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SMS Emden

von Mathias Carl (1:350 Revell)

SMS Emden

Das Original

Mit dem Erlass der Kabinetsorder zum Bau der kleinen Kreuzer "Ersatz Pfeil" bzw. "Ersatz Comet" vom Dezember 1905 beginnt die Geschichte des wohl bekanntesten Kreuzers des ersten Weltkrieges. Diese setzt sich in Form des betreffenden Namens und der damit verbundenen Traditionspflege bis heute fort. Der kl. Kreuzer Ersatz Pfeil war das zweite Schiff der nach ihrer Schwester benannten Dresden-Klasse. Die Kiellegung erfolgte im April 1906 auf der kaiserlichen Werft Danzig.

Der Stapelhub folgte dann im Mai 1908 im Beisein des Emder Oberbürgermeisters, der auch die Taufrede hielt. Hierbei erhielt das Schiff den Namen Emden. Bereits während der Dauer des Erprobung bekam die Emden ihren ersten Einsatz, sie wurde 1909 während des Marinemanövers 1909 als Begleitschiff für S.M.Y Hohenzollern abkommandiert. Nach Abschluss der Erprobungen wurde Emden aufgrund von Personalmangel außer Dienst gestellt.

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Nach ihrer erneuten Indienststellung im April 1910 wurde S.M.S. Emden der Ostasiatischen Station und dem dortigen Kreuzergeschwader zugeteilt, wohin sie noch im gleichen Monat auslief. Auf der Fahrt dorthin traf sie in Montevideo mit S.M.S. Bremen, dem dortigen Stationär, zusammen, um gemeinsam zur 100jahr-Feier der argentinischen Unabhängigkeit in Buenos Aires zu verlegen. Danach verlegte S.M.S. Emden in den Pazifik, wo sie im Juni mit dem Kreuzergeschwader zusammentraf, um im August 1910 zum ersten Mal Tsingtau anzulaufen.

In der Folge war S.M.S. Emden bis 1911 mit anderen Einheiten an verschiedenen Einsätzen und Fahrten in ostasiatischen Gewässern, respektive der Südsee, beteiligt. So unter anderem auch an der Niederschlagung einer Eingeborenenrevolte auf Ponape oder auch an Besuchen in Japan, der Wladimir Bay und in Nanking. 1912 wurde S.M.S. Emden bis 1913 Stationär vor Nanking an, wobei sowohl S.M.S. Emden als auch ihre Besatzung in die Kämpfe des Bürgerkrieges verwickelt wurden. Nach Beendigung des Krieges ging es über verschiedene Häfen wieder zurück nach Tsingtau, wo der Kreuzer bis in die letzten Wochen vor Beginn des Weltkrieges verblieb.

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Als die Spannungen in Europa immer mehr zunahmen, verließ die Emden Tsingtau, um nicht eingeschlossen zu werden. Bereits am 04. August konnte mit dem russischen Dampfer Rjätsan die erste von über 30 Prisen aufgebracht werden. Im Hafen von Madras wurde ein Öldepot vernichtet oder in Penang der russische Kreuzer Semtschug und der Torpedobootszerstörer Mousquet versenkt. Bei allen Unternehmungen erwarb sich der Kreuzer durch sein stets vorbildliches Verhalten schnell den Respekt auch des Gegners.

Ihr letztes Gefecht erlebte die Emden schließlich am 9. November 1914 vor South Keeling Island. Hier sollte durch das Landungscorps die dortige Funkstation zerstört werden. Aber es gelang der britischen Station den Spruch "Strange ship at entrance" abzusetzen. Daraufhin entsandte der Befehlshaber eines nahe laufenden Convois die H.M.A.S. Sydney. Als man von dieser an Bord der Emden die Rauchfahne sichtete, glaubte man zunächst an den eigenen Versorger, aber schon kurz darauf wurde erkannt, dass es sich um ein gegnerisches Kriegsschiff handelte. Die befohlene Einschiffung des Landungscorps konnte aufgrund des Zeitmangels nicht abgeschlossen werden. 

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S.M.S. Emden ging ankerauf und stellte sich dem Gegner. Allerdings konnte H.M.A.S. Sydney aufgrund ihrer schwereren Batterie den Gefechtsverlauf bestimmen und schoss so die Emden peu a peu zusammen. Dies trotz der Tatsache, dass diese die ersten Treffer gelandet hatte. In dem knapp halbstündigen Gefecht wurde S.M.S. Emden so stark beschädigt und hatte so hohe Personalverluste, dass sich der Kommandant dazu entschloss sie auf den Strand zu setzen, um so wenigstens die Überlebenden zu retten.

