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8. März 2146

von Martin Schiffel (1:35 verschiedene Hersteller)

8. März 2146

Da der Schneesturm sich erst gegen Mittag gelegt hatte, würde es schwer werden, den Vorposten noch vor Einbruch der Dunkelheit zu erreichen. Aber es war nun schon drei Tage her, dass von dort die letzte Meldung kam, seither fehlte jedes Lebenszeichen. Die Sergeanten Ludmilla Andropowa und Anastasia Nikolajewna passierten nach zwei Stunden Fußmarsch Orientierungspunkt 128, eine einsam aus dem Schnee ragende Kanone, Überbleibsel aus dem ersten Krieg gegen das Maschinenimperium. Die Kanone verstellte ihnen für Augenblicke die Sicht auf die vor ihnen liegende Ebene und das Krächzen der auf dem Sockel sitzenden Krähe ließ in den beiden Frauen ein unheimliches Gefühl emporsteigen. Welche Krähe hält eigentlich minus 75 Grad Celsius aus, fragte sich Anastasia plötzlich…

Soweit unser Vorschlag einer fiktiven Geschichte, die sich zu unserer Vignette erzählen ließe. Es sind sicherlich noch etliche andere Varianten möglich….

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Zu den Fakten:

Die Grundlage dieses in Koproduktion mit meiner Freundin entstandenen Modells bilden die Bausätze „Maschinenkrieger Gustav“ (Hasegawa 64102) und „12,8 cm Flak 40 Zwilling“ (Takom 2023). Die Flak wurde bis auf kleine Ergänzungen (bzw. Auslassungen) aus dem Kasten gebaut. Der Bau verlief bis auf den Verlust eines Zahnrades an das Teppichmonster ohne besondere Probleme, allerdings muss man am Ende darauf achten, dass alle Baugruppen exakt zueinander ausgerichtet montiert werden, hier fehlten eindeutige Hinweise in der Bauanleitung. Das Zahnrad wurde kurzerhand selbst nachgefertigt.

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Auch die beiden Maschinenkrieger waren montagemässig ohne jede Schwierigkeit zu bewältigen, der Kunststoff ist etwas spröde und um die beiden Figuren ordentlich „ausschreiten“ zu lassen bedurfte es etwas Schleifarbeit im Bereich des Beinansatzes. 

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Die Köpfe ersetzten wir durch zwei weibliche Köpfe von Hornet, die mit russischen Panzerhauben von Armor 35 versehen wurden. Das Maschinengewehr der mit „4“ markierten Figur entstammt einem Academy-Set für schwere Maschinengewehre der US-Army, die im Hasegawa-Bausatz enthaltene Waffe sah für unseren Geschmack zu harmlos aus.

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Die eigentliche Herausforderung war dann die Farbgebung und der Bau der Basis. Während noch das „Verrosten“ der Kanone eine vergnügliche Sonntagnachmittagsbeschäftigung war, wurde das Bemalen der Figuren ziemlich fummelig. Grundiert wurden sie mit Humbrol-Acryl Spray „Matt weiss“, danach wurden die orangen Partien mit Ölfarbe „Kadmiumgelb dunkel“ behandelt. Handschuhe, Schläuche etc. erhielten einen Anstrich mit Emailfarbe.

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Die Gesichter der beiden Kriegerinnen wurden mit Emailfarbe grundiert und dann mit Ölfarbe akzentuiert. Nun erfolgte eine erste Alterung mit einem Washing aus Acrylfarbe (Revell Aqua Color), was aufgrund seiner „Laufspuren“ korrekturbedürftig war. Im nächsten Schritt wurden die Decals aufgebracht, sie stammen bis auf das gelbe „M“ auf den Helmen aus dem Bausatz, das „M“ ist einem Bogen für eine Arado-234 im Maßstab 1:72 entnommen, es passt farblich super zum Kadmiumgelb aus Ölfarbe. Das bisherige Ergebnis wurde nun mit Mattlack fixiert um danach Rostspuren und Farbabplatzer mit Schwamm und Pinsel aufzutupfen.

8. März 2146

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir uns relativ wenig Gedanken über die Größe unserer Vignette gemacht, irgendeine passende Glaskuppel mit Basis würde sich schon finden lassen.

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Entsprechende Recherchen im Internet brachten schnell Ernüchterung, Sonderanfertigungen gibt es erst im dreistelligen Preisbereich und „von der Stange“ war die Auswahl ziemlich klein.

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Wir einigten uns auf eine Kuppel, die sowohl Kanone als auch die beiden Kriegerinnen gerade so „unter einen Hut“ bringen könnte und machten uns an die Gestaltung der Basis.

8. März 2146

Der Hügel für die Kanone hat einen Styroporkern, der mit Moltofill verspachtelt und anschliessend verschliffen wurde. Der Schnee auf der Kanone ist Tamiya „Powder Snow Effect“ (meiner Meinung nach das beste Schnee-Produkt überhaupt), ein erster Schneeversuch auf der Basis ebenfalls, später wurde dieser Bereich mit einer Mischung aus Holzleim und Natron überarbeitet.

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Da ich vor einiger Zeit diverse Schneeversuche gemacht hatte und feststellen musste, dass nach gewisser Zeit ein Gilben einsetzt, haben wir den Schnee abschliessend noch mit titanweißer Ölfarbe behandelt.

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Die kleine Krähe ist ein 3D-Druck von MAiM, das Label bietet sie in den Maßstäben 1:16, 1:24 und 1:35 an. Um der Krähe etwas mehr „Gewicht“ zu geben, haben wir uns für den Maßstab 1:24 entschieden. Das Material des 3D-Druckes ist ziemlich spröde, die Krallen brechen leicht ab und bedürfen vorsichtiger Behandlung.

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Am 8. März 2020 konnten wir stolz die Glaskuppel auf unsere Vignette setzen. Ob die beiden Damen aus dem Jahr 2146 wissen, dass dieser Tag einmal ein Feiertag ihnen zu Ehren war?

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Martin Schiffel

Publiziert am 20. März 2020

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