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Morane-Saulnier AI

von Frank Barkhofen (1:48 Special Hobby)

Morane-Saulnier AI

Mein neuestes Modell zeigt eine Morane-Saulnier Type AI mit der Seriennummer MS1591 der Escadrille MSP 156, 1918 geflogen von Sgt. Walter J. Shaffer. Es ist die Variante MoS 29.C1 mit zwei Vickers-MG.

Morane-Saulnier AI

Zum Vorbild

Dieser Typ AI des Herstellers Morane-Saulnier ist heute relativ unbekannt, obwohl etwa 1.100 bis 1.300 Maschinen gebaut wurden, die meisten als unbewaffnete Trainer MoS 30.E1. Nach Abbruch der Entwicklung der Morane-Saulnier Type P wurden 1917 die Prototypen AI und AF gebaut, beides einsitzige Jäger mit einem 150 PS Gnome Monosoupape. Beide hatten einen ähnlichen Rumpf, die AF war jedoch ein Doppeldecker.

Morane-Saulnier AI

Die offiziellen Tests der AI ab Anfang August 1917 begeisterten mit exzellenter Performance, hervorragender Manövrierfähigkeit und toller Sicht. Ab Anfang 1918 kamen die ersten Serienmaschinen zum Einsatz. Bei den Piloten scheint sie nicht sonderlich beliebt gewesen zu sein. Da der Gnome auch durch kurzes Abschalten der Zündung heruntergeregelt wurde, gelangte unverbrannter Treibstoff unter die Haube, was bei unerfahrenen Piloten zu Motorbränden führte. Auch gab es Zweifel an der Stabilität, so dass später weitere Spannseile nachgerüstet wurden.

Morane-Saulnier AI

Der Kunstflugpilot Alfred Fronwal räumte dann 1919 mit den Gerüchten auf, indem er in 2 3/4 Stunden 600 Loopings mit diesem Flugzeugtyp absolvierte! Es war ein unbewaffneter MoS.30.E1 Trainer (am 24. Februar 1928 hat er das dann noch weiter getrieben und in 4h 56min auf einer moderneren Morane-Saulnier 1.111 Loopings vollendet).

Morane-Saulnier AI

Diese Auslegung als Hochdecker war deutlich vor der Fokker D.VIII/E.V (ab April 1918 entwickelt), ob diese wohl von der AI beeinflusst war? Mehr zu diesem Flugzeugtyp kann man hier nachlesen.

Morane-Saulnier AI

Mein Modell

Als Referenz diente mir das "Windsock Datafile" aus der Mini Reihe Nr. 5, Artikel in den "Windsock International" Zeitschriften, das Buch "French Aircraft of the First World War" und Fotos noch existierender Maschinen aus Museen. Dabei war der Walkaround eines flugfähigen Nachbaus (allerdings mit Clerget-Umlaufmotor) auf Primeportal besonders hilfreich.

Morane-Saulnier AI

Dieser Flugzeugtyp stand aufgrund der vielen sichtbaren Holzteile schon lange auf meiner Wunschliste, nachdem ich den Bausatz von Special Hobby in 1:48 zu einer Zeit gekauft hatte, als dieser noch verfügbar war. Allerdings gab es den benötigten Umlaufmotor nicht im Zubehörmarkt, was sich erst mit der neuen Camel von Eduard änderte.

Morane-Saulnier AI

Dieser Gnome N ist ein 3D-Druck von Eduard, eine passende dünnwandige Cowling habe ich auf der Drehbank aus Aluminium gedreht und auf meiner kleinen Fräse mit den passenden Aussparungen versehen. Auch die geätzten und bedruckten Instrumente sowie die Sitzgurte der STEEL-Reihe sind von Eduard. Neben den Ätzteilen aus dem Bausatz habe ich auch Teile von verschiedenen Ätzteilsets der polnischen Firma PART benutzt. Die Spannschlösser sind wieder aus Griechenland von GasPatch Models.

Motor und Cowling

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Cockpit

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Rumpfdetails

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Morane-Saulnier AI

 

Die Farbgebung habe ich mit Farben von Alclad (Grundierung, Metallfarben, Unterseite), Gunze und Revell erledigt. Für eine leichte Alterung benutzte ich Ölfarben und Pastells. Für die Darstellung der Rippenbänder habe ich das erste Mal die leider nicht mehr erhältlichen 3D-Decals von HGW verwendet. Für den 3D-Eindruck muß man den Trägerfilm nach dem Aufbringen entfernen, aber das Ergebnis hat mich überzeugt. Die Decals stammen aus dem Bausatz und von HGW, so weit wie möglich kamen auch Masken aus dem Schneidplotter zum Einsatz. 

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Morane-Saulnier AI

 

Einen großen Teil des Modells habe ich allerdings neu aus Holz, hier sind Streben, Cockpit und Luftschraube zu nennen, sowie Metall (z.B. Fahrwerk und Cockpit) angefertigt. Aber auch Kunststoff habe ich benutzt, um zum Beispiel die Strebenhalter anzufertigen.

Verstrebung

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Fahrwerk

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Fazit

Dieses Projekt war einerseits richtig viel Arbeit, das macht es aber andererseits zu etwas Besonderem - und ist, wieder einmal, ein schönes Stück Luftfahrtgeschichte für meine Vitrine geworden.

Morane-Saulnier AI

Frank Barkhofen

Publiziert am 03. Dezember 2022

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