Fokker F-27 FriendshipJA8621, ANAvon Bernhard Schrock (1:144 Doyusha)Oft ist es der „Kollege Zufall“, der über das nächste Modellbauprojekt entscheidet. So war es auch beim Vorgänger der Fokker F27 der Fall: der Tu-134A von Zvezda. Nach dem Motto „Ein Airliner kommt selten allein“ war es wiederum die Tu-134A, welche als Multiplikator für den beinahe zehn Jahre im Keller liegenden, halb angefangenen Doyusha-Bausatz diente. Vor beinahe einem Jahrzehnt in Offenbach gekauft (kurioserweise erinnere ich mich fast bei jedem Bausatz, wo und in etwa wann ich ihn gekauft habe) und recht zeitnah angefangen, verließ mich auf dem halben Wege die Motivation. Der Bausatz von Doyusha ist nicht schlecht, aber mit der neuen Generation der Airliner von Revell (B737-800 und die A319/320/321-Familie) konnte er wirklich nicht mithalten. Es war wohl die sehr farbenfrohe Markierungsvariante der All Nippon Airways (ANA), welche mich den Bausatz 2012 entstauben ließ. Das allwissende Internet (www.Airliners.net) lieferte schnell ein Dutzend