Saturn Vvon Roland Kunze (1:96 Revell)Die Bausatzbesprechung von Thomas Hofmann habe ich zum Anlass genommen, heute meine Saturn V vorzustellen. Dieser Bausatz ist allerdings noch die Edition von 1994, den ich letztes Jahr nach einigem Suchen im Internet bei Andromeda24.de gekauft habe. Zusätzlich verwendete ich den Decalbogen von NewWare. Bei der Lackierung kamen Revell-Farben zum Einsatz. Das Modell stellt die Saturn der Apollo 14 Mission dar, deren Flug wir damals als Erstklässler im Schulunterricht als Thema hatten. Der Bau dieses ungewöhnlichen Modells hat viel Spaß gemacht, jedoch sieht man den Formen ihr Alter immer wieder in Formversatz und Passungenauigkeiten, besonders bei den F1- und J2-Triebwerken, an. Etliche Schwierigkeiten bereiten auch die bereits bedruckten Plastiksheets, welche die Tankwände der einzelnen Stufen darstellen. Beim Trockenpassen stellte ich fest, dass der sich ergebende Durchmesser nicht mit Stufenboden bzw. Stufendom übereinstimmt. Erst nach vorsichtigem Erweitern der vorgestanzten Löcher passte alles zusammen. Durch die unterschiedlichen Weißtöne von Sheets und Plastikteilen kommt man um eine Komplettlackierung fast nicht herum. Dass dabei die Bedruckungen verlorengehen, ist klar. Leider hilft einem da der neu spendierte Decalbogen von Revell auch nicht weiter, denn diese Elemente sind leider nicht enthalten. Der Decalbogen von NewWare ist hier eine willkommene Ergänzung. Der Trägerfilm ist dünn, hat einen leichten Glanz und lässt sich gut verarbeiten. Alle benötigten Aufschriften sind enthalten, zusätzlich die Kennzeichen sämtlicher zum Einsatz gekommenen Saturn V. Darüber hinaus erhält man Informationen über die baulichen Unterschiede der einzelnen Raketen. Die beiliegenden Explosionszeichnungen helfen auch bei Lackierung und Detaillierung des Modells weiter. Ich baute das Modell weitgehend aus der Box, aber seit der Bausatz 1969 zum ersten Mal aufgelegt wurde, haben wohl kaum Überarbeitungen an der Form stattgefunden. So fehlen etliche Details, die ich aus Evergreen-Profilen hergestellt habe. An allen drei Stufen wurden die Connection Bays und Telemetrieantennen angebracht. Die S1C wurde mit der Wartungsluke zwischen Kerosin- und Sauerstofftank versehen. An die S2 montierte ich noch fehlende Ventile und Abdeckungen für Treibstoffleitungen. Die S4B wurde mit Markierungen und ebenfalls mit Ventilen ergänzt. Leider konnte sich Revell auch in der neuen Auflage nicht dazu durchringen, ein korrektes Block-II-CSM beizulegen. Das vorhandene Block-I-CSM unterscheidet sich darin vor allem in der Einstiegsluke zum Commandmodul, ebenso in den Kühlkörpern und der Bodenplatte am Servicemodul. Block-I-Module wurden seit der Apollo 1-Katastrophe bei bemannten Flügen nicht mehr eingesetzt. Da hauptsächlich die Kühlkörper ins Auge fallen, entschloss ich mich, das Servicemodul entsprechend zu ändern. Auch hier kamen wieder Evergreen-Profile zum Einsatz. Die Folienisolierung um die Schubdüse wurde aus Alufolie nachgebildet und die Steuerdüsen aufgebohrt. Die Verstrebungen der Richtantenne habe ich mit gezogenem Gussast verfeinert. Gut detailliert ist die obere Abdeckplatte des Servicemoduls, hier kann man sich mit dem Pinsel austoben. Das Commandmodul wurde mit Handgriffen ergänzt, die ich aus dünnem Stahldraht gebogen habe. Nachdem auch hier die Steuerdüsen aufgebohrt waren, habe ich die Außenhaut mit BMF Chrome bezogen. Bei der Rettungsrakete wurden ebenfalls die Schubdüsen aufgebohrt. Das Landemodul ist leider noch nicht fertig. Die Beine an der Abstiegstufe sollen beweglich sein, um das LEM sowohl in der Nutzlastbucht der Rakete (mit zusammengefalteten Beinen) als auch außerhalb (mit auseinandergefalteten Beinen) zu zeigen. Für den Faltmechanismus ist mir aber bisher noch keine befriedigende Lösung eingefallen. Ergänzt werden soll das Ganze noch mit einem Startturm. Hier ist von MicroArtwork ein Papiermodell in Vorbereitung, das ich mir nach Erscheinen zulegen werde. Roland Kunze Publiziert am 05. Mai 2009 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |