Iljuschin Il-96-300RA-96013, Domodedovo Airlinesvon Johannes Wipauer (1:144 Eastern Express)Zum VorbildDie Iljuschin Il-96 wurde noch zu Sowjetzeiten entwickelt und sollte in einen Markt eingeführt werden, der immer kleiner wurde: die Lockheed Tristar gab es seit 1985 nur mehr gebraucht, die MD-11 wurde ab 2000 nicht mehr gebaut, außer den zwei- und vierstrahligen Typen von Airbus und Boeing gab es keine Passagier-Widebodies mehr. So blieb die Il-96 trotz ihrer Daten ein Exot, von dem nur 30 Stück gebaut wurden. Fünf davon flogen bei Domodedovo Airlines, welche 1992 gegründet wurden, aber bereits 2008 den Betrieb einstellen mussten. Benannt wurden sie nach der Stadt Domodedovo, ca. 37 km von Moskau entfernt, wo auch der zweitgrößte Flughafen der Metropole liegt. Domodedovo hat ca. 100.000 Einwohner. Die von mir dargestellte RA-96013 wurde 1996 gebaut, flog bis 2008 für Domodedovo und war auch gelegentlich in Wien und Salzburg im Touristen-Charterbetrieb zu sehen. Nach der Betriebseinstellung 2008 wurde sie in DME (=Moskau Domodedovo) "stored", also "werterhaltend abgestellt". Und das so gut, dass sie 10 Jahre später, am 4.6.2018 von Domodedovo ins nahegelegene Schukowsky fliegen konnte. Dort verliert sich leider die Spur. Meine ModelleDie Basis meines Modells ist der Eastern Express-Bausatz für eine russische Regierungsmaschine. Diese hatte ich bereits in meiner Sammlung, schön brav ooB aus einem recht ähnlichen Bausatz gemacht, nur Registrierung, Boxart und Herstellername waren anders:
Bei meiner zweiten Il-96 wollte ich einiges anders machen: Andere Decals und ein Fahrwerk mußten her. Ich fand damals einen Umbausatz, den ich zusammen mit dem Kit gezeigt habe. Aber die Kombination aus Eile und Schlamperei (in Wien sagt man dazu "hudeln") führte zu einigen Fehlern, zuerst einmal bei den Fahrwerksöffnungen in der Fläche, später bei den Decals. Es sollte eine Aeroflotmaschine werden, aber durch Mängel am Decalsheet und fehlerhaftes Handling (siehe oben) wurde das auch nichts. Nachdem ich mich nach den jeweiligen Fehlleistungen zumindest soweit im Griff hatte, dass die Teile nicht im Müll landeten, aber sehr lange beiseite gelegt wurden, konnte ich den Lockdown Anno 2020 zum Fertigmachen nutzen. Die neuen Decals sind von Pas-Decals, direkt über deren Webshop gekauft. Laserdruck, angenehm zum Verarbeiten, ein sehr gutes Preis/Leistungsverhältnis sind die Vorzüge, Kabinenfenster, die nur weiße Öffnungen in der Cheatline sind, sowie fehlende Angaben zu der Unmenge von Stencils die Schwächen. Aber mir gefallen diese Decals, und Stencil-Decals verwende ich eh nur gemäß Vorbildfotos - Was man beim echten Flieger nicht erkennen kann, ist entweder zu klein oder unsichtbar. Nach soviel Text sind wieder Bilder fällig:
Ich hoffe, mein Modell hat euch trotz seiner Mängel gefallen, und vielleicht findet jetzt das eine oder andere bisher "ungünstig verlaufene Modellbauprojekt" auch anderswo ein Happy End. Johannes Wipauer Publiziert am 24. Juli 2020 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |