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Kenworth W925

mit Logging Trailer

von Thomas Lutz (1:24 AMT/Ertl)

Kenworth W925

Von AMT/Ertl erschien in den wilden Siebzigern eine ausreichende Auswahl an unterschiedlichen Modelltrucks und dazu passenden Trailern - zum Glück, denn noch Heute zehren wir Truckies davon... Der Kit No. 8014 enthielt einen International Paystar 5000 Truck und einen Logger Trailer. Die 20-seitige Bauanleitung von 1975 zeigte bis Seite 12 den Zusammenbau des Trucks, auf den Seiten 13 bis 16 die Montage des Trailers und auf Seite 17 gabs Tips sowie eine Auflistung aller Bauteile mit genauen Angaben, Bauteilenummern, und um welches Teil es sich handelte. Weitere Seiten zeigten Photos der Modelle und eines echten Logging Trailers.

 

Kenworth W925

Den International Paystar 5000 aus dem Kit hatte ich jedoch für ein anderes Projekt ausersehen (s. Baubericht No. 33 Recycle) und so kam alternativ ein Tractor von AMT, der Kenworth W925 zum Einsatz. Der Zusammenbau des Kens aus dem Bausatz No. 6640 gestaltete sich problemlos und erfolgte fast vollständig nach Bauplan. In AMT Bausätzen aus diesen Jahren waren oft die langen Tragrahmenteile verzogen und man sollte diese vor dem Zusammenbau unbedingt richten. Bis zur Baustufe 7 erfolgte die Entstehung des Modells nach Plan, zum einzigen Dieseltank des Bausatzes werden zwei zusätzliche flache Tanks montiert, um dem Logger in den weiten Wäldern einen ausreichenden Dieselvorrat zu gewährleisten. Die erste größere Änderung betraf den Umbau der Abgasführung in eine Anlage für nur eine Pipe auf der rechten Seite. Das neue Krümmerrohr zwischen Endrohr und dem aufragenden Auspuff wurde aus einem Flex-Trinkhalm gefertigt. Das zu plastikhaft wirkende Endrohr wurde durch ein Aluröhrchen ersetzt, das sehr viel realistischer wirkt. Die Schutzbleche und Schmutzlappen wurden am Log Truck nicht angebracht, im rauhen Einsatz würden diese Teile sowieso nicht lange bestehen.

 

Kenworth W925

Der Sleeper des Kits wurde nicht montiert, da Logger keine Überlandstrecken fahren und deshalb keine Schlafkabine benötigen. Anstelle der Aufliegerplatte (Fifth Wheel) wurde der Aufsatz des Logging Trailers fest auf den Rahmen gebracht. Die Lackierung der Fahrerkabine erfolgte mit einem Airbrush von Efbe und mit Schmincke Aerocolor Saphirblau. Zum Abschluß wurden Decorstreifen in Gold an den Seiten und ein Firmenlogo auf den Türen aufgebracht. Als kleine Besonderheit erhielt der Kenworth ein scratchgebautes Holzpodest zwischen Kabine und Schutzgitter. Nach Komplettierung des Trucks mit einem kleinen Schutzgitter vor dem Kühlergrill, Radio- und Funkantennen und zwei gelben Warnleuchten auf dem Kabinendach wurden Truck und Trailer im althergebrachten Drybrush-Verfahren verschmutzt. Der Ertl Logging Trailer war in Bauweise und Ausführung etwas robuster ausgeführt als der vergleichbare AMT Peerless Roadrunner Logging Trailer, bleibt dafür aber dank der flexiblen Konstruktion in der Aufhängung beweglicher.

Kenworth W925

Auch der Trailer wurde nach Bauplan montiert, zwingende Gründe, die gutgemachte vorbildgetreue Konstruktion zu ändern gab es sowieso nicht. Alle Rahmenteile wurden in Grau grundiert und ohne weiteres Lackieren fertiggestellt. Da alle Reifen von Truck und Trailer offen zu sehen waren, wurden sie einer aufwendigen Behandlung unterzogen, um einen möglichst realistischen Effekt zu erhalten. Die Laufflächen der Reifen wurden aufgerauht und die Reifenflanken mit Verdünnung und einer Patina-Farbmischung eingerieben. Das entfernt den seidigen Glanz und läßt später beim Drybrushen die aufgetragene Farbe besser haften. Modelle mit Drybrushing zu Behandeln bzw. zu Verfeinern halte ich für schwieriger als „normale“ Trucks in Glanzlacken oder Metallicfarben fertigzustellen. Dabei ist aber Weniger oft Mehr, denn durch übertriebenes „Altern“, falsche Farbwahl oder Patinaspuren an falschen Stellen des Modells an denen keine Verschmutzung hingehört, kann man sehr schnell den Gesamteindruck eines Modells zunichte machen. Patinieren sollte grundsätzlich von dunkel nach hell erfolgen und Verschmutzungsspuren an Trucks folgen den Einflüssen von Wind, Regen, Sonne, Witterung und staubigen Pisten.    

Kenworth W925

Scale-Effekt an Baumstämmen ? Lange Zeit dauerte die Suche nach geeigneten „Baumstämmen“ für den Maßstab 1:25. Die häßlichste und schlechteste Lösung wäre die Verwendung der im Kit beiliegenden Plastikteile gewesen, aber das kam von Beginn des Projektes an nicht in Frage. Unterschiedliche Baumarten wurden in Form von dünnen Stöcken getestet, die meisten stellten sich jedoch als nicht geeignet heraus. Kleine Stöcke aus Buchenholz sind für die Plastikkonstruktion der Looging Trailer zu schwer und wirken ebenso wie Obstbaumarten wegen ihrer Rinde nicht maßstabsgetreu. Stämmchen aus Tannen- oder Fichtenholz, mit ihrer groben Rinden wirkten noch massiger und waren aus diesem Grund noch weniger geeignet. Dünne gerade Ästchen eines  Holunderstrauches bildeten eine akzeptable Alternative, denn getrocknet waren diese Stäbe sehr leicht und passten gut auf das Gespann. Wie in angefügtem Photo zu sehen haben diese Holunderäste auch eine frapierende Ähnlichkeit mit den typischen amerikanischen Cederngewäschsen, den Redwoods.

Kenworth W925

So soll es Truckmodellbauer geben, die ihre Modelle hundertprozentig originalgetreu bauen, bis ins kleinste Detail verfeinern und bei den Herstellern anrufen um z.B. das Chassis des Modells um 1,4 mm zu kürzen. Das ist rühmlich, erfordert viel Zeit, ist aber nichts für mich, denn ich selbst orientiere mich eher an den „Echten“ oder hole mir Inspirationen für die Modelle. Im Fall der beiden Logger ging ich gar den umgekehrten Weg und suchte nach der Fertigstellung der Modelle entsprechende Vorbilder in den Weiten des www und siehe da, sie fanden sich sogar?!? 

Fazit:

Der AMT Ken 925 bildet zusammen mit dem Logging Trailer ein schönes Gespann und bietet genug Freiraum zum Üben von Drybrushing und „Veraltern“ von Modellen.

Trucks mit Charakter .... wo auch immer Modelle gebaut werden.

 

Thomas Lutz,
stockcarmodels.weebly.com

Publiziert am 28. Oktober 2006

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