Da aber aufgrund kaputter Leinen die Flagge, als Zeichen der Kapitulation, nicht geborgen werden konnte, schoss die Sydney nach einem erneuten Anlauf weiter. Sie stellte das Feuer ein, als es schließlich gelang, die Flagge einzuholen. Somit fand S.M.S. Emden ihr Ende fernab der Heimat. Die überlebenden Besatzungsmitglieder gingen in Kriegsgefangenschaft, während sich das Landungscorps unter Führung des 1. Offiziers durch das osmanische Reich in die Heimat durchschlug. 

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1982 wurde das Wrack von der australischen Regierung unter Schutz gestellt, nachdem aber bereits in den 1930er Jahren mit der Ausschlachtung desselben begonnen worden war. Teile des Schiffs, wie Kanonen, Wappen und andere Ausrüstung, finden sich auch heute noch an zahlreichen Stellen in Australien. Aufgrund der Erfolge und der Reputation der ersten Emden verlieh der Kaiser ihr das Eiserne Kreuz. Dieses führen, noch 100 Jahre später, alle ihre Nachfolger, bis hin zur Fregatte Emden der Klasse 122 der Deutschen Marine.

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Der Bausatz

Verwendet habe ich den 1:350er Bausatz von Revell, in Verbindung mit dem Holzdeck von Artwox und den PE-Teilen von GMM. Der Bausatz an sich weist eine gute Passung auf und ergibt auch aus der Schachtel ein ansehnliches Modell dieses bekannten Schiffes. Gleich zu Anfang dieses Projektes habe ich mir die exzellente Planmappe von P.G. Huff beschafft sowie das gleichfalls empfehlenswerte Buch. Letzteres aber nur via Fernleihe, da die dafür aufgerufenen Preise schlicht utopisch sind. Auf Grundlage der Pläne habe ich viele Änderungen und Ergänzungen vorgenommen. So wurde im Bereich der Hütte und der Back ein Innenleben gestalten, da ich aus den Resten meiner alten Dresden die Geschütze für die Kasematten ergänzen konnte und diese dementsprechend alle öffnete, so dass es einen guten Einblick ins Innere gibt.

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Das Mitteldeck wurde unter Verwendung des Artwox-Holzdecks und vieler PE-Reste komplett überarbeitet. Dies umfasste die Ergänzung von Kohlebunker, Luken, Überarbeitung der Staukästen der Hängematten, der Bootsdavits und Boots-Lager. Die Aufbauten wurden geöffnet und ausgestaltet, Oberlichter hinzugefügt und die Reservepropeller genauso ergänzt wie die Munitionsförderschiene.

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Auch Brücke, Back und Achterdeck wurden komplett überarbeitet. Grade die Brücke erforderte umfangreiche Umbauten, da die Bausatzform nicht zum Original passt. Auf der Back wurden die Ankerketten ersetzt und die Lagerung für den Reserve-Anker inklusive Anker ergänzt und die Spills überarbeitet. Auch wurde hier ein Niedergang geöffnet und mit einem Innenleben versehen. Danach kamen noch aus PE-Resten gefertigte Messingleisten auf die Decks, um die Halteleisten des Linoleumbelags darzustellen.

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Da mir das Ausbohren und Dünnerschleifen der Schutzschilde der 10,5cm Kanonen zu mühselig war, wurden diese durch selbst tiefgezogene Bauteile ersetzt. Auch die Rohre wurden durch gedrehte Pendants ausgetauscht. An den Masten wurden die fehlenden Rahen und Stengen ergänzt, bzw. solche die in der Anleitung fälschlicherweise angegeben waren, weggelassen.

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In diesem Zustand verließ mich dann die Lust am Modell, so dass es die letzten vier Jahre zu 90% fertiggestellt in der Vitrine vor sich hindämmerte. Zeitweise winkte sogar die Rundablage, waren die eigenen Ansprüche mit den Jahren doch stark gestiegen. Aber da es sich bei diesem Modell um das erste handelt, an welchem ich mich an umfangreichen Selbst- und Umbauten sowie Detaillierungen versucht habe, konnte ich mich einfach nicht davon trennen. Bis es mich dann doch packte und ich die Boote sowie Takelage und Reling ergänzte und sie so doch noch nach insgesamt fünf Jahren einen würdigen Platz in der Vitrine fand. Für Interessierte sei hier auf den Baubericht im Modellboard verwiesen.

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Quellen:

  • P.G.Huff - Kleiner Kreuzer Emden - Buch & Planmappe
  • K.T. Beer - S.M.S. Emden
  • R.K. Lochner - Die Kaperfahrten des kleinen Kreuzers Emden

Mathias Carl

Publiziert am 02. September 2014

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