Makedonische (Mini-) Phalanxvon Georgios Efthymiadis (1:72 Zvezda)Auch diesmal möchte ich euch ein weiteres kleines Sockel-Display aus der Antike präsentieren. Irgendwie bin ich zurzeit auf diesem Trip! Und zwar eine ziemlich klein gehaltene makedonische Phalanx. Sicherlich wäre eine Phalanx mit 16x16 Mann, in einem Quadrat gruppiert, viel eindrucksvoller, aber 256 Soldaten zu bemalen… das wäre eine Odyssee für mich gewesen. Ich mag’s eher klein aber fein. Auch hierfür nahm ich die Figuren von Zvezda und zusätzlich noch das am Boden liegende Zeug von den Persern #8006, um ein Gefecht "vorzugaukeln". Die Augen des Betrachters fallen hier auf zwei Dinge: Zum einen die Münze, und dann noch diese (Long Range) Lanzen, genannt "Sarissen". Die mit diesen bis zu 6,5m langen Lanzen ausgestatteten Soldaten wurden "Pezhetairoi" genannt, und waren wesentlich leichter bewaffnet als die klassischen Hopliten. Die Sarissa (Einzahl von Sarissen) benötigte beide Hände, um sie halten zu können, immerhin wog sie bis zu 8 Kilo. Das hintere Ende wurde auch mit einer Gewichtspitze versehen und diente als Verankerung für den Boden, und als Gegengewichtverlagerung, um den Trägern die Balance zu erleichtern. Die Sarissen waren üblicherweise aus zwei mit einer "Metallmanschette" zusammenzusetzenden Teilen gefertigt. Diese Manschette ist auch beim Figuren-Set vorhanden, leider wirkt sie so unrealistisch, dass sie nicht zu gebrauchen ist. Fälschlicherweise werden die Phalangiten im Figuren-Set von Zvezda als "Sarissophoren" bezeichnet. Die "Sarissenträger" waren jedoch eine leichte Reiterei, ausgestattet mit Sarissen von etwa 2,5 - 3m Länge. Ein gutes Beispiel ist das Alexandermosaik oder sogar die moderne Kavallerie von Militärakademien (Offiziersanwärtern), die auf Paraden auftreten. Höchstwahrscheinlich sind auch diese beiden Soldaten, die ich fertiggestellt habe, Unteroffiziere der Phalanx, denn sie wirken mit ihrer Kleidung zu nobel. Es gab ja von aristokratischer Seite auch noch Phalangiten. Die Erfindung dieser langen Sarissen wird König Philipp dem Zweiten von Makedonien zugeschrieben, dem Vater von Alexander dem Großen. Und so kam mir die Idee, diesmal eine Münze für die Sockelbeschriftung einzusetzen. Leider muss ich euch enttäuschen: Auch wenn es danach aussieht ist es kein goldenes Geldstück aus der Antike, sonder eine Einhundert-Drachmen-Münze aus der Zeit bevor der Euro in Griechenland eingeführt wurde. Sie zeigt das Haupt von Alexander dem Großen mit dem Schriftzug "König der Makedonen", der das makedonische Heer bis nach Indien führte. Wissenswertes über die makedonische Phalanx und Alexander den Großen findet ihr einfach unter Wikipedia.de. Ich hoffe, dass auch dieses kleine Sockel-Display euch gefallen hat, und weiterhin viel Spaß euch allen beim Basteln! Georgios Efthymiadis Publiziert am 11. November 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |