Schleswig-Holsteinim Bauzustand von 1935von Thomas Sperling (1:350 Trumpeter)Die GeschichteDie Schleswig-Holstein gehört zu den bekanntesten Schiffe der Deutschen Marine. Auf der Kruppschen Germaniawerft in Kiel 1906 vom Stapel gelaufen, diente das Linienschiff im II. Geschwader der Hochseeflotte und kämpfte in der Skagerrakschlacht. In der Weimarer Republik wurde das überalterte Schiff modernisiert und Flottenflaggschiff der Reichsmarine. Auslandsreisen, vor allem aber auch spektakuläre Eisbrechereinsätze sorgten schon damals für einen hohen Bekanntheitsgrad. Nach dem Umbau zum Kadettenschulschiff der Kriegsmarine brachten Auslandsreisen nach Westindien und rund um Afrika weitere Popularität. In die Schlagzeilen der Weltpresse geriet das Linienschiff am 1. September 1939 beim Einsatz gegen die polnische Westerplatte vor Danzig. Mit der Beschießung der Westerplatte begann der zweite Weltkrieg. Am 18. Dezember 1944 setzten drei schwere Bombentreffer in Gotenhafen der Dienstzeit der Schleswig-Holstein in der deutschen Marine ein Ende. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Schleswig-Holstein von der Sowjetunion noch als Übungsschiff verwendet und Mitte der 50er Jahre im Finnischen Meeresbusen versenkt. (Klappentext zu Willi Schulz, Linienschiff Schleswig Holstein, Koehler Verlag, ISBN 3 7822 0502 2.) Der BausatzDer Bausatz der Schleswig Holstein wurde von Olaf Krabbenhöft auf MV hier schon ausgiebig vorgestellt. Die Spritzgussteile sind sehr detailliert und die Passgenauigkeit ist hervorragend. Etwas irritierend ist die Anordnung der Teile auf den Spritzrahmen. So kam es oft vor, dass man für einzelne Baugruppen von jedem Spritzrahmen ein kleines Teil braucht. Auch bleiben am Schluss relativ viele Teile in den Spritzrahmen übrig, da sie doppelt oder dreifach vorhanden sind und sie nicht weiter benötigt werden. Die Restekiste freut sich. Wenn man das Schiff als Wasserlinienmodell bauen möchte, muss man nach dem Zusammenbau des Rumpfes diesen noch mit eigenen Streben verstärken und dann das Unterwasserschiff abtrennen. Die Ätzteile, die dem Bausatz beiliegen, haben mich begeistert. Sie haben genau die richtige Stärke, dass man sie noch sehr gut verarbeiten kann. Biegekanten sind vorgeätzt, so dass man sie auch sehr gut in die richtige Form biegen kann. Das ist gerade bei der Reling eine echte Hilfe. Ich hatte mir vorgenommen, den Bausatz so aus der Box zu bauen, habe mich dann aber entschlossen, die gedrehten Rohre aus Messing zu kaufen. Ich finde sie doch deutlich besser als die Rohre aus Kunststoff. Nach einigen Recherchen habe ich mich dann entschlossen, das Schiff im Zustand von Anfang 1933 darzustellen. Anfang 1933 hatte sie noch die Flagge der Weimarer Republik. Zu der Zeit waren unter der Brücke noch zwei 2 x 15 cm SK L/45 Geschütze. Diese habe ich ergänzt. Die Geschütze achtern waren schon 1930 ausgebaut. Wer das Schiff zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt darstellen möchte, kann sich im Internet und in der Literatur umfangreich über den Ausrüstungszustand des Schiffes informieren und das Modell entsprechend umrüsten. Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Bausatz einer der besten Bausätze ist, die ich in letzter Zeit gebaut habe. Das Preis/Leistungsverhältniss ist absolut stimmig. Man kann ein wunderschönes Modell der Schleswig Holstein bauen. Der Bausatz ist auch für den ambitionierten Anfänger geeignet und er ist mal eine schöne Alternative zur 1000. Bismarck. Thomas Sperling Publiziert am 16. Dezember 2021 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |