Airbus A380D-AIMA “Frankfurt am Main”, Lufthansavon Lars Kallenbach (1:125 Heller)Hier mein Modell des Airbus A380 der Lufthansa. Diese Ausführung des A380 von Heller ist zurzeit, im Maßstab 1:125, die Größte auf dem Markt. Daher entschloss ich mich den Airbus zusätzlich auch noch mit einer passenden Beleuchtung auszustatten, d.h. mit LED-Lämpchen wurden die Innenraumbeleuchtung, Positionsleuchten in Rot und Grün, sowie das Beacon-Light durch einen Blinkgeber entsprechend dargestellt. Schon beim Öffnen des Kartons wurde die Größe deutlich, die das Modell später haben sollte. Auf den ersten Blick konnte man erkennen, dass es sehr detailliert gestaltet ist. Der Bau beginnt mit dem Ständer, auf dem das Flugzeug später stehen kann, wenn man es nicht aufhängen oder auf die Räder stellen möchte. Doch schon hier begannen die Probleme. Eine der beiden Hälften des Ständers war so verbogen, dass sie sich nur mit großer Mühe, Sekundenkleber und Schraubzwingen zusammenfügen ließen. Anschließend musste dieser an den Klebestellen auch noch nachgeschliffen werden, um die Unregelmäßigkeiten im Material auszugleichen. Danach begann nun der Bau des Flugzeugs, der zunächst reibungslos verlief. Zuerst war das Cockpit an der Reihe, das aus mehreren Einzelteilen besteht und viele Details versprach. In die Decke des Cockpits bohrte ich gleich noch ein kleines Loch, in dem das erste LED-Lämpchen verbaut wurde. Für die Innenraumbeleuchtung und das Cockpit wählte ich 3mm LED-Lämpchen von CONRAD in einem GOLDEN-WHITE, d.h. in einem gelblichen bzw. "goldenen" Farbton. Als die Farben des Cockpits trocken waren, konnte nun die vordere Außenhaut, die aus zwei Hälften bestand, montiert werden. Zusätzlich ist die Frontscheibe einzusetzen, was eigentlich kein Problem ist, wenn die Teile passen. Doch hier war es anders, denn die Scheibe passte nicht zu den Aussparungen. Nur mit viel Kraft und einigen Tropfen Sekundenkleber ließ sich die Scheibe an etwa die richtige Position setzen. Leider gerieten dabei auch ein paar Fingerabdrücke auf die Scheibe, die nun die Sicht auf das sehr detaillierte und beleuchtete Cockpit verhindern. Trotz des kleinen Rückfalls ging aber die Arbeit weiter, mit den anderen Rumpfhälften. Insgesamt sind es zehn Rumpfhälftenteile, die zu fünf Segmenten zusammengeklebt werden. Den Rumpf aus den Schalen bzw. Segmenten herzustellen ist eine gute Idee, da sie dem Original sehr nahe kommt, da auch das Vorbild in Monocoque-Bauweise (Schalenbauweise) gebaut wird. In jedem der fünf Segmente befindet sich mind. eine Trennwand, in der ich wieder ein LED-Lämpchen einsetzte, sodass fünf Lämpchen den ganzen Rumpf ausleuchten. Zusätzlich habe ich im mittleren Segment zwei Löcher ins Dach und ein Loch in den Bauch des Rumpfes gebohrt. Hier habe ich mit einigen Tropfen Sekundenkleber rote LED-Lämpchen eingesetzt und an einen Blinkgeber angeschlossen. Dieser erzeugt den Blinkrhythmus des Beacon-Lights, das während des Fluges immer eingeschaltet ist. Stück für Stück wurden die einzelnen Rumpfsegmente zusammengeklebt und verkabelt. Das Zusammenkleben gestaltete sich jedoch wieder als Herausforderung, da einige der Hälften wieder krumm waren, sodass am Ende wieder Absätze zwischen den Segmenten entstanden. Nur durch starkes Nachschleifen konnten diese beseitigt werden. Nun mussten die Türen in den Rumpf geklebt werden. Hier hat man die Auswahl, ob man sie geöffnet oder geschlossen montiert. Ich wählte die geschlossene Variante. Doch hier trat wieder eine neue Komplikation auf. In der Anleitung waren die Türen nicht nummeriert, sodass man nicht wusste, wo welche Tür hingehört. Gerade bei Wölbungen im Rumpf merkte man, dass einige Türen dann nicht richtig passten oder auf der falschen Seite montiert sind. Im Anschluss waren das Fahrwerk und die Triebwerke an der Reihe. Hier traten die nächsten Fehler auf. Bei den Halterungen des Fahrwerks stimmten die Bilder der Anleitung nicht mit den wirklichen Anschlussstellen der Teile überein, was im Nachhinein zu Komplikationen mit den Aufnahmepunkten an den Tragflächen führen kann. Die Triebwerke dagegen haben sich wieder gut montieren lassen. Jedoch war es verwunderlich, dass im Teilebogen zwei verschiedene Sätze von Fan-Rotoren vorhanden waren, die in der Anleitung gar nicht auftauchten. Wahrscheinlich kann hier der Bastler entscheiden, ob er hier die Triebwerke von Rolls-Royce (Trent 900) oder die Triebwerke von Engine-Alliance (EA-GP7200) montieren will, die auch am Original vorhanden sind. Leider stimmten aber die Gravuren der zusätzlichen Fan-Rotoren nicht mit denen des Originaltriebwerks von Engine-Alliance GP7200 überein, da diese einzelnen Fan-Blades eine stark geschwungene Form aufweisen und nicht wie die im Bausatz vorhandenen gerade Fan-Rotoren. Man weiß also nicht was sie zu bedeuten haben. Nach den Triebwerken sind die Tragflächen an der Reihe. Diese bestehen wieder aus zwei Hälften. Zusätzlich habe ich wieder mit LED-Lämpchen gearbeitet und an den Flügelspitzen die roten und grünen Positionsleuchten eingesetzt. Diese habe ich mit einigen Tropfen Sekundenkleber fixiert. Auf der anderen Seite habe ich die Landescheinwerfer mit einem LED-Lämpchen im hellen Weiß dargestellt und in die Form des Flügels eingearbeitet. An den Aufnahmepunkten des mittleren Rumpf-Segments bohrte ich wieder zwei Löcher, um die Kabel aus den Tragflächen durchzuführen und anzuschließen. Die Verkabelung war nun vollständig und wurde erfolgreich getestet. Das Beacon-Light blinkt und die Innenraumbeleuchtung, Landescheinwerfer und Positionsleuchten strahlen dauerhaft. Nun konnten alle Komponenten (Tragwerk + Triebwerke) am Rumpf montiert werden. Die Tragflächen ließen sich nur schwer montieren, da die Aufnahmepunkte am Rumpf etwas zu schmal für die Tragflächen waren. Auch hier musste wieder stark nachgearbeitet werden. Ich klebte sie wieder mit Sekundenkleber fest, da die Tragflächen in sich sehr verbogen waren und so Spannungen entstanden. Nun war das "rohe" Flugzeug fertig und konnte abgeklebt und grundiert werden. Lackiert habe ich zunächst mit glänzendem Weiß (04) von Revell. Für das Grau der Unterseite musste ich glänzendes Weiß und Schwarz (07) entsprechend mischen, um den gewünschten Farbton zu erreichen. Am nächsten Tag galt es das Heckleitwerk in Blau zu lackieren. Hier musste auch wieder mit den Farben Lila (54), Hellblau (50) und Schwarz (07) gemischt werden. Nun mussten nur noch das Fahrwerk und die Decals angebracht werden und der A380 war fertig. Zum Schluss waren nun noch die Decals an der Reihe. Einige ließen sich gut ankleben andere eher weniger, denn gerade bei den Fenstern gab es einige Ungenauigkeiten bei den Abständen, da diese mit den Fenstern des Rumpfes nicht exakt übereinstimmen. Außerdem ist zu bemängeln, dass die Flugzeugkennung D-AIMA, die an der Tragflächenunterseite anzubringen ist, nicht vorhanden war. Man kann sagen dass es ein sehr schöner und detaillierter Bausatz ist, doch man hätte mehr daraus machen können. Hätte die Scheibe gepasst, hätte man das Cockpit vollständig sehen können. Hätten die Rumpfsegmente besser zu einander gepasst, wären die Übergänge noch sauberer. Wären die Türen nummeriert gewesen, hätte man sie gleich fehlerfrei einbauen können. Außerdem hätte Heller vielleicht noch ein Innenleben mit Sitzen und Tischen gestalten können, denn die Fenster sind groß genug, um hineinzusehen. Jedoch muss man sagen, dass das fertige Modell, trotz seiner Fehler, vollkommen überzeugt und das Original sehr gut repräsentiert. Daher würde ich diesen Bausatz eher erfahrenen Bastlern empfehlen. Zum Original:Im April 2005 startete Airbus den Erstflug des A380 und beendete ihn erfolgreich. Bis heute gingen mehr als 240 Bestellungen bei Airbus ein. Singapore Airlines war der erste Kunde, der am 15. Oktober 2007 seinen Airbus in Empfang nehmen durfte. Entwickelt wurde der A380, um vergleichbare Flugzeuge zu ersetzen bzw. um die Betriebskosten bei gleicher und sogar größerer Kapazität zu senken. Erreicht wurde dies durch den Einsatz neuer Werkstoffe wie glasfaserverstärktem Aluminium und Bauweisen nach einer Sandwichkonstruktion, die für eine Gewichtsersparnis sorgt. Angetrieben wird der Airbus A380 von vier Strahltriebwerken. Hier hat der Kunde die Wahl zwischen Rolls-Royce Trent 900 und Engine Alliance EA-GP7200. Von Rolls-Royce stehen hier zwei Varianten zur Auswahl. Zum einen das Trent 970 mit 70.000 lbs Schub und zum zweiten das Trent 972 mit 72.000 lbs Schub. Diese Triebwerke von Rolls Royce, unter anderem auch die des A380, bedürfen wie jedes Triebwerk regelmäßiger Wartung. Daher gibt es Unternehmen, die sich auf die Wartung dieser Triebwerke spezialisieren. N3-Engine Overhaul Services in Arnstadt ist eines dieser Unternehmen, das seit 2007 die Wartung von Trent 500, Trent 700 und Trent 900 Motoren übernimmt. Aber auch im Ausland, gibt es weitere Unternehmen. In Singapur befindet sich der Standort von Saesel, die neben diesen Triebwerken auch noch die Trent 800-Variante überholen. Bis 2025 rechnet man wohl mit insgesamt 1500 Bestellungen für den Airbus A380. Lars Kallenbach Publiziert am 18. Februar 2011 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |