MDM-1 Foxvon Thomas Brückelt (1:72 Airich Resin Models)Die KunstflugfigurDer Tailslide ist eine recht anspruchsvolle Kunstflugfigur. Dabei wird das Flugzeug senkrecht nach oben gezogen, bis zum Stillstand, so dass es mindestens eine Rumpflänge rückwärts fällt. Man unterscheidet zwischen dem „Männchen“ und dem „Weibchen“. Beim „Männchen“ wird das Höhenruder beim rückwärts Fallen gezogen, wodurch das Flugzeug nach vorne durchschlägt, beim „Weibchen“ wird gedrückt, und das Flugzeug fällt über den Rücken in die Senkrechte abwärts. Da um den Stillstand herum keine Strömung mehr anliegt, und somit das Flugzeug nicht mehr steuerbar ist, muss schon beim Einflug in die Figur alles passen: Es darf kein Schiebezustand herrschen und das Hochziehen muss absolut gerade sein. Sonst purzelt man irgendwie vom Himmel, mag zwar lustig aussehen, aber im Wettbewerb gibt’s dafür null Punkte. In der Regel fliegt man deshalb die Figur auch mit beiden Händen am Knüppel, damit man nicht ungewollt das Querruder „verzieht“. Der BausatzDer Fox entstand aus dem Kleinserien-Resin-Bausatz von Airich Resin Models. Erich – der hinter der Marke steht – traf ich auf den Bayerischen Modellbautagen, an denen er als Mitglied des „Tiroler Plastikhaufens“ als Aussteller teilnahm. Er hatte auch seine selbst hergestellten Bausätze dabei, die in einem stabilen Pappkarton mit einer schönen Zeichnung des jeweiligen Typs darauf daherkommen. So landete der Fox in meinem Besitz. Im Inneren des Kartons befinden sich neben den Resinteilen noch zwei Tiefziehhauben, eine Anleitung mit zahlreichen Original-Abbildungen und ein kleiner Decalbogen zur Darstellung eines in Österreich registrierten Fox. Die Idee, ein Modell im Tailslide mit Rauch an den Randbögen darzustellen, hatte ich schon länger. Nun hatte ich das passende Modell dafür. Mit meinen damals selbst hergestellten Acrokit-Bausätzen in 1:48 wäre mir das Ganze etwas zu groß geraten. Das ModellDie Grundform des Modells ist ganz gut getroffen, ich musste aber noch etwas Nacharbeit investieren. Der Cockpitausbau entstand in Eigenleistung, eine angepasste H0-Figur nahm auf dem vorderen Sitz Platz, der hintere blieb leer, hier fügte ich noch Gurte aus Alufolie hinzu. Ich zog eine eigene Haube tief und fertigte dafür aus Holz eine Tiefziehform an, die ich in glänzendem Blau anstrich, um eine möglichst glatte Oberfläche zu erzielen. Beim Originalteil ist der Haubenrahmen erhaben dargestellt, allerdings mit einem ziemlich heftigen Absatz zur Verglasung, daher der Neubau. Das Seitenruder ersetzte ich ebenfalls, da es dem im Bausatz etwas an Tiefe fehlte und die Kontur oben nicht ganz stimmig war. Da die Tragflächen recht weich und biegsam sind, sollten Drähte die Struktur festigen, die sich vom Modell bis in den Sockel des Displays auf beiden Seiten ziehen. Daher musste ich den Rauch direkt mit dem Fox bereits im Rohbau verbinden, was in der Handhabung teilweise etwas knifflig war. Das AmbienteDie Rauchsäulen entstanden aus 6 mm starken Depronplatten, von denen ich drei Streifen zunächst aufeinanderklebte und die Kontur grob aussägte. Die „verwirbelte“ Oberfläche arbeitete ich dann mit einem Schleifer hinein. Um den Draht zu integrieren, schlitzte ich die Rauchsäulen mit einer Trennscheibe auf und schloss die Schlitze dann beim Verkleben mit 5-Minuten-Epoxydharz. Vor der Bemalung strich ich die Oberfläche großzügig mit Holzleim (Ponal Fix und Fest) ein, damit das Depron nicht vom Lack zerfressen wird. Zunächst sprühte ich das Rauch-Imitat in Pastellorange (Sprühlack) an. Mit einer stark verdünnten Mischung aus Orange und Rot hob ich die Struktur hervor. Die stark verdünnte Farbe trug ich mit dem Pinsel auf. Die Tragflächen erhielten Schlitze, in welche die Drahtstücke, die aus den Rauchsäulen heraussragten, verklebt wurden. Danach fiel Einges an Spachtel- und Schleifarbeit an. Der Fox wurde dann lackiert. Zunächst landeten zwei Schichten Lichtgrau als Grundiereung darauf, danach strich ich fünf mehr oder weniger stark verdünnte Schichten Weiß auf (Email-Farbe, Revell). Mir gefiel das Design des französisch zugelassenen Fox F-CHNH sehr gut. Von dem finden sich einige Bilder im Internet, so war es relativ leicht, die entsprechenden Decals nachzuzeichnen. Nachdem ich diese angebracht hatte, versiegelte ich das Modell mit glänzendem Klarlack (Spray von Mr. Hobby) und brachte die letzten Details, die ich aus gezogenen Gießästen baute, an. Die Rauchsäulen, sowie der Sockel, den ich mit einem Screenshot aus dem Vehicle Simulator versah (ebenfalls ein selbst gedrucktes Decal), erhielten einen matten Klarlacküberzug. Es hat mir Spaß gemacht das farbenfrohe Gebilde zu bauen – mal was Anderes! Thomas Brückelt, Publiziert am 28. November 2022 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |