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Albatros D.III

Die "Blaue Maus" von Lt. Hermann Frommherz

von Patrick Mierzwa (1:32 Roden)

Albatros D.III

Das Vorbild und sein Pilot

Diese Albatros D.III befand sich im Frühjahr 1917 bei der Jagdstaffel "Bölcke" im Einsatz und wurde vom Leutnant der Reserve Hermann Frommherz geflogen. Die Maschine bekam aufgrund des vom Piloten ausgesucheten Farbanstriches weitläufig den Spitznamen "Blaue Maus". Hermann Frommherz ließ sich im Juni 1915 in Freiburg und Darmstadt zum Flugzeugführer ausbilden.

Albatros D.III

Frommherz flog Einsätze in Verdun, an der Somme, Rumänien und Mazedonien. Am 1.März 1917 wurde er zur Jasta 2, dem Bölckegeschwader nach Nordfrankreich versetzt. Hier hat er auch die ersten beiden seiner insgesamt 26 Luftsiege erzielt. Hermann Frommherz wurde mit dem Eisernen Kreuz 1. und 2. Klasse, dem Militär-Karl-Friedrich Verdienstorden sowie dem Königlichen Hausorden von Hohenzollern mit Schwertern ausgezeichnet. Ausserdem hat man ihn für den Orden Pour le Merite vorgeschlagen, den er aber wegen des Kriegsendes nicht mehr erhielt. Am 1. August 1918 wurde Frommherz Nachfolger von Hermann Göring bei der Jasta 27. Diese Staffel führte er sehr erfolgreich bis zum Kriegsende. Die Jasta 27 kam unter seiner Führung bei nur drei eigenen Verlusten auf 82 Abschüsse.

Albatros D.III

Zwischen den beiden Kriegen flog Hermann Frommherz unter anderem bei der Polizeifliegertruppe, dessen Gründer er auch war. As Zivilpilot bei der Deutschen Luftreederei in Berlin war Frommherz ebenso tätig. Weiterhin wurde er Leiter des Flugplatzes Lörrach und führende Persönlichkeit bei der Badischen Luftverkehrsgesellschaft. Später arbeitete er wieder als Fluglehrer, unter anderem auch bei der geheimen Ausbildung deutscher Piloten in Russland.

Albatros D.III

Im Zweiten Weltkrieg war er Kommandeur der Jagdfliegerschule 2. Hier wurde er auch zum Oberst befördert. Weitere Stellungen hatte er bei den Nachtfjägerschulen inne. Zudem wurde er Jagdfliegerführer Berlin-Mitteldeutschland und anschließend Jagdfliegerführer deutsche Bucht. 1943 wurde er kommandierender Genaral der Flieger-Bodenorganisation. Weiteren Beförderungen stand seine Abneigung gegen die NSDAP entgegen. Von 1944 bis 1945 war er Flughafenbereichskommandant in Danzig und Königsberg. Im Anschluss bekam er aber kein eigenes Kommando mehr zugeschrieben. Im März 1945 wurde er zur sogenannten Führerreserve versetzt und nach Beendigung des Krieges kam er in französische Gefangenschaft, aus der er am 30. Novemer 1946 entlassen wurde.

Albatros D.III

Hermann Frommherz kehrte nach dem zweiten großen Krieg in diesem Jahrhundert zurück an seinen Geburtsort Waldshut und verstarb zurückgezogen am 30. Dezember 1964.

Albatros D.III

Der Bau oder Glück im Unglück

Das Modell aus dem Hause Roden hat bereits einige Jahre auf dem Buckel. So musste hier mit viel Geduld ans Werk gegangen werden, zumal wir es hier mit dem für diesen Hersteller typisch weichen Plastikmaterial zu tun haben. Ich hatte mich seinerzeit entschieden, die Version "Vera" zu bauen, eine Albatros mit großem Vera-Schriftzug auf den Rumpfseiten und ansonsten weitestgehend in Holzoptik gehalten. Als ich dem Modell gerade seinen Klarlack verpasst hatte, ist mir unglücklicherweise das gesamte Teil runtergefallen.

Albatros D.III

So brachen dabei Teile vom Rumpf und Leitwerk ab und auch der Klarlack war nun voller kleiner Staubkörnchen. Es hieß also umdisponieren und nach einer Ersatzlackierung suchen. Da die im Bausatz weiter enthaltenen Decalvarianten für mich nicht besonders attraktiv waren, habe ich mich im Netz umgesehen und stieß hier auf die "Blaue Maus".

Albatros D.III

Die Entscheidung war gefallen und ich suchte gleich nach Decals für selbige Lackierung, musste aber feststellen, das es diese nicht gibt. Also wurde nach der blauen Grundlackierung das Rumpfband abgeklebt und selber lackiert. Die wenigen Decals stammen von einem Wingnut Wings Bausatz, da die Roden-Decals wieder sehr schlecht zu verarbeiten waren. Ausserdem kamen Instrumente vom polnischen Hersteller Yahu-Model dazu.

Albatros D.III

Die Verspannung erfolgte mittels selbst gedrehten Drahtösen, welche als Anker für die Spannschnüre dienten. Die Spannschnur von Infinimodell wurde an den Ankerpunkten in einer Schlaufe durchgeführt und mit einem zurecht geschnittenem Stück Messingrörchen und Sekundenkleber gesichert.

Albatros D.III

Am Ende ist also trotz dem Unfall beim Klarlack doch noch ein recht ansehnliches Modell entstanden, bei dem auch die Geschichte des Piloten sehr interessant war.

Patrick Mierzwa

Publiziert am 30. April 2021

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