Spähpanzer 2 Luchs 8x8von Ronny Boehm (1:35 Revell)Endlich habe ich ein bisschen Zeit gefunden, um mein zuletzt gebautes Modell vorzustellen: einen Spähpanzer 2 Luchs 8x8 von Revell im Maßstab 1:35. Der Bausatz wartete schon über ein Jahr lang auf seine Montage, mir fehlten jedoch noch die Ätzteile dazu. Da ich gerne auf "Nummer Sicher" gehe und ein Detail-Fetischist bin, besorgte ich mir für meinen Luchs alle verfügbaren Ätzteile von Eduard und den Mr. Models-Rädersatz. Das Kanonenrohr von Schatton und das Leopard 2-Abschleppseil von Mr. Models musste ebenfalls her! Die Verklebung der Ätzteile funktionierte mit dem Sekundenkleber-Gel von UHU tadellos. Die Griffe fertigte ich selbst aus Draht an, da mir die Haltegriffe auf der Ätzteileplatine zu flach waren. Die Bauteile passten "revelltypisch" zusammen, Spachtel war natürlich auch notwendig. Ein Fehler schlich sich jedoch im Bausatz ein: rechtsseitig verfügt der Luchs über keine Aufstieghilfe, das musste ausgebessert bzw. ausgespachtelt werden.
Natürlich wollte ich auch nicht auf den Schacht für die "Wegrollkeile" verzichten und musste so einiges aussägen bzw. ausschneiden, um das Ätzteil dementsprechend in Szene setzen zu können. Ganz großes Lob verdient Revell für das Fahrwerk, da passte alles richtig gut zusammen. Das war für mich der schönste Bauabschnitt. Da mir die Schäkel des Luchs zu grob waren, fertigte ich sie eigenhändig aus Zinn: dazu presste ich mit einer Flachzange die Enden platt, bohrte ein Loch durch und als Bolzen diente eine abgezwickte Stecknadel. Für die Tarnnetze verwendete ich eine Binde und flockte Majoran auf. Sprühkleber festigte das Gewürz. Nach dem Trocknen wurde mit der Airbrush Farbe aufs Netz gebracht. Zusammenrollen, verkleben, fertig Die Scheiben für die Ausgucke schnitt ich aus blauer Klarsichtfolie und klebte diese einfach auf die "Originalguckerle". Auch die Rundumleuchte sollte natürlicher wirken, deshalb bemalte ich sie von innen mit Mr. Hobby "Clear Orange". Die meiste Arbeit bereiteten mir die Räder, die hätte ich dann doch leichter mit dem Pinsel gestrichen als mit der Airbrush zuerst zu grundieren, dann abzukleben, die Felgen zu besprühen, wieder abzukleben um dann letzen Endes nochmal den Reifengummi nachzulackieren. Auch mit Liquid-Mask funktionierte es nicht wie es sollte. Irgendwo läuft immer die Farbe rein. Dank Washing konnte ich diese Stellen jedoch einigermaßen kaschieren. Für die Grundierung verwendete ich Vallejo-Primer, Die Dreifarbtarnung airbrushte ich mit "Ammo of mig" NATO-Farben. Nach der Lackierung folgte eine Schicht Glanzlack, bevor die Decals dran kamen. Die Anbringung klappte wunderbar, die Versiegelung des kompletten Modells mit Klarlack ebenfalls
Der Zinnsoldat von DOLP bekam ebenfalls eine Grundierung, die Tarnflecken pinselte ich von Hand auf. Erst mal Natogrün besprühen, dann braune Punkte auftupfen, anschließend hellgrüne und zum Schluss dann noch ein paar schwarze. Allerdings muß hier ein sehr feiner Pinsel verwendet werden. Der Luchs fährt in der Kolonne, daher auch die blaue Fahne aus Tempo-Taschentuch. Die Halterungen für die Fahnen bestehen aus Kabelummantelungen. Das Diorama zeigt eine Straße im Hochsommer, deshalb das grüne Gras und die trocken staubige Verschmutzug des Panzers. Dazu "hauchte" ich mit der Airbrush die Seiten und den Boden etwas an. Als Asphalt brachten wir (meine Frau half mir mal wieder für die Dioramaumsetzung) AK Terrains AK8013 auf, die Airbrush sorgte für die natürliche Optik.
Die Leitpfähle von Dio-Factory verleihen der Straße ein realistisches Aussehen, Grasbüschel von NOCH beleben die Wiese. Die Begrenzungssteifen zeichnete ich mit Tippexband. Jetzt kam nochmal die Airbrush zum Einsatz, um die Wiese natürlich zu gestalten. Sobald dann die heißen Tage kommen, werde ich im kühlen Keller wieder eine Haube aus Acrylglas fertigen, damit der Luchs nicht noch mehr einstaubt... Ein toller Bausatz, der mir sehr viel Spaß machte und ganz gut gelungen ist...
Ronny Boehm Publiziert am 30. Mai 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |