Lanz Bulldog D 3506Deutsche Fallschirmjäger während der Unternehmung Weserübungvon Theo Peter (1:72 Hauler)
Zum Vorbild
Unter der Rubrik Ackerschlepper brachte die Heinrich Lanz AG den kleinen 30 PS starken Lanz Bulldog im Jahre 1921 auf den Markt. Die Bezeichnung Bulldog, die in vielen deutschen Regionen heute noch als Synonym für Traktor verwendet wird, hat hier seinen Ursprung. Eigentlich steckte hinter der Bezeichnung „Bulldog“ ein Einzylinder-Zweitakt-Glühkopfmotor. Der Name Bulldog rührt auf das ähnliche Aussehen der Lanz Bulldog-Front mit einer Bulldogge (Hunderasse). Berühmt wurde der Bulldog auf Grund seiner Robustheit, Langlebigkeit und einfachen Handhabung. Ebenso konnte der Motor mit zahlreichen Brennstoffen betrieben werden.
Dennoch waren die Bulldogs den Diesel-Traktor-Konkurrenten in Sachen Zugkraft, Verbrauch und Technologie doch deutlich unterlegen. Entwickelt wurde der Glühkopfmotor im Jahre 1918 von Fritz Huber. Er war eigentlich als stationärer Motor für diverse landwirtschaftliche Aufgaben entwickelt worden – erst nach und nach kam die Idee auf, den Motor auch „mobil“ zu machen.
Die Idee setzte sich schnell gegen die viel aufwendigere Dampfmaschinentechnologie durch. Anfangs wurden die Bulldogs nur zum Antreiben von Dreschern, Sägen und Mühlen verwendet – erst dann erkannte man, dass man die Ackerschlepper auch zum eigentlichen Bearbeiten der Felder wie z. B. Äckern, Pflügen, Säen usw. verwenden könnte. Die ersten Ackerschleppertypen, der HL-Bulldog sowie der bereits mit Allradantrieb und Knick-Lenkung versehene HP-Bulldog hatten noch den ersten Motor mit einer Bohrung von 190 mm und einem Hub von 220 mm und 12 PS. Der HP war mit einer verbesserten Siedekühlung ausgestattet, die ohne Wasserpumpe auskam. Durch die geringe Breite war der Bulldog auch für den Weinbau geeignet.
Zum Bau des Modelles
Gebaut wurde der Multimedia-Bausatz der Firma Hauler überwiegend aus der Kiste. Die Qualität des hauptsächlich aus Resin bestehenden 1:72 Bausatzes war sehr gut. Die Detaillierungen sind sehr fein. Zusammen mit den mitgelieferten Fotoätzteilen entsteht ein wirklich extrem fein detailliertes Modell eines wirklichen Traktor-Klassikers.
Bemalt wurde der Winzling mit matten Revellfarben und dem Pinsel. Die Auspuffanlage wurde mit zahlreichen Brauntönen und feinem aus echter Erde gemachten Pigmentpulver „verrostet“. Die Decals stammen aus dem Bausatz selbst und waren von sehr guter Qualität.
Nachdem Farben und Decals getrocknet waren, folgte eine Alterung im Trockenmalverfahren und anschließend eine Verstaubung des Modells mit braunem Pigmentpulver. Abschließend wurde das komplette Modell mit mattem Klarlack versiegelt.
Das Diorama...
...zeigt deutsche Fallschirmjäger nach ihrer Landung und dem Überfall auf Dänemark und Norwegen. Ziel der Aktion war es, die Häfen und Flughäfen im Norden unter die eigene Kontrolle zu bekommen, um so die Invasion in Großbritannien vorzubereiten und so die kriegsentscheidende Rohstoffversorgung mit Eisenerz zu sichern. In die Geschichte ging diese Operation als Unternehmen Weserübung ein.
Im Gegensatz zur „normalen deutschen Wehrmacht“ waren die Fallschirmjäger mit anderen Helmen und Waffen ausgestattet. Im Gegensatz zum deutschen Standardstahlhelm M42 waren die Fallschirmjäger mit dem speziell für die Fallschirmjäger entwickelten M38 Helm ausgestattet. Dieser verhinderte ein Verhaken der Fallschirmleinen mit dem Helm.
Aus demselben Grund wurden die Fallschirmjäger mit der typischen Fallschirmjägerbluse ausgestattet. Anfangs waren die Soldaten nur mit Granaten und Pistolen ausgestattet – man erkannte jedoch schnell, dass schwerere Waffen benötigt werden. So wurde eine Kombination aus Präzisionsgewehr und Maschinenpistole entwickelt und als Fallschirmjägergewehr 42 bezeichnet.
Aufgebaut wurde das Diorama auf einer quadratischen 25 x 25 cm großen Laminatmusterplatte aus dem Baumarkt. Die Scheune besteht aus Resin und stammt vom Hersteller DiO72 und wird als „Dutch farm stable 1:72“ verkauft. Die Qualität ist sehr gut und wertet jedes Diorama enorm auf.
Das Diorama wurde mit echter fein gesiebter Erde bestreut. Der Brunnen, der Holzstapel und der Schubkarren sind Marke Eigenbau und bestehen aus echtem Holz. Das Rad des Schubkarrens ist aus einem alten Laufrad eines Panzer IV-Fahrzeuges gefertigt.
Das Fahrrad besteht aus Fotoätzteilen, die Leiter stammt von Preiser, die Gänse sind Marke Eigenbau aus selbsthärtender Knete, das Wasser im Brunnen entstand aus kristallklarer Windowcolor und die Grasbüschel aus langfasrigem Streugras.
Der Heuwagen stammt von Forces of Valor und wurde ebenfalls mit hellem langfasrigem Streugras beladen. Detailliert wurde das Display mit zwei Holzrädern von Revell, mehreren Holzfässern und Heuballen von Preiser und einem Seil aus Nähgarn und Weißleim. Die Milchkanne ist eigentlich ein Rauchgasgenerator eines deutschen WW2 Schnellboots und wurde kurzer Hand zweckentfremdet.
Die Figuren
Die Figuren stammen von dem Kleinserienhersteller Eisernes Kreuz aus dem Set „Fallschirmjäger 1944 1:72“, von Preiser aus dem Set „German WWII Luftwaffe Paratrooper, Pilot and Crew 1:72“, von Zvezda aus dem Kit „German Paratroops1939-42 1:72“, von Orion aus dem Bausatz „German Paratroopers 1:72“ und einer Figur aus dem 3-D Drucker.
Die Gänse sind Marke Eigenbau und bestehen aus selbsthärtender Knete sowie Schnäbeln und Füßen aus farbigem Papier. Die Beine bestehen aus gezogenen Gußästen.
Die Figuren bestehen aus Weißmetall, Weich- und Hartplastik und wurden mit matten Revellfarben und dem Pinsel bemalt. Einige Figuren erhielten noch zusätzliche Ausrüstungsgegenstände wie beispielsweise zusätzliche Taschen, MP40-Maschinenpistolen oder zusätzliche Handgranaten. Vor allem die Weißmetall-Figur mit dem speziell für die Fallschirmjäger entwickelten FG42 vom Hersteller Eisernes Kreuz muss besonderes Lob ausgesprochen werden Theo Peter Publiziert am 27. Februar 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |