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Siemens-Schuckert D.III

Schweizer Luftwaffe

von Peter Hochstrasser (1:72 Eastern Express)

Siemens-Schuckert D.III

Geschichtliches

Kurz vor Kriegsende 1918 landeten in der Schweiz zwei D.III und eine D.IV, wobei eine D.III und die D.IV bei der Landung Bruch erlitten. Zwei Zellen und ein Motor der beschädigten Einheiten mussten 1919 an Frankreich ausgeliefert werden, der dritte unbeschädigte Apparat konnte von Frankreich 1920 käuflich erworben werden und wurde in die Schweizer Luftwaffe integriert. Die Piloten beurteilten das Flugverhalten und Leistung als das Höchste, was es bis zu diesem Zeitpunkt gegeben hatte!

Geflogen wurde die gelandete Nr. 8356/17 von Lt. Lange von der Kest 5 in Lahr.

Anfänglich war der Rumpf in Schwarz gehalten und mit einem Totenkopf-Signet versehen, auch die Lozenge-Tarnung auf den Tragflächen und Streben war vorhanden.

Im späteren Jahr 1920 erhielt das Flugzeug einen silberfarbenen Anstrich und einen grau-blauern Rumpf und wurde mit der Nummer 606 immatrikuliert. Wegen fehlender Ersatzteile wurde das Flugzeug bereits 1922 leider wieder ausgemustert.

Siemens-Schuckert D.III

Das Modell

Ich kaufte mir vor einiger Zeit zwei Bausätze von Eastern Express, eine Bleriot und diese Siemens-Schuckert. Dabei hatte ich ein mulmiges Gefühl, da mir diese Firma schon etwas negativ zu Ohren kam. Dies bewahrheitete sich auch prompt beim Öffnen der Bleriot-Schachtel, ein kurzer Blick genügte, und schwupps landete der Bausatz im Kübel (!). Schon ein wenig deprimiert wegen dem verlorenen Geld, öffnete ich auch die zweite Schachtel mit der Siemens-Schuckert, und traute meinen Augen nicht: Da war ein sehr fein gestaltetes Modell, mit feinen versenkten Gravuren und filigranen Streben und Details! Wie konnte das sein? Zwei Modelle vom gleichen Hersteller oder Vertrieb, eines wie aus der Steinzeit und das andere nach heutigen Maßstäben gefertigt? Das Rätsel löste sich am Gießast, der Schriftzug TOKO bei der Siemens-Schuckert klärte den Unterschied!

Halbwegs zufrieden besorgte ich mir auch den Ätzteilsatz von Part für die Siemens-Schuckert, und dann konnte es mit dem Cockpit losgehen.

Siemens-Schuckert D.III

Details der D-III: Die aufgemöbelten MGs, der aufwändig bemalte Propeller, der neue Hecksporn und das Fahrwerk.

Der Ätzteilsatz von Part ist sehr ausführlich und fein gestaltet, gebraucht wurde er für's Cockpit, Hecksporn und MGs, auch die Streben wurden mit zusätzlichen Plättchen versehen.

Siemens-Schuckert D.III

Die Verspannung ist hier schon weit fortgeschritten, die ich wieder mit gezogenen Gießästen und Draht hergestellt habe.

Die Streben wurden durch mehrmaliges Aufsetzen der Tragfläche in die richtige Position gebracht, und auch in der Höhe abgestimmt, danach kann der Flügel nur noch aufgesetzt werden! Dabei muss ich immer aufpassen, dass ich kein Spannkabel etwas höher als die Strebe befestige, doch das ist alles Übung und Erfahrung und geht bei mir schon recht flott von der Hand. Auch die winzige Windschutzscheibe zwischen den MGs war im Sortiment von Part.

Siemens-Schuckert D.III

Mit den Teilen ließe sich auch eine D-IV bauen, die doch einige markante Unterschiede aufweist, wie das geänderte Seitenruder, andere Hauptstreben, andere Heckspornbefestigung und andere Tragflächenform.

Die Decals aus dem Bausatz sehen aus wie aus der Frühzeit des Modellbaus und mit ihnen ließen sich eine rote D.III von Ernst Udet und eine grüne D.IV von Lt.Lenz (3083/18) dekorieren, allerdings ist der Bauplan diesbezüglich nicht korrekt und spricht die rote D.III sogar einem "Alphred Lerner" zu!

Siemens-Schuckert D.III

Alle Decals habe ich selber erstellt, der Rumpf ist eine Mischung von Humbrol 87 und 109, die Tragflächen wurden mit Humbrol 11 gespritzt und die Motorhaube mit Alclad Dull-Aluminium und etwas Humbrol 11.

Siemens-Schuckert D.III

Siemens-Schuckert D.III

Im Hangar befindet sich die Nieuport 28, doch alle Flugzeuge sind hier nur zu "Gast", bis ich dann die definitive Maschine für dieses Diorama gebaut habe.

Siemens-Schuckert D.III

Ziemlich aufwändig war der Propeller zu bemalen, doch alles verlief bei diesem Modell wieder mal wie am Schnürchen.

Siemens-Schuckert D.III

Fazit:

Das ehemalige TOKO-Modell ist sehr schön gestaltet und ist leicht zu bauen. Mal sehen, ob ich das Modell nochmals auftreiben kann, dann werde ich auch die D-VI bauen!

Quelle:

  • Jakob Urech: Die Flugzeuge der schweizerischen Fliegertruppe seit 1914
  • Georg Hoch: Farbgebung und Kennzeichen der Schweizer Militäraviatik 1914-1950
  • Windsock-Datafile Nr.29

Peter Hochstrasser

Publiziert am 28. Juni 2012

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