzt. Der Zahn der Zeit und die Beanspruchung der jahrelangen Einsätze im II.WK hatten den Träger verbraucht. Ein letztes Mal wurde sie 1948 noch einmal als Zielschiff eingesetzt. Anschließend wurde sie abgewrackt. Das ModellHP Modells hat die HMS Furious im Maßstab 1/700 realisiert. Die Qualität der Resinteile entspricht dem hohen Standart seiner letzten Modelle. Die Bauteile sind sauber, passgenau und recht gut detailliert. Die Machart entspricht dem der übrigen Träger von HP Modells (nach Aussage von HP handelt es sich hierbei um den gleichen Masterbauer). Insofern stellte der Zusammenbau kein großes Problem dar. Die Furious ist meines Erachtens schlecht dokumentiert. Ich konnte nur wenige Fotos im Internet finden, die den von HP Models dargestellten Bauzustand (1942/43) zeigten. Insofern kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen wie genau das Modell dem Orginal entspricht. Dem Augenschein nach konnte ich keine gravierenden oder größeren Fehler feststellen. Offensichtlich gibt es unterschiedliche Angaben bezüglich der Höhe des Schiffes/Modells im Bereich des Hangar. Anhand der mir vorliegenden Zeichnungen aus verschiedenen Puplikationen konnte ich keinen Fehler am meinem Modell feststellen. Länge /Breite und Höhe scheinen korrekt zu sein. Jim Baumann, der die Furious ebenfalls gebaut hat, teilte mir mit, dass sein Modell im Bereich des Hangars zur Wasserlinie ca. 2mm zu hoch sei. Er hat an seinem Modell erhebliche Modifikationen vorgenommen, die er aus einem entsprechenden Bauplan des Schiffes ersehen konnte. Die Modifikationen an meinem Modell beschränkten sich größtenteils auf die Gangways und Unterstände der 20mm Flack am Flugdeck. Ich habe mein Modell in ihrem letzten mir bekannten Tarnmuster dargestellt. Das Tarnmuster und seine Farbangaben habe ich dem Buch von Alan Raven Camouflage der Royal Navy Vol 4 entnommen. Auf dem Flugdeck habe ich die dem Bausatz beiliegenden Swordfishs und Seafires (WEM) aufgestellt. Dazu ein paar Figuren (HP). Die Bewaffnung und die Boote habe ich der Professional-Serie von WEM entnommen. FazitEin teurer Bausatz (150 Euro) eines kuriosen Trägers aus dem II.WK. In Anbetracht, dass sich der Bausatz gut bauen läßt und sicherlich kein anderer Hersteller die Furious auf den Markt bringen wird, ist der Bausatz durchaus zu empfehlen. Zu erwähnen ist, dass es ein Modell der HMS Furious von Loose Cannon gibt, der das Schiff in seinem Bauzustand vor dem Umbau zum Glattdeckträger zeigt. Also mit einem Flugdeck vorne und hinten. Christoph Mentzel Publiziert am 16. März 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |