North American Rockwell OV-10A BroncoN421DF, California Department of Forestryvon Wolfram Witschel (1:72 Academy)
Nach ihrer Militärlaufbahn wurden mehrere Broncos für das CDF (California Department of Forestry) umgebaut und als Leadplanes, Führungsmaschinen für die großen Löschflugzeuge, eingesetzt.
Der Bausatz von Academy sieht auf den ersten Blick sehr gut aus. Glatte Oberflächen, ordentliche Gravuren und die Paßgenauigkeit ist auch in Ordnung. Während des Baus fanden sich aber dann, wie so oft bei Academy, doch einige Fehler im Detail. Durch die Konfiguration der Bronco war eine extreme Hecklastigkeit zu erwarten, also habe ich versucht, das Ganze provisorisch auszuwiegen. Damit kam ich auf ca. 14 g Ballast. Doch wo sollte ich den unterbringen? Der Bug fällt dafür aus, da er am Original fast komplett leer ist. Der Platz dient nur zur Unterbringung des Bugrads. Also musste eine andere Lösung her.
Da das Bausatzcockpit nicht so toll und für meine „zivilisierte“ Bronco ohnehin unbrauchbar ist, wurde es im Eigenbau neu erstellt. Dabei habe ich alle dazu geeigneten Teile wie Boden, Frontschott, Instrumententräger, Seitenkonsolen usw. aus Polystyrol/Blei Sandwiches hergestellt. Dazu kamen noch zwei Bleiplatten hinter der Kabinenrückwand (im Bild noch nicht angebracht). Damit wog die gesamte Cockpitsektion nun 17 Gramm, was sich später als mehr als ausreichend herausstellen sollte.
Nach dem Zusammenkleben des Rumpfes wurden die Waffenträger eingeklebt und anschließend abgesägt. Dann hieß es spachteln und schleifen und spachteln und schleifen …
Um das Modell etwas zu beleben, wurden die Landeklappen ausgesägt. Dafür mußten dann aber noch zusätzlich schmale Streifen profiliert werden, da die Klappen an der Bronco als Doppelspaltklappen mit unterseitiger Spaltabdeckung ausgeführt sind.
An den Triebwerken wurden die Lufteinläufe geöffnet und nach innen verlängert. Beim Ansetzen an die Leitwerksträger und Tragflächen zeigt sich der nach meiner Meinung größte Fehler des Bausatzes. Der obere Bereich und der Tragflügelübergang haben mit dem Vorbild nichts gemein. Das Deckelbild sieht da viel besser aus. Eine sehr schöne Ansicht von oben gibt es hier und noch zwei Bilder aus meinem Bestand:
Mit Polystyrol, Spachtel und etwas Geduld ließ sich dieser Bereich aber doch ganz passabel herrichten.
Die Fahrwerke könnten besser detailliert sein. Außerdem ist das Hauptfahrwerk asymmetrisch, sonst würde es nie in den Fahrwerksschacht passen. Das Bugrad ist im Durchmesser zu groß und wurde etwas abgefeilt. Beim Zersägen der Cockpitscheiben fällt auf, daß die Streben falsch graviert sind. Hier habe ich nur versucht, einen Mittelweg zu finden und die Fehler mit Decalstreifen etwas zu kaschieren.
Die Schiebebilder von Draw Decal sind wie immer sehr steif. An der Triebwerksverkleidung sind sie ohne mehrere Schnitte und Ausbesserungen eigentlich nicht aufzubringen. Die schmalen schwarzen Streifen zerbröselten und wurden durch Decals von Xtradecal ersetzt. Die weißen Schriftzüge decken leider nicht besonders gut.
Bei den Fotos zeigte sich leider das hohe Gewicht des Modells, die Hauptfahrwerksräder neigten sich. Eigentlich braucht das Modell ein Metallfahrwerk. Wolfram Witschel, Publiziert am 04. September 2019 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |