Vickers Viscount 700

SE-CNL, Falconair

von Rico Christmann (1:72 MACH2)

Das Original

Die Viscount stellte einen Meilenstein in der Zivilluftfahrt dar, denn sie war der erste Airliner mit Turboprop-Antrieb. Der Erstflug erfolgte 1948, die Auslieferung der Serienmaschinen begann 1953. Die Flugzeuge waren über 500km/h schnell, das war damals viel. Die Passagiere schwärmten von den großen Fenstern und dem nahezu vibrationsfreien Flug. Da es kein vergleichbares Flugzeugmuster gab gingen bei Vickers Bestellungen aus der ganzen Welt , sogar aus den USA und Kanada, ein. Die mit vier Rolls-Royce-Turbinen bestückte Maschine wurde mit 447 verkauften Exemplaren zum großen Erfolg. Bei vielen Airlines wurden die Viscount in den siebziger Jahren, als letzte Propellermaschinen, durch Jets ersetzt.

Das Modell

Mit Mach2 fand sich endlich ein Hersteller der diesen Klassiker als Bausatz in 1:72 heraus brachte. Darstellbar ist eine Maschine der Ausgangsserie 700 für 40 Passagiere. Dem Kit liegen Alternativteile für die Dart 505 und Dart 510- Turbinen, nebst unterschiedlichen Luftschrauben, bei. Leider fehlt dem Bausatz eine Inneneinrichtung der Passagierkabine, die Passagiersitze sind aus der Ersatzteilkiste entstanden. Spachtelmasse wurde an ziemlich allen Klebestellen benötigt. Größte Schwachstelle des Kits sind die Kabinenfenster. Nicht nur dass diese nicht in die Rumpföffnungen passen, sie sind auch noch völlig plan und nicht gewölbt wie Bordwände, ab in den Müll damit. Letztendlich entschied ich mich für die Klebebandmethode. Ich habe je einen Streifen glasklares Klebeband über die Innen- und Außenseite der Fensteröffnungen geklebt.

Die Decals aus dem Kit haben mir nicht gefallen, zudem sind sie zu ungenau. Das Modellbaustudio Fritzsche fertigte schöne Decals nach Vorbildfotos an. Die schwedische Falconair betrieb in den sechziger und siebziger Jahren einige Viscount (mit Dart 510-Turbinen ) im Europaverkehr.

Rico Christmann

Publiziert am 11. November 2009

Demnächst:

17. bis 31. November