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M4

Vollkettenschlepper 18t

von Hauke Ahrendt (1:35 HobbyBoss)

M4

Das Vorbild

Dieses Fahrzeug stellt ein schweres Artilleriezugmittel aus den Anfangsjahren der Bundeswehr-Artillerieverbände dar. Das hier Fahrzeug dargestellte Modell gehört zum III. Korps, 2. Batterie.

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Die Bundeswehr hat allerdings nicht die Variante für die schweren Artillerie-Geschütze genutzt, wie sie die Alliierten im 2. Weltkrieg zum Schleppen ihrer schweren Artillerie verwendet haben, sondern es war eine Version, die im Aufbau eher jener für die 90mm-Flak ähnelte, jedoch in Details abwich. Dazu gehören andere Scharniere für die Klappen des hinteren Aufbaus, Entfall der Luke hinten am Aufbau etc.  

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Eingesetzt wurde der M4 Vollkettenschlepper 18t in den Artillerieverbänden auf Korps- und Divisionsebene als Zugmittel für die 155mm-sFK (M59), die 155mm-sFH M1A1 (M114) und die 203mm-sFH (M115) zwischen 1956 und Anfang der 60er Jahre. Das Fahrzeug fungierte sowohl als Zugmittel wie auch als Munitionsfahrzeug. Wie so eine Munitionsbeladung aussah weiß ich nicht, hier müssten die Gestelle des Fahrzeugs auf die größeren Kaliber angepasst werden. Aber wenn alle Klappen zu sind sieht man es ja doch nicht.

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Die Fahrzeuge stammten noch aus US-Beständen und erfuhren bei der BW keine wesentlichen Umrüstungen. Es gab in Einzelfällen aber wohl doch noch eine Anpassung der Beleuchtungsanlage entsprechend StVO. Wie umfangreich diese Nachrüstungen durchgeführt wurde weiß ich nicht, denn die meisten Fotos der M4 stammen in der Regel aus den Jahren 58-59.

Abgelöst wurden die Vollkettenzugschlepper M4 ab Beginn der 60er Jahre in der Regel von dem Faun 912/21 oder der Haubenzugmaschine Faun 912/45a als Zwischenlösung.

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Das Modell

Ich hab den M4-Schlepper hier schon einmal vorgestellt. Diesmal ist es aber die für die BW korrekte Ausführung. Das Fahrzeug von Hobbyboss in der Version 3-in./90mm ist aus der Box gebaut und wo notwendig etwas angepasst worden. Ich habe es zum zweiten Mal gebaut, da mein erstes Modell für die Bundeswehr aufgrund des falschen Aufbaus einfach nicht passte. Das HobbyBoss-Modell ist recht ordentlich. Die Beigabe einiger Ätzteile wertet das Modell etwas auf. Der Motor ist in ausreichend guter Detaillierung vorhanden. Schade finde ich dann immer, dass man solche Details hinterher kaum sehen kann.

Allerdings gibt es vor allem im oben offenen Laderaumbereich einige unschöne und große Auswerfermarken, die verspachtelt werden sollten. Ich habe es vorher schon gesehen, dann beim Bau aber total vergessen, wie man auf den Fotos sieht. Wie kann man sowas entschuldigen? Weil es ein Nebenprojekt war und ich auch noch mit dem Auskurieren einiger Motorradunfallfolgen zu kämpfen hatte, da ist man wohl nicht immer ganz bei der Sache.

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Um einen Bundeswehr-M4 Vollkettenschlepper 18t zu bauen benötigt man im Grunde beide Bausätze von Hobbyboss oder man muss im Detail Kompromisse eingehen. Der Bausatz 3in./90mm kann nach Bauplan gebaut werden. Man benötigt unbedingt aber die walzenartigen Stützrollen, die vordere Bugplatte mit der Anhängevorrichtung und den stärkeren Zughaken aus dem anderen Bausatz in der 8-in./155mm/240mm-Version. Alle BW-Fahrzeuge auf meinen Bildern zeigen diese Merkmale, daher gehe ich davon aus, dass man diese Bauteile für eine BW-Variante zwingend benötigt.

Aber nur wegen der Stützrollen und Kupplung den anderen Bausatz kaufen? Hmmm. Aber ich hatte zum Glück ja mein altes Modell und habe sie dort geklaut.

Das Treibrad ist in 99% der Fotos so wie im 3-in./90mm-Bausatz, nur ein einziges mir zur Verfügung stehendes Bild zeigt einen BW-M4 mit dem Treibrad wie aus dem Bausatz 8-in./155mm/240mm.

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Ansonsten müssen nur die Zugangsluke an der Rückwand abgeschabt und die Scharniere etwas massiver ausgelegt werden. Hier helfen Vorbildfotos. Bei der Gelegenheit sollten die sechs vertikalen Streben an der Rückwand ergänzt werden. Außerdem kann man die Durchbrüche für das Windenseil etwas stimmiger anpassen. Ich habe dann noch vorne und hinten die Maßnahmen für die BW-Beleuchtung ergänzt, die ich auf zwei Fotos gesehen habe. Die Kette vom Typ T 49 des Bausatzes 3-in./90mm ist für die BW ungeeignet. Hier kann man (wer den Bausatz hat) die Kette aus dem Bausatz 8-in./155mm/240mm nehmen. Oder wie ich alternativ z.B. eine T 48-Kette von Friul kaufen. Es geht auch die Kette vom Typ T 51. Dabei nicht vergessen dann die Ersatzkettenglieder auf dem Dach entsprechend anzupassen.

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Als Aufwertung habe ich noch das recht preisgünstige Update-Set UM220 von U-Modells verwendet, hauptsächlich wegen der Sitzkissen, aber das Werkzeug sieht auch besser aus. Die M2 Browning 12,7mm bleibt über, die ist bei der BW auf keinem Bild montiert gewesen. Aber selbst für Bundeswehrbauer sollte es durch die frühen US-Panzer noch genug Gelegenheiten für eine andere Verwendung geben.

Es gibt von U-Modells auch noch eine ansprechend aussehende Plane für den Aufbau, aber sowas habe ich bei der BW nicht in Verwendung gesehen.

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Alles in allem ein guter Bausatz, der es einem je nach Lust und Laune mit und ohne Umbaumaßnahmen ermöglicht, ein seltenes Zugmittel der Bundeswehr-Artilleristen aus den Anfangsjahren zu gestalten

M4

Die Lackierung erfolgte per Airbrush mit Revell 42 Gelboliv unter Beimengung von etwas 57 Grau und wenig 88 Ocker. Die Decals stammen aus der Grabbelkiste.

Hauke Ahrendt

Publiziert am 12. Juli 2016

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