Iljuschin Il-28Rmit Pirna 014von Wolfram Witschel (1:72 Italeri)Die Teile dieses eigentlich recht jungen Bausatzes enttäuschen schon beim ersten Betrachten. Die Oberfläche ist rau und unsauber, es gibt Grat, zahlreiche Senkstellen und auch die Gravuren hätten teilweise etwas feiner ausfallen können. Gut ist, daß sämtliche Einstiegsklappen und die Cockpithaube als Einzelteile gefertigt sind. Allerdings sind die Klappe des Heckschützen und die Kabinenverglasung viel zu dick. Für die Innenraumgestaltung gibt es ein erhaben geprägtes Instrumentenbrett, zwei Seitenkonsolen, Steuer, Sitze für Navigator und Heckschütze, zwei mittelmäßige Schleudersitze und einen recht ordentlichen Bombenschacht mit Inhalt diversen Kalibers. Einen Bugfahrwerksschacht sucht man leider vergeblich. Sämtliche Cockpitkomponenten benötigen eine mehr oder minder starke Überarbeitung und teilweise auch eine starke Lagekorrektur. Ich habe einige Teile etwas verfeinert und den größten Teil scratch gebaut. Für meine Il-28 mußte der Bombenschacht geschlossen, die rechte Kanonenmündung verspachtelt und die Radarwanne entfernt werden. Beim Zusammenfügen der Rumpfhälften zeigt sich eine völlig indiskutable Paßgenauigkeit und auch die Gravuren versetzen an der Klebenaht bis zu 1 mm. Falsch wiedergegeben ist das untere Schwenklager des Heckturms und dessen Rumpfübergang zusammen mit der Klappe des Heckschützen. Die Schlitze der Kanonen müßten nach oben länger sein (habe ich zu spät gemerkt). Außerdem mußte in das Rumpfheck ein 1 mm breiter Streifen eingeklebt werden, um eine bessere Passung des Heckturms zu erreichen. Zum Verschließen der Kanonenschlitze wurde das Teil 38A an den Bohrungen auseinandergeschnitten und die beiden Hälften dann in den Heckturm eingeklebt. Für die DM-ZZI mußte ich noch die Hitzeschutzverkleidung am Hinterrumpf und die Gondel mit dem Pirna 014 herstellen. Die Cockpitverglasung ist viel zu dick, die Bugverglasung paßt schlecht und die Verglasung des Heckstandes ist ein Fall für die Mülltonne. Die Paßprobleme setzen sich bei den Triebwerksverkleidungen fort und auch die Fahrwerksklappen sind viel zu dick. Zwischen die Teile A 9/10 bzw. 11/12 wurde im vorderen Bereich ein Streifen von 0,75 mm Dicke eingeklebt um einen brauchbaren Übergang zu den Lufteinläufen zu erreichen. Die Teile 21A habe ich ganz weggelassen. Die Tragflächen sind krumm und an den Übergängen Rumpf/Tragflächen, Tragflächen/Triebwerksgondeln und Tragflächen/Zusatztanks wird wieder ordentlich Spachtelmasse benötigt. Die Flügelendtanks sowie zwei Starthilfsraketen sind im Bausatz enthalten, jedoch ohne jeden Hinweis auf ihre Verwendung. Die Hauptfahrwerksstreben mußten um 4 mm gekürzt werden um die richtige Lage des Rumpfes zu erreichen. Die Hauptfahrwerksschächte sehen zwar ganz passabel aus, sind jedoch völlig falsch wiedergegeben. Ich habe sie aber nur teilweise abgeändert. Zum Schluß wurden diverse Antennen, Lufthutzen u.ä. angebracht, wobei zu beachten ist, daß die DM-ZZI einige Abweichungen zu anderen Il-28 aufweist. Da auf Originalfotos keinerlei unterschiedliche Metallschattierungen zu erkennen sind, ging ich davon aus, daß das Flugzeug, im Gegensatz zur Verkleidung des Pirna 014, mit einer silbernen Lackierung versehen war. Die Kennung entstand mit dem Tintenstrahldrucker am PC, die Flagge am Leitwerk wurde aus einzelnen, farbigen Schiebebildstreifen zusammengesetzt. Das Zubehör für mein kleines Diorama entstand aus diversen Holzleisten, Plastikprofilen, Gußästen und Draht fast komplett im Eigenbau. Die Figuren stammen von Preiser, wurden aber teilweise etwas abgeändert. Die Zwillingsräder für den großen Anhänger stammen aus dem G 5-Resinbausatz von Mathias Hocke, die kleinen Räder fanden sich in der Grabbelkiste und wurden entsprechend umgearbeitet. Für die Betongewichte an den Winden habe ich mir eine Form gebaut, die dann mit Fugenmörtel (für Fliesen) ausgegossen wurde. Aus dem gleichen Material entstand auch der Beton auf der Grundplatte. Der Rasen stammt aus dem Eisenbahnzubehör. Weitere Bauberichte und Fotos gibt es unter www.modellwolf.de. Wolfram Witschel, Publiziert am 17. Oktober 2005 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |