Dornier Do 28 D-2 Skyservantvon Bruno Schilli (1:72 Revell)
Hier ein weiterer Beitrag aus meinem Bastellkeller aus der Kleinserie „Nemo“, der Vorläufer der bereits vorgestellten Lawotschkin La-5FN: eine Do 28 D-2 Skyservant im entmilitarisierten Look. Vorbild ist wieder die bekannte Absetzmaschine einer österreichischen Fallschirmspringertruppe.
Der Bausatz von Revell ist ein alter Bekannter von Matchbox. Er beinhaltet eine rudimentäre Inneneinrichtung in Form einer Bodenplatte, ein paar Gästesitzen im Stil eines schwedischen Möbelhauses, einem Instrumentenbrett, zwei Pilotensitzen und zwei Piloten. Die Einstiegstür für die Gäste besteht aus zwei Elementen, die Einstiegstüren für die Piloten sind auf dem Deckelbild zwar dargestellt, aber leider nicht graviert. Das Seitenruder liegt separat bei, wie auch die Vorflügel. Als Klarsichtteile gibt es die Cockpit-Verglasung und mehrere Einzelfenster. Dem Bausatz liegt ein umfangreicher Decal-Bogen bei, welcher winzigste Markierungen enthält, sowie ein Abziehbild für die Darstellung der Instrumente auf dem Armaturenbrett.
Im Innenraum könnte man sich beliebig lange mit Detaillierung aufhalten, ich habe aber darauf verzichtet, da man nach dem Zusammenbau durch die kleinen Fenster sowieso nichts sehen könnte. Kurz hatte ich mit dem Gedanken gespielt, die Türen beweglich zu gestalten, um eine Absetzmaschine für Fallschirmspringer darzustellen. Aber der Versuch, ein Gelenk aus Draht herzustellen, ist an meiner Grobmotorik gescheitert. In dem Fall hätte ich etwas mehr in den Innenraum investieren müssen. Glück gehabt.
Nach Einbau der Inneneinrichtung, dem Vorfertigen der Motorgondeln inklusive Fahrwerk und Zusammenbau des Rumpfes ging dann die Lackier-Orgie los. Ich verweise hier auf die Vorgehensweise bei der Lavochkin. Zuerst werden die weißen Bereich lackiert, grob abgeklebt und dann werden die orangefarbenen Bereiche lackiert. Per Hand werden dann die Abgrenzungsstreifen in Schwarz und Lichtblau per Pinsel aufgetragen. Keine Angst, das sonst lästige Zittern der Hand leistet hier gute Dienste, da das ganze ja auch im Original so aussieht. Am schwierigsten war das Zeichnen der Flossen und Augen von Nemo. Für die Augen habe ich mir per Skalpell eine Maskiermaske aus mehreren Teile erstellt. Jeweils eine Maske für den Außenrand, den Augapfel, die Pupille und die Linse.
Bei der Demaskierung des Cockpit-Bereichs hatte ich einige Probleme. Die Lackschicht war zu dick und daher ist die Farbschicht im Strebenbereich eingerissen. Ich habe mit dem Skalpell etwas nachgeholfen und später ein bisschen mit dem Pinsel geschummelt. Nach Anbringen der Decals, eine sehr mühsame Arbeit, von der man auf den Bildern fast nichts mehr sieht, habe ich dann einen weiteren Fehler gemacht. Ich habe Klarlack drüber gesprüht und mir damit die Einsicht ins Cockpit getrübt, da ich die Klarteile nicht maskiert habe. Großer Fehler, ganz am Schluß. Man will halt dann doch mal fertig werden.
Die Maschine ist dann zu Weihnachten an meine Frau gegangen und hing einige Zeit im Dunst in der Küche, bevor ich das Fotoshooting gemacht habe. Auch dies sollte man vermeiden. Die Fusseln lassen sich so gut wie nicht mehr entfernen ohne Chemie. Und Chemie aus der Küche ist ja normalerweise unseren Modellen nicht bekömmlich. Bruno Schilli Publiziert am 19. Oktober 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |