Marder APCMarder evolution vehicle familyvon Diethelm Berlage (1:35 Revell)
Der Spz. Puma steht in den Startlöchern, der Bestand der Anfangs über 2000 Spz Marder geht schon seit Jahren zurück. Größtenteils verschrottet, aber auch nach Chile und noch 2013 ca. 50 Stück nach Indonesien verkauft. Es sind nur noch einige hundert im Dienst der Bundeswehr. Trotz alter Technik hat der Marder noch Potenzial, dachte sich die Rüstungsfirma Rheinmetall und nutzt alte Marder noch für Neuentwicklungen. So gab es im Sommer 2012 Bilder zweier neuer Marder, die auf der Eurosatory in Paris gezeigt wurden. Einer als APC mit höherem Dach und ein MBT mit 105mm Kanone, welchen ich hier zeigte. Es dauerte nicht lange, da waren schon Bilder aus Paris in „Tankograd Militärfahrzeug 4/2012“. Als ich die Originalbilder sah, war mir klar, dass ich als Marder-Fan diese Neuheiten bauen müsste. Passen sie doch gut zur Chronologie der schon 45jährigen Marder-Geschichte. Es sind zwar nur Umbauten des alten Schützenpanzers, aber gehen doch mehr in die Struktur als nur ein paar Anbauteile und eine andere Waffe drauf. Für den höheren und breiteren Mannschaftsraum wurde großzügig der Schweißbrenner angesetzt. Basis war der A3, auch wenn man meint, wegen der Schürze wäre es der A5. Auch gab es hier eine zusätzliche Bodenpanzerung.
Eine Herausforderung war das Modell schon. Maße lagen mir nicht vor, aber anhand der vielen Vorbildfotos hatte ich zumindest optische Anhaltspunkte. Da der A3 als Bausatz mittlerweile eine Rarität ist, hatte ich einen A5 durch Abschleifen der Bodenpanzerung im Frontbereich zum A3 zurückgerüstet. Denn der APC hat eine andere Bodenpanzerung. Die andere Anordnung der Schwingarme fiel unter den Schürzen kaum auf. Und A3-Ketten hatte ich noch vorrätig. Die Waffe ist die M151 "Protector" aus dem Bausatz des „Stryker“, aber auch einzeln von AFV-Club erhältlich. Bis ich diese hatte, war im Rohbau erst mal die FLW200 vom BOXER montiert. Auf den Originalbildern der M 151 fehlen die Nebelbecher. Ich hatte sie trotzdem angebaut. Die Hülsensäcke baute ich selbst aus Resten. Da ich ungerne einen Bausatz zerschneide, machte ich mir von der Fahrerluke einer weiteren Marder-Wanne einen Resinabguss. Denn der APC hat hiervon zwei. Und die Frontscheinwerfer entstanden aus dem Abguss der PUMA-Beleuchtung. Die steileren Seitenteile erstellte ich aus Kunststoffplatten. Ebenso das Dach, in das ich die einzelnen Panzerungselemente eingravierte. Für die Dachluken nahm ich die des Marders als Vorlage. Und manchmal muss man nur in der Restekiste suchen, die Schutzbügel der Lampen waren eigentlich „slat-armour“ Elemente des Leopard 2. Die Verschraubungen der Dachplatte deutete ich an, indem ich mit einem Messingrohr Ringe eindrückte.
Die Lackierung ist Revell 66 Olivgrau. Beweisen kann ich es nicht, aber auf vielen Originalbildern sieht es so aus, als ob es der Farbton der Leoparden in Singapur ist, und da wurde mir diese Farbe empfohlen. Allerdings, wahrscheinlich bedingt durch die Lichtverhältnisse, auf einigen Originalbildern wirkt der Lack auch grünlich. Eigentlich bin ich kein begabter Figurenmaler, wollte aber doch mal meine Modelle mit ein paar Jungs aufpeppen. Und da ich gerne Prototypen baue, die nur auf Militärmessen stehen, machen die zwei noch den letzten Check.
Dieser APC war auch in Dänemark in der Erprobung bei deren Schützenpanzerneuanschaffung. Ob es weitere Entwicklungen der "Marder evolution vehicle family" gibt, bleibt abzuwarten. Hoffnung besteht. Denn erst kürzlich war in der Presse zu lesen, das weniger PUMA angeschafft und dafür noch MARDER weitergenutzt werden. Diethelm Berlage, Publiziert am 09. April 2016 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |