Polikarpow Po-2von Bernhard Pethe (1:72 KP)Polikarpow Po-2Als am 7. Januar 1928 der Doppeldecker U-2 von N.N. Polikarpow zum Erstflug startete, ahnte sicher noch keiner, welche Zukunft dieses Flugzeug haben würde. Allein als Schulmaschine wurde die U-2 über 20 Jahre lang produziert. Mehr als 10.000 Piloten erlernten in der Kriegs- und Vorkriegszeit auf ihr das Fliegen. Neben der legendären I-16 „Rata“ war die U-2 das bekannteste Flugzeug von Polikarpow. Als Polikarpow 1944 starb, wurde die Bezeichnung in Po-2 geändert. In einer Vielzahl an Varianten, vom Sanitätsflugzeug bis zum leichten Nachtbomber, wurde die Po-2 bis Mitte der 50er Jahre in über 40.000 Exemplaren hergestellt. Der KP Bausatz war einer der ersten, der auf den Markt gewesen ist und hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Bei etwas Sorgfalt in der Bauausführung entsteht hier immer noch ein sehr schönes Doppeldeckermodell, ein typischer Vertreter der Flugzeuge in den 30er Jahren. Wichtig ist für alle Bauabschnitte das sorgfältige Entgraten und Verschleifen aller Bauteile. Alle Farbangaben beziehen sich auf den Hersteller Lifecolor. Diese Acrylfarben eignen sich sehr gut für den Plastikmodellbau, da sie sowohl mit dem Pinsel als auch mit der Spritzpistole aufgetragen werden können. Alle Cockpitteile und die Innenseiten der Rumpfhälften bekommen einen grünen (UA 004) Anstrich. Die Sitze hatten einen braunen (UA 092) Farbton. Da wir bei der Po-2 ein offenes Cockpit haben, sollte man die Sitze mit ein paar Sitzgurten ausstatten. Die Gerätebretter werden Mattschwarz (LC 72) und können mit der Trockenmalmethode optisch etwas aufgewertet werden. Das Einpassen der Cockpitsektion in eine Rumpfseite geht sehr gut. Nur die Gerätebretter müssen seitlich etwas abgeschliffen werden. Nun können beide Rumpfteile verklebt werden. Zwei, drei Wäscheklammern geben vorerst den nötigen Halt. Am Höhen- und Seitenleitwerk werden die Ruderhörner (Teile 14) angeklebt. Hierbei ist zu beachten, dass diese Teile rechtwinklig und oben und unten in einer Linie stehen müssen. Die Triebwerksmontage ist etwas filigran, aber mit etwas Geduld erreicht man auch hier ein gutes Ergebnis. Das Triebwerksgehäuse wird grau (UA 038) und die Zylinder werden mattschwarz (LC 72) bemalt. Diese Arbeiten gehen mit dem Pinsel am besten. Der Propeller, am Original war dies ein Holzpropeller, war bei fast allen Po-2 dunkelgrün (UA 142) und hatte eine schwarze Propellernabe. Der Propeller muss im Triebwerksgehäuse so montiert werden, dass er am Schluss noch drehbar bleibt. Also Vorsicht beim Ankleben der Teile 36 und 37. Die Auspuffrohre werden jetzt noch nicht angeklebt. Danach wird als Erstes der untere Flügel angepasst und verklebt. Dabei muss man darauf achten, dass die Spalten so gering wie möglich gehalten werden, um die Spachtelarbeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Das gleiche gilt für die Montage des Höhenleitwerkes. Die Übergangsstellen Flügel/Rumpf und Leitwerk/Rumpf sind die einzigen Stellen, wo etwas Spachtelmasse benötigt wird. In dieser Bauphase kann auch schon das Fahrgestell angebaut werden, aber noch nicht die Räder. Nach einer technologischen Pause kommen wir jetzt schon zum Spritzen der hellblauen (UA 124) Unterseite. Wird mit dem Pinsel gearbeitet, muss die Farbe in mehreren Arbeitsgängen dünn aufgetragen werden, um ein vergleichbares Resultat zu bekommen. Hellblau wird auch die Unterseite des oberen Flügels, die N-Streben für die Flügel und Rumpf, sowie die Stützstreben am Höhenleitwerk. Erst wenn diese Farbe richtig trocken ist, bekommen die Flügeloberseiten, der Rumpf und das Seitenleitwerk einen grünen (UA 060) Farbanstrich. Wird mit der Airbrush-Pistole gearbeitet, müssen die hellblauen Flächen vorher abgedeckt werden. Der lederne Cockpitrand erhält einen braunen (UA 092) Anstrich. Die Räder drehbar zu montieren ist nicht ratsam, da dies mit dem heißen Nagelkopf meist nicht auf Anhieb klappt und weil es im Maßstabsmodellbau nicht gern gesehen wird. Das Seitenruder kann, wer will, mit etwas Ausschlag befestigen. Die Teile 14 bis 17 werden vorsichtig angeklebt und danach silber gestrichen. Die Windschutzscheiben werden mit etwas Ponal-Leim aufgeklebt und das Triebwerk vorn aufgesetzt. Nach einer weiteren Montagepause wird nun die obere Tragfläche auf den N-Streben befestigt. Die Aufnahmelöcher im Flügel mit einem dünnen Bohrer (ca. 0,5mm) etwas tiefer bohren und alle acht Aufnahmepunkte müssten, hat man genau gearbeitet, passen. Danach legen wir das Modell eine gewisse Zeit auf den Rücken, bis der Flügel fest ist. Am Triebwerk müssen noch der Vergaser (schwarz) und die Abgasrohre (rostbraun, LC 37) angebracht werden. Das Modell entstand vor etwa 10 Jahren, an ein Selberdrucken mit PC war noch nicht zu denken. Die Decals wurden mittels Reibebuchstaben auf eine transparente Trägerfolie selbst hergestellt. Das Emblem der Deutsch-Sowjetischen-Freundschaft (DSF) wurde auf Trägerfolie mit Hand gemalt. Die DM-WAV stammt aus Beständen der sowjetischen Luftstreitkräfte und wurde Anfangs bei der VP-Luft geflogen. Als Anfang 1956 der Betrieb von Motorflugzeugen in der DDR offiziell erlaubt war, wurden die Flugzeuge umregistriert, der rote Stern verschwand, und waren nun Eigentum der GST. Die DM-WAV hatte die c/n: 0158 und war vom 15.05.1957 bis 06.12.1965 registriert. Bernhard Pethe Publiziert am 06. Dezember 2006 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |