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McDonnell Douglas MD-11F

D-ALCN, Lufthansa Cargo

von Jonas Kamm (1:144 Eastern Express)

McDonnell Douglas MD-11F

Mein erstes Modellbauprojekt nach zwölf Jahren war als Winterprojekt gedacht und sollte am Ende zwei Jahre lang dauern. Darstellen wollte ich eine MD-11 der Lufthansa Cargo als Andenken an meine Zeit, als ich an diesem Flugzeug arbeiten durfte. Meine Wahl fiel auf die D-ALCN, die letzte jemals gebaute MD-11 überhaupt. Leider wurde diese Maschine dennoch bereits Ende 2019 ausgemustert.

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Der Bausatz

Verwendet wurde der relativ neue Bausatz von Eastern Express im Maßstab 1:144. Insgesamt weist der Bausatz eine gute Detailierung mit versenkten Gravuren auf. Leider muss man etwas aufpassen, da einige Panellines vergessen wurden bzw. nur einseitig berücksichtigt wurden. Passenderweise sind die Fenster für die Passagierversion hier nur als Decals vorgesehen, so dass er sich perfekt als Frachter eignet. Für mein Vorhaben allerdings passte der Bausatz dennoch nicht genau. Die neueren MD-11 erhielten einige aerodynamische Veränderungen als Teil eines Performance Improvment Programs. Insbesondere die abgesenkten Querruder und die verlängerten Flügelpylone des Klappenmechanismus mussten angepasst werden. Ich hatte mich gegen die Nutzung des Detailing Set von Metallic Details entschieden, obwohl ich im Nachhinein denke, dass es für Fan und Hauptfahrwerksschächte nützlich hätte sein können.

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Das Cockpit

Glücklicherweise hat Eastern Express für diesen Bausatz ein recht detailliertes Cockpit vorgesehen. Obwohl von dem Cokpit nach dem Zusammenbau wenig zu sehen ist, habe ich hier einige Optimierungen vorgenommen und aus Knete zwei Pilotenfiguren erstellt, da mein Modell ja im Flug zu sehen sein soll. Natürlich sind diese nicht perfekt, aber ich denke für den Maßstab 1:144 völlig ausreichend.

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Die Flaps

Für die Slats wurde zunächst mit Papier eine Schablone am Flügel genommen, um diese anschließend auf einen dünnen Aluminiumbogen zu übertragen. Als zweiten Schritt wurden die Panel Lines mittels Skalpel im richtigen Abstand aufgebracht. Die ausgeschnittenen Bauteile wurden anschließend auf dem Flügel fixiert, um die Kontur abzuformen. Insbesondere für die Inboard Slats war die komplexere Form schwierig zu erreichen. Da die Bauteile sehr dünn waren, stellten sich alle weiteren Schritte als sehr schwierig und zeitaufwendig heraus. Einer der aufwändigsten Arbeitsschritte bei diesem Modell war es, die 40 Slat Tracks und zwei Warmluftzuleitungen anzubringen. Diese wurden aus doppeltem Aluminumbogen mit der Schere ausgeschnitten und anschließend in die richtige Form und auf die richtige Länge gebracht.

McDonnell Douglas MD-11F

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Aufgrund des geteilten Klappenechanismusses mit seperaten Vanes stellte der Bau der Flaps die zweite große Herausforderung dar. Das Zusammenbringen von Flap Tracks, Hydraulik-Aktuatoren und gespreizten Pylone stellte sich als äußerst herausfordernd heraus und musste mehrfach wiederholt werden, da das finale Installieren erst nach der Lackierung erfolgte.

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Die Triebwerke

An den Motoren musste ich wenig anpassen. Mit unterschiedlichen Farbtönen wurden allerdings im Bereich des Einlasses die verschiedenen Acoustic Liner Segmente, so wie Abradable (Einlauffläche des Fans) angedeutet.

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Der Rumpf

Beim Zusammenfügen des Rumpfes musste eine Vorrichtung zum Halten des Ständers integriert werden. Dazu verbaute ich einen Kanal aus Holz, in den man den Stahlstab durch ein Loch im Rumpf stecken kann.

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Das Fahrwerk...

...stellte insofern eine größere Herausforderung dar, da es im Landeanflug ausgefedert sein muss. Also wurden alle vier Fahrwerksbeine zerschnitten und mit deutlich längeren Dämpferzylindern versehen. Dementsprechend habe ich natürlich auch die Führungsschwingen der Zylinder ersetzt und nachgebildet. Abschließend wurden noch alle nötigen Hydraulikschläuche verlegt und das Gesamtergebnis mit einigem Weathering versehen. Am Nose Gear mussten einige weitere Veränderungen vorgenommen werden, um das Lenkgetriebe mit Zylindern und die Beleuchtung richtig abzubilden. Auch das Center Gear erfuhr einige Veränderungen, da hier die große Wartungsplattform im Bausatz fehlte.

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Lackierung und Decals

Die Lackierung fiel mir nicht ganz leicht, da es im Grunde mein erster richtiger Airbrushversuch war. Mittlerweile weiß ich, mit welchen Farben einem das Arbeiten leichter und schwerer gemacht wird. Allerdings ist das Ergebnis nach einigem Schleifen und Polieren doch ganz ansehnlich. Die Panel Lines im weißen Bereich wurden mit einem ganz, ganz hellen Grau hervorgehoben, im grauen Bereich mit einem Braungrau. Mit Ölfarben wurde nur ein dezentes Weathering durchgeführt, da es sich zwar um einen Frachflieger handelt, diese bei der Cargo aber regelmäßig gewaschen werden. An Türen, am Cockpitfestern im APU Bereich, am unteren Rumpf sowie im Fahrwerks- und Klappenbreich wurden mittels Ölfarben Verschmutzungsspuren angedeutet.

Die Decals stammen von Draw Decals in den USA. Die Qualität war in Ordnung, aber nicht überragend. Die Farben wirken etwas ungleichmäßig und das Blau war für meinen Geschmack etwas zu dunkel. Wirklich positiv war, dass das gelbe Decal doppelt gedruckt wurde, so dass das dunklere Blau weniger durchscheint. Für alle übrigen Hinweisschilder und Markierungen wurden Decals aus unterschiedlichen Bausätzen zusammengeschnippelt.

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Die Antennen

Als letzter Schritt wurden eine Vielzahl von Antennen, Sensoren und Drain Maste hinzugefügt. Tatsächlich habe ich es mir zum Abschluss nicht nehmen lassen, die 47 Static Discharger anzubringen.

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Die Bodenplatte

Die Dioramaplatte soll die Bahn 25 L in FRA kurz vor dem Aufsetzen darstellen. Als Basis nahm ich eine relativ glatte Platte und versah diese mittels dem Skalpell mit Dehnungsfugen. Als Vorlage verwendete ich einen Ausdruck des Satellitenbildes. Anschließend wurden mit der Airbrush die Farben des Asphalts aufgetragen. Zunächst Anthrazit, das dann mit Grautönen schattiert wurde. Die Markierungen wurden allerdings nach dem Abkleben mit dem Pinsel aufgetragen. Schließlich brachte ich mit Ölfarben sparsam Reifenabrieb auf, da mein Bahnausschnitt ja noch außerhalb der eigentlichen Touch Down Zone liegt. Mit Adobe InDesign entwickelte ich noch ein Schild, dass das originale MD-11-Logo aus den 90ern bekam und bestellte es im Internet. Den Rahmen baute ich aus einem alten Bilderrahmen, den ich speziell auf die Maße anpasste.

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Jonas Kamm

Publiziert am 19. Oktober 2020

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