Lawotschkin La-5FN„Schwiegermutter“von Bruno Schilli (1:72 Italeri)BausatzInspiriert durch einen Skyvan im Nemo-Look im Internet, welcher in Österreich bei einer Fallschirmspringertruppe als Absetzmaschine dient, habe ich jüngst als kleines Geschenk eine Lavochkin LA-5FN in einer entmilitarisierten Version im Nemo-Look gebaut. Den etwas älteren Bausatz von Italeri (Bausatznummer 135) im Maßstab 1:72 hatte ich in einer Restekiste beim Modellbauhändler für 2,95 Euro gefunden und zunächst auf Halde gelegt. In der Pappschachtel findet der Modellbauer zwei grüne und einen transparenten Spritzling mit insgesamt 39 Teilen, ein kleines Decal-Sheet mit rudimentären russischen und deutschen Markierungen und ein zweiseitiges DIN A4 Blatt als Bauanleitung, in welcher der Zusammenbau sehr kompakt geraten ist. Trotz des Bausatzalters findet man keine Sinkstellen auf den Bauteilen. Allerdings ist die Stoffbespannung im Bereich der Querruder etwas rau und wellig, wohingegen die sehr dünnen Fahrwerksabdeckungen dem Original sehr nahekommen. Die rudimentäre Inneneinrichtung besteht aus einem einfachen Sitz, einem dicken Steuerknüppel, einer Instrumententafel mit erhabenen Strukturen, einer einfachen Bodenplatte mit etwas klobig wirkenden Fußpedalen und einem Piloten. In der Seitenwand der beiden Rumpfhälften deuten einige erhabene Strukturen ein paar Bedienelemente an. Der Sitz hat keine Sitzgurte.
BauphaseDie beiden Rumpfhälften passen sehr gut zusammen, so dass kaum Spachtel erforderlich ist. Allerdings herrscht hinter dem Pilotensitz gähnende Leere, welche mich inspirierte, eine Schwiegermutterversion zu bauen. Die Bodenplatte wurde mit Plastiksheet verlängert, sodann ein Spant aus Papier und ein übriggebliebener Sitz eines anderen Bausatzes als Schwiegermuttersitz eingebaut. Als Sichtschutz nach vorne habe ich einen weiteren schwarz bemalten Papierspant hinter dem Armaturenbrett angebracht, um einen möglichen Durchblick durch die nahe am Rumpf liegenden Radkästen zu verhindern. Nach Abschluss der Lackierarbeiten im Innern, besonders stolz bin ich auf die handbemalten Armaturen, wurden die beiden Rumpfhälften verklebt und mit etwas Spachtel hinter der Kabine ein kleiner Spalt verschlossen. Nach Montage der einteiligen Flügelbasis, Flügeloberseiten und Höhenruder, wurden die zwei Kanzelteile mit Weißleim befestigt und mit Tamiya Abdeckband abgeklebt. Nun widmete ich mich der Fertigstellung der Motorbaugruppe und Fahrwerksbeine. Die benötigten Bauteile wurden vor Zusammenbau per Pinsel lackiert. Die Motorenbaugruppe besteht aus Kolbenstern, Lüfterlaufrad, Spinner und Propeller, welche zusammengebaut in den Gehäusering eingepasst werden. Leider sieht man nach dem Zusammenbau von den Kolbengehäusen so gut wie nichts mehr. Die zweiteiligen Räder erfordern etwas Schleifarbeit, um einen leichten Versatz auszugleichen. LackierungNun erfolgt die Nemo-Lackierung. Zuerst werden die zukünftig weißen Streifen, Augenbereiche und Mundbereiche am Rumpf ohne Abdeckung der später orange zu lackierenden Bereiche weiß lackiert. Für die beiden Augen und den Mund habe ich aus Abdeckband Formen ausgeschnitten und damit den Augen- und Mundbereich abgedeckt. Es erfolgt eine grobe Abdeckung der weißen Streifenbereiche auf Flügel und Rumpf und das Lackieren der orangenen Bereiche. Nach Entfernen der Abdeckungen sieht der Vogel schon bunt aus. Bei den beiden Augen habe ich die Pupille aus dem Abdeckband herausgeschnitten und schwarz mit dem Pinsel lackiert. Hierbei verwendete ich die negative Form des ausgeschnittenen Auges, um die orangene Umgebung abzudecken. Beim Mund ging ich ähnlich vor. Mit dem Pinsel wird nun die nebeneinanderliegende schwarze und blaue Abgrenzung zwischen Weiß und Orange aufgemalt. Hierbei erfolgt auch die Gestaltung der Flossen am hinteren Rumpf. Nach Aufbringen der wenigen Markierungen wird Klarlack über alles aufgetragen und die Kabinenhaube demaskiert. Es erfolgt nun die Endmontage: das Anbringen der Räder, der Motorbaugruppe, des oberen Kühlkanals, des Pitotrohrs und des Antennendrahts zum Seitenleitwerk. Beim Montieren der Motorbaugruppe hätte ich mir das ganze Modell fast verdorben. Der Gehäusering saß etwas zu hoch und damit ergab sich ein unschöner Spalt zwischen Kühlkanal oben und Rumpf. Ich konnte diesen Spalt mit etwas Schnellkleber verschließen und per Hand orange nachlackieren.
Bruno Schilli Publiziert am 07. Mai 2018 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |