AF-2 S Guardian Firefightervon Wolfram Witschel (1:72 Ace)Die Kunststoffteile dieses short-run-Bausatzes aus der Ukraine weisen eine recht unsaubere Oberfläche, reichlich Grat, zahlreiche Senkstellen, Formversatz, dicke Angüsse und nur wenige Gravuren auf. Kurz gesagt, die Qualität der Plastikteile ist katastrophal und die Paßgenauigkeit steht dem in nichts nach. Aber in dieser Kategorie kann man eben keinen “Schüttelbausatz” erwarten. Seitenruder, Landeklappen und die Tür am Heck sind als separate Teile gefertigt. Die Kabinenhaube ist einteilig aus Spritzguß hergestellt. Dem Bausatz liegen außerdem eine Fotoätzplatine und ein Instrumentenfilm zur Detaillierung von Cockpit und Hauptfahrwerk bei. Der Rumpf wurde komplett neu graviert. Außerdem habe ich die Kühlluftöffnungen überarbeitet, die Führungen der Cockpithaube neu gefertigt, die Einschnürung des Rumpfrückens verstärkt, das vorhandene Fenster auf der Steuerbordseite 2,5 mm nach oben verlegt und ein zusätzliches Fenster schräg gegenüber der Tür eingearbeitet. Für das Cockpit wurden die vorhandenen Ätzteile verwendet und eine neue Haube gezogen. Leider gibt es für diesen Bereich fast keine Farbangaben. Der Wassertank wurde um 1 mm erhöht. Die Höhenruder habe ich abgetrennt. Dabei laufen die feststehenden Übergänge zwischen Ruder und Rumpf ausgerundet bis ans Rumpfende. Das Bugteil wurde spitzer gearbeitet. Der Motor entstand aus zwei vorhandenen Zylindersternen, kombiniert mit Eigenbauteilen. Die Flügelschalen weisen zahlreiche Dellen auf und mußten komplett überschliffen und graviert werden. Um die geätzten Radkästen einbauen zu können, wurden die Tragflächen ausgefräst. Zusätzlich habe ich den übrigen Teil der Fahrwerksschächte nach Fotos detailliert. Die Vorflügel wurden herausgetrennt, profiliert und später wieder eingesetzt. Auch die Querruder habe ich ausgeschnitten. Die separaten Landeklappen sind nicht ganz korrekt, da sie auf der Flügelunterseite bis an den Rumpf reichen müssen. Die Hauptfahrwerksstreben wurden stark überarbeitet, die Reifen bekamen ein Rillenprofil und die Speichen wurden ausgefräst, da die Ätzteile acht, die Kunststoffteile aber nur sechs Speichen aufweisen. Der Sporn wurde ebenfalls überarbeitet und abgeändert, da zumindest an der Nr. 30 die Verkleidungsbleche demontiert waren. Am Propeller wurden die Blätter verbreitert, sie bekamen parallele Kanten und gerade abgeschnittene Spitzen. Die Bemalungsanleitung ist ebenfalls fehlerhaft. Die Oberflächen der Nr. 30 waren überwiegend poliertes Naturmetall, die Propellerblätter waren nur auf der Rückseite schwarz und die Blattspitzen waren rot. Von der Nr. 21 habe ich nur Fotos einer Museumsmaschine gefunden. Diese ist ganz offensichtlich neu lackiert worden und weist ein erheblich abweichendes Farbschema sowie eine andere Form des Wassertanks auf. Die Abziehbilder sind sauber gedruckt, aber sie decken nicht toll, haften nicht besonders gut, sind extrem brüchig, sehr steif und reagieren praktisch überhaupt nicht auf die gängigen Weichmacher. Das Rumpfband sah nach dem Trocknen so scheußlich aus, daß ich es wieder abgekratzt und aufgespritzt habe. Durch die schlechte Haftung konnte ich glücklicherweise die ebenfalls schon aufgebrachten Kennungen fast beschädigungsfrei retten. Die schwarzen Streifen stammen von Xtra-Decal. Wolfram Witschel, Publiziert am 09. April 2007 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |