Avian Princess

von Martin Schiffel (1:35 Great Grimoire)

Zur Motivation

Der Weltladen, in dem meine Freundin stundenweise arbeitet, bietet unter anderem dekorative Gläser mit Schraubverschluss an, in deren Deckel ein Solarmodul und LED´s integriert sind, mit denen man den Glasinhalt beleuchten kann. Diese Gläser sind eigentlich ein „Abfallprodukt“ der integrierten Beleuchtung, die entwickelt wurde, um auch in Gebiete, in denen es keinen elektrischen Strom gibt, elektrisches Licht zu bringen.

Die Module werden laut Prospekt des Herstellers in Südafrika von ehemals Arbeitslosen aus benachteiligten Gebieten gefertigt. Die Gläser gibt es in zwei Größen, einmal mit einem Fassungsvermögen von einem Liter, zum zweiten mit einem Volumen von 250 ml. Natürlich reizte es mich, herauszufinden, ob diese Gläser auch als Präsentationsmöglichkeit für Modellbauer geeignet sind.

Zum Modell

Die Regale in besagtem Weltladen sind gefüllt mit Produkten, die vor Harmlosigkeit nur zu strotzen, also erschien mir ein martialisches Militärmodell oder eine Soldatenfigur ungeeignet, um dort die Möglichkeit der „Sonnengläser“ zu zeigen. Da das Glas ein Hochformat ist und dieses gefüllt werden sollte, entschied ich mich relativ schnell dafür, eine Figur zu präsentieren.

Im unendlichen Fundus des 3D-Druck-Figurenkatalogs des Sockelshops wurde ich fündig, ja, die „Avian Princess“ passte gut zu dem beleuchteten 1-Liter-Dekoglas. Ihr Maßstab wird vom Hersteller mit 1:24 angegeben, aber da ich sie zusammen mit einem lesenden Jungen von AK interactive zeigen wollte, ist der Modellmaßstab nun 1:35 und die „Avian Princess“ eine überlebensgroße Skulptur.

An der Figur selbst gab es nichts zu montieren, lediglich ein paar Überreste der Stützkonstruktion des Druckers waren mit Skalpell und Sandpapier zu entfernen. Die Vignette war schnell gebaut, es wurde ein kreisrunder Grundsockel aus Kunststoff gesägt und mit einem umlaufenden Kunststoffstreifen versehen, die „Avian Princess“ bekam einen Sockel aus zwei Kunststoffquadraten und einem Teil eines Sockels von MAiM.

Der lesende Junge wurde entsprechend der Anleitung des AK interactive-Sets zusammengeklebt. Der Grundsockel wurde mit rotbraunem Acrylspray von Humbrol grundiert. Die „Avian Princess“ und ihr Podest wurde nach Grundierung mit Humbrol Primer mit mattweißem Acrylspray eingesprüht und danach mit Gouache- und Acrylfarben gealtert. Der lesende Junge (ein dezenter Hinweis auf den eigentlichen Verwendungszweck der LED-Beleuchtung als Leselampe) wurde ebenfalls mit Humbrol Primer grundiert, danach mit Email- und Ölfarben bemalt und mit Aquarellfarbe akzentuiert. Das Buch erhielt selbstgedruckte Decals.

Die „Avian Princess“ wurde samt Podest auf den Grundsockel geklebt, um sie herum wurde Grünzeug aus dem Fundus von Mini natur drapiert und etwas Ahornlaub von Plusmodell aufgestreut. Zum Schluss ließ sich der lesende Junge zu Füßen der Skulptur nieder.

Wenn man genau hinschaut, kann man sehen, dass in dem Buch des Jungen die Vogelprinzessin abgebildet ist, vielleicht liest er ja gerade ihre Geschichte…

PS: Das kleine Glas wartet bereits auf die Bestückung mit einer Figur…

Martin Schiffel

Publiziert am 08. Juni 2023

Demnächst:

17. bis 31. November