Beechcraft V35A Bonanzavon Christoph Schnarr (1:48 Academy)Modelle ziviler Flugzeugtypen im Maßstab 1:48 sind leider sehr selten. Eine rühmliche Ausnahme im Angebot bietet die Firma Minicraft, wobei auch Academy die gleichen Kits im Programm hat. Es handelt sich hier um einige Sportflugzeug Klassiker, die erstmals in den siebziger Jahren unter dem Label Bandai angeboten wurden und von denen ich mir dann die V35A Bonanza auswählte. Der Bausatz weist für sein Alter eine hervorragende Oberflächendetaillierung in Form feiner versenkter Linien und Nieten auf und ist auch bei den anderen Details durchaus zufriedenstellend. Das Cockpit ist insgesamt gut nachgebildet, ich ergänzte hier lediglich noch die Sitzgurte, die ich aus Metallfolie von Weinflaschenverschlüssen anfertigte. Hauptmanko des Bausatzes ist die sehr schlechte Passform der Fensterteile. Um hier ein vernünftiges Ergebnis zu erzielen, modifizierte ich die Scheiben so, dass ich sie so gut wie möglich in Flucht mit der Rumpfoberfläche einsetzte. Die dann noch immer reichlich vorhandenen Lücken zwischen Scheibenrand und Rumpf wurden verspachtelt, die Scheiben selbst mit der Rumpfoberfläche plan verschliffen. Ihren Glanz erhielten sie wieder, indem die Scheiben danach mit MircoMesh Schleiftüchern und immer feinerer Körnung, zuletzt mit 12000er, bearbeitet wurden. Da mir die im Bausatz vorgeschlagene Bemalung nicht zusagte, suchte ich mir im Internet ein neues Vorbild. Dieses fand ich in der N135TB, einer 1969 von Beech/Raytheon gefertigten V35A. Da diese Maschine einen Dreiblattpropeller angebaut hatte, der Bausatz aber nur einen Zweiblattpropeller enthielt, musste ein neuer her. Er entstand schließlich aus den Blättern eines alten 1:72er Propellers und einem ebenfalls aus der Grabbelkiste stammenden anderen Spinner, dessen Form dann aber noch eingespannt in eine Kleinbohrmaschine dem Original näher gebracht wurde. Als weitere Detailverbesserungen brachte ich noch Positionslampen aus Klarplastik und an den Fahrwerksbeinen die üblichen Bremsleitungen an. Die Höhenruder des V-Leitwerks wurden ausgeschnitten und ausgelenkt dargestellt, wie es so auch auf vielen Fotos des Originals zu erkennen war. Die Lackierung entstand mit seidenmatten Revell-Farben, wobei ich mir die einzelnen Farbtöne selbst passend auf Basis der Vorbildfotos anmischte. Christoph Schnarr Publiziert am 05. Dezember 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |