Flakpanzer Gepard A2Ukrainisches Heer, Herbst 2022von Michael Wittmann (1:35 Takom)Modellversium ist eine unpolitische Website, die keine Wertung über zeitgeschichtliche Vorgänge unternimmt, die sich hinter den Vorbildern der dargestellten Modelle oder Dioramen verbergen. Neutralität ist uns wichtig. Modellbau von Originalen militärischer Nutzung werden ohne favorisierte Gruppierungen oder Ausschlüsse hier auf MV dargestellt. Somit werden sämtliche Beiträge uneingeschränkt (und natürlich gesetzeskonform) freigeschaltet. Dies gilt auch hinsichtlich des Konflikts in der Ukraine, dessen Ende leider noch lange nicht in Sicht gekommen ist, und auch im Falle des Kriegsendes der Konflikt nicht plötzlich vergessen sein wird. Zum VorbildDer Flugabwehrkanonenpanzer Gepard (FlakPz Gepard) ist ein autonomer, allwetterkampffähiger FlaK-Panzer aus deutscher Produktion. Bereits in den 1970er-Jahren entwickelt und produziert, bildete er für lange Zeit einen Eckpfeiler der Flugabwehr des Heeres der Bundeswehr, des niederländischen und des belgischen Heeres. Mit der Außerdienststellung bei den ursprünglichen Nutzern Ende der 1990er- bis Anfang der 2000er-Jahre wird er in der Zwischenzeit nur noch bei anderen Armeen verwendet. Der Gepard wurde primär entwickelt, um im taktischen Rahmen des Gefechts der verbundenen Waffen den beweglichen Panzer- und Panzergrenadiertruppen der Bundeswehr Schutz vor tieffliegenden Flugzeugen und Kampfhubschraubern zu geben. Er besitzt bezüglich seiner Gefechtsfeldmobilität und Motorleistung vergleichbare Eigenschaften wie die damals eingesetzten oder in der Entwicklung stehenden Panzer Leopard 1, Marder und Jaguar. Der Gepard wurde auch zum Objektschutz von stationären hochwertigen Zielen wie Flugplätzen oder Brücken eingesetzt. Gemäß der Einsatzdoktrin des Kalten Krieges kann er unter ABC-Vollschutz eingesetzt werden. Die Auswahl der Bewaffnung berücksichtigte insbesondere die Bekämpfung von stark gepanzerten Kampfhubschraubern wie dem Mil Mi-24 „Hind“, dessen Panzerung effektiv Schutz vor Geschossen bis zum Kaliber 23 mm bietet. Der Gepard wurde zunächst an weitere NATO-Mitgliedsstaaten wie die Niederlande und Belgien geliefert. Das sowjetische Pendant zum Gepard war das Flugabwehrsystem ZSU-23-4 „Schilka“, das ein Jahrzehnt früher entwickelt wurde und nicht die Leistungsfähigkeit des Gepard im Bereich Zielerfassung, Feuerleitung und Zielbekämpfung während der Fahrt erreichte. Weitere sowjetische Gegenstücke sind das 2K22 Tunguska aus den 1980er-Jahren und das modernere Panzir-S1-System, wobei die beiden jedoch kombinierte Systeme mit Rohr- und Raketenbewaffnung darstellen. Im Laufe seiner Geschichte durchlief der Gepard mehrere Modifikationen und Kampfwertsteigerungen. So wurden bereits in der Serienproduktion die Träger der Nebelmittelwurfanlage verändert; später wurden darauf auch Trittstufen montiert. Im Laufe der Jahre wurden auch die v0- (Mündungsgeschwindigkeits-)Messanlagen durch eine verstärkte Version ausgetauscht. Ab 1983 erfolgte bei der Bundeswehr die Umstellung auf den Fleckentarnanstrich (FTA). Beginnend im Jahr 1985 wurde ein Großteil der B2-Versionen der Bundeswehr mit einem Laserentfernungsmesser nachgerüstet, wodurch der Bestand der Bundeswehr mit dem Rüststand B2L auf 382 stieg. Auch wurden die zwei Funkgeräte vom Typ SEM 25 (Sender/Empfänger Modul 25) durch je ein Gerät der Serien SEM 80 und SEM 90 ersetzt. Da es mit Beginn der 1990er-Jahre zu Problemen mit der Teileversorgung kam, wurden von 1996 bis 2000 147 FlakPz einer Nutzungsdauerverlängerung (NDV) unterzogen. Die NDV umfasste Elemente des Projekts Gepard 2 und führte zur Version 1A2. Auch die Niederlande beteiligten sich mit 60 Fahrzeugen an der NDV, die bis auf Radaranlage, Funkgeräte sowie das Führungssystem identisch waren. Sie umfasste bei der Bundeswehr den Einbau verbesserter Digitalrechner für die Feuerleitanlage, Maßnahmen zur Sicherstellung der Versorgbarkeit, die Anbindung an das Heeresflugabwehr-Aufklärungs- und Gefechts-Führungssystem (HFlaAFüSys) mit Einrüstung verbesserter Datenfunkgeräte des Typs SEM 93, und insbesondere die Beschaffung der neuen FAPDS-Munition mit wesentlich größerer Reichweite und höherer Mündungsgeschwindigkeit. Die Bezeichnung lautet nun FlakPz Gepard 1A2. Entsprechend der strukturellen Planung bei der Bundeswehr war die Indiensthaltung einer verringerten Zahl von noch 85 Gepard 1A2 als Kern der Flugabwehr über das Jahr 2015 hinaus vorgesehen, bis das geplante System Flugabwehr bei der Truppe eingeführt werden sollte. Bedingt durch die Einsparmaßnahmen der Bundeswehr wurde mit der „Ausphasung“, das heißt der Außerdienststellung, aber bereits 2010 begonnen. Die Tatsache, dass deutlich kleinere NATO-Partner wie Rumänien ein System wie den Gepard in Dienst haben, die Waffengattung in Deutschland jedoch mit der Außerdienststellung gänzlich verschwunden ist, wurde auf politischer Ebene kritisiert. Ende April 2022 billigte die Bundesregierung den Export von bis zu 50 gebrauchten Flugabwehrpanzern des Typs Gepard bis Ende des Jahres an die ukrainischen Streitkräfte. Die ersten drei Geparde sind Ende Juli 2022 in der Ukraine eingetroffen, Mitte September unterhielten die Ukrainischen Streitkräfte 24 Stück. Das ist der erste Einsatz des Gepard in einem bewaffneten Konflikt. Technische Daten:
Quelle: Wikipedia Zum ModellDer Gepard von Takom in 1:35 erschien 2016 zum ersten mal. 2022 wurde er mit neuen Decals und neuer Schachtel als Limited Edition wieder aufgelegt. Der Bausatz ermöglicht den Bau der A1 oder A2 Version. Der Takom-Kit hat eine Einzelgliederkette und Ätzteile, die Wanne hat man nicht einfach vom Leopard übernommen, sondern auf die Unterschiede wurde geachtet. Der Bau an sich war unkompliziert: die Passgenauigkeit war sehr gut, die Bauanleitung gut aufgebaut. Die Lackierung war aufgrund am Anfang fehlender Infos nicht so einfach. Es gibt nur sehr wenige Aufnahmen des Gepard in der Ukraine. Ich stieß auf ein kurzes Video, wo ein Gepard und eine SA-8 kurz zu sehen sind. Der Gepard hatte die normale Nato-Tarnung. Es wurden weiße Kreuze als Erkennungszeichen aufgemalt. Das ist inzwischen bei vielen Fahrzeugen in der Ukraine zu sehen. Das Modell wurde mit Tamiya Farben lackiert. Der Panzer sollte von Anfang an auf eine kleines Diorama. Mini Art bietet ein schönes Set einer ukrainischen Panzerbesatzung an, das ich verwendete. Die Begrünung stammt von Welberg Scenic. Die Suche nach der passenden Munition erwies sich als sehr schwierig. Letztendlich habe ich 40 mm-Munition von AFV verwendet. Zwar nicht ganz richtig, aber ich finde, es fällt fast nicht auf. Die Antennen stammen von Schatton. FazitEs ist ein toller Bausatz und das Projekt hat Spaß gemacht - obwohl "Spaß" aufgrund der aktuellen Situation, in der die Fahrzeuge zum ersten mal im aktiven Gefecht eingesetzt werden, der falsche Ausdruck ist. Weitere Modelle und Bilder vom Bau des Gepard findet ihr auf meinem Instagram-Account unter blue_patriot_mustang_ Michael Wittmann Publiziert am 18. Oktober 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |