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Schleswig-Holstein

Rüstzustand 1935

von Roman Koni (1:350 Trumpeter)

Schleswig-Holstein

Heute möchte ich euch gerne mein Modell der SMS Schleswig-Holstein in 1:350 präsentieren. Die Indienststellung des Orginals erfolgte 1908, wobei mein Modell den Rüstzustand von ca. 1935 darstellen soll.

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Zum Original

Das Linienschiff SMS Schleswig-Holstein hat eine besondere Geschichte, da es an beiden Weltkiegen teilgenommen hat. Es war das fünfte und letzte Schiff der Deutschland-Klasse der Kaiserlichen Marine. Es lief am 17. Dezember 1906 auf der Germaniawerft in Kiel vom Stapel. Am 6. Juli 1908 wurde es in Dienst gestellt und dem II. Geschwader zugeordnet, das auch an der Skagerrakschlacht teilnahm (dort verfeuerte sie lediglich 20 Schuss der Mittelartillerie auf vier erkannte Zerstörer und traf einen mehrfach. Ihre schwere Artillerie kam vor allem mangels erkennbarer Ziele überhaupt nicht zum Einsatz). Das veraltete Linienschiff wurde nach dem Ersten Weltkrieg dem Deutschen Reich überlassen und diente in der Reichsmarine und später in der Kriegsmarine von 1926 bis 1936 als Flottenflaggschiff und danach als Kadettenschulschiff. Die von ihr am 1. September 1939 vom Hafenkanal in Danzig begonnene Beschießung der Westerplatte gilt als der Beginn des Zweiten Weltkrieges.

  • Typ: Linienschiff
  • Klasse: Deutschland-Klasse
  • Herkunft: Deutschland (Kaiserreich)
  • Kiellegung: 1906
  • Indienststellung: 1908
  • Aktive Zeit: 1908 – 1945
  • Hauptbewaffnung: 4 x Sk 28 cm L/40
  • Besatzung: ca. 750 Mann
  • Länge: 127,6 m (Lüa)
  • Breite: 22.2 m
  • Tiefgang: 8,25 m
  • Verdrängung: max 14.218 t
  • Geschwindigkeit: 19,1 kn (35 km/h)

Am 1. September 1939 um 04:47 Uhr eröffnete die Schleswig-Holstein, die sich offiziell ab dem 25. August zu einem Freundschaftsbesuch in der Danziger Bucht aufhielt, vom Hafenkanal aus das Feuer auf die polnische Stellung auf der Westerplatte, die zur Freien Stadt Danzig gehörte. Mit diesen Schüssen und dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen begann der Zweite Weltkrieg in Europa.

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Im Jahr 1940 nahm sie am Unternehmen Weserübung teil, bei dem sie mit anderen Marinestreitkräften die dänischen Hafenstädte Nyborg auf Fünen und Korsör auf Seeland besetzte. Sie unternahm danach verschiedene kleinere Fahrten als Schulschiff und legte dabei zwischen 1941 und 1944 insgesamt zirka 6.000 Seemeilen zurück. In dieser Zeit wurde sie während der Wintermonate wegen ihres verstärkten Rammbugs als Hilfseisbrecher in der Ostsee eingesetzt.

Am 25. Januar 1945 wurden Flagge und Wimpel zum letzten Mal niedergeholt. Der Großteil der Besatzung wurde anschließend zur Verteidigung der Marienburg eingesetzt. Am 21. März 1945 wurde die Schleswig-Holstein bei der endgültigen Aufgabe von Gotenhafen gesprengt. Nach der Kapitulation der Wehrmacht im Mai 1945 forderte die Sowjetunion das alte Schiff als Kriegsbeute. 1946 begannen die Abdichtungsarbeiten, und es gelang, das Schiff schwimmfähig zu machen. Es wurde nach Tallinn geschleppt, in Borodino umbenannt und war kurzfristig bis 1948 als Schulschiff vorgesehen. Jedoch baute man es dort zum Zielschiff um und verankerte es vor der Insel Osmussaar (Odensholm) als Übungsobjekt. Bis 1966 wurde es als Ziel angelaufen und beschossen. Heute liegen die Überreste noch immer im ehemaligen Übungsgebiet der sowjetischen Marine bei der estnischen Insel auf Grund.

Quelle: Wikipedia

Das Modell

Mein Modell bzw. meine Darstellung der SMS Schleswig-Holstein stellt den Rüstzustand von ca. 1935 dar, da bereits der Umbau von drei auf zwei Schornsteine abgeschlossen wurde.

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Der Bausatz

Als Basis für mein Modell dient der empfehlenswerte Bausatz von Trumpeter - Bausatznummer 05354 (2018), welcher über mehr als 470 Teile verfügt, inklusive einiger Ätzteil-Platinen für z.B. Reling, Kräne, Treppen. Die Spritzlinge sind sauber verarbeitet, die Detaillierung ansprechend und eine übersichtliche Bauanleitung führt den Modellbauer in gut 18 Seiten zum Ergebnis. Hört sich erstmal wenig an, aber dank der vielen Teile und Zubehör dauert es doch eine gewisse Zeit, bis man fertig ist. Als Extras habe ich ein Echtholzdeck von Flyhawk verbaut, das durch sehr gute Qualität überzeugt und meiner Meinung nach das Modell erheblich aufwertet. Eine gute Investition! Des Weiteren sind Metallrohre für die Geschütze von Master verbaut worden. Als „Mannschaft“ oder „Besatzung“ sind die bereits farbigen 2D-Figuren von Eduard zum Einsatz gekommen. Generell sind 3D-Figuren weitaus realistischer, bislang nur selten und meist aus dem 3D-Drucker zu bekommen – die man anschließend noch mittels Lupe und reichlich Geduld bemalen muss. Also entschied ich mich für die vorab bemalten Figuren von Eduard, die ihren Zwecks erfüllen – Größenverhältnisse in Szene setzen und etwas Leben an Deck bringen.

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Modellinfos

  • Maßstab: 1:350
  • Hersteller: Trumpeter
  • Bausatznummer: 05354
  • Modell: 1935
  • Extras: Holzdeck (Flyhawk 35080), Geschützrohre (Master), Trumpeter Model Ship Rigging (0,2 mm), Namenschild von Sagitta-Modellbau
  • Figuren: Eduard German Naval Figures
  • Farben: Revell Email
  • Modellabmessungen L x B x H: ca. 35 x 6 x 17 cm

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Der Zusammenbau

Der Zusammenbau der SMS Schleswig-Holstein hat sich als relativ unkompliziert herausgestellt. Der Trumpeter-Bausatz überzeugt mit einer sehr guten Passgenauigkeit und sauber gegossenen Spritzlingen. Die Angüsse sind moderat und lassen sich größtenteils gut versäubern. Die Ätzteile vom Bausatz sind sauber gelasert und gut mit einem geeigneten Sekundenkleber zu verbauen. Es bedarf etwas Übung, mit diesen feinen Weichmetallen zu arbeiten, aber der Aufwand lohnt sich und man erhält feine Details, die sich von der Plastik-Alternative deutlich abheben.

Die Master-Metallrohre ließen sich ohne größere Probleme einbauen, man sollte kleine Vorbohrungen am Plastik vor dem Einsetzen vornehmen. Das Echtholzdeck von Flyhawk ließ sich ebenfalls problemlos aufbringen – die Klebleistung ist hervorragend. Bei der Lackierung sind Revell Email-Farben zum Einsatz gekommen – Karminrot, Schwarz, Weiß, Panzergrau und Hellgrau – wobei das bekannte Abkleben des schwarzen Wasserpasses zu den Highlights der Lackierarbeiten zählen. Das Panzergrau sowie das Karminrot habe ich mittels Airbrush aufgetragen, der Rest wurde mittels Pinsel lackiert.

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Die 2D-Figuren von Eduard werden ähnlich wie die Ätzteile mittels Sekundenkleber festgeklebt - ebenso die aufwändige Takelung oder Takelage (engl. Rigging) mittels dünnem Draht von Trumpeter. Beim hinteren Mast habe ich mit gezogenem Gußast gearbeitet, da ich zu jener Zeit noch keine Erfahrungen mit dem Takeln hatte und einfach beide Wege ausprobieren wollte. Fazit: der dünne Draht gefällt mir persönlich besser, ist einfacher/reproduzierbarer, aber ein stolzer Preis für paar Meter Draht. Bei der Takelage habe ich mich weitgehend an die orginale Anordnung versucht zu halten, leider fehlt in der Bausatzanleitung eine Zeichnung zur Takelage und daher musste ich mich anhand Originalfotos orientieren (siehe empfohlene Literatur).

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Es war mein erster Bausatz in 1:350 inklusive der Verwendung von Holzdeck und Ätzteilen in diesem Maßstab - somit hat der Zusammenbau einige Zeit in Anspruch genommen und ich konnte Einiges dazulernen. Im Nachhinein hätte ich lieber die Bullaugen aufbohren sollen, am Rumpf sind die Vertiefungen vom Bausatz her gut ausgearbeitet – aber die Bullaugen auf den Aufbauten sollten besser aufgebohrt als bemalt dargestellt werden (bei meinen neueren Schiffsprojekten wird fortan gebohrt).

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Fazit

Der Bau der geschichtsträchtigen SMS Schleswig-Holstein hat mir viel Spaß bereitet, dank des sehr guten Trumpeter-Bausatzes und dem dazu passenden Zubehör: Echtholzdeck, Metallrohre und die Figuren werten das Modell auf und sind ebenfalls zu empfehlen. Aufgrund der relativ hohen Teilezahl inkl. Ätzplatinen, dem „kleinen“ Maßstab und vielen kleinen Bauteile muss mehr Zeit investiert werden, die sich aber meiner Meinung nach am Ende auszahlt und man erhält ein schönes Modell für die Vitrine.

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Empfohlene Literatur

  • Siegfried Breyer – Die deutsche Kriegsmarine (Band 1-4)
  • Mike J. Whitley – Deutsche Großkampfschiffe
  • Jörg-Michael Hormann – Die kaiserliche Marine im ersten Weltkrieg
  • SMS (Schiffe-Menschen-Schicksale) – N.31 Linienschiff Schleswig-Holstein

Roman Koni

Publiziert am 17. Oktober 2023

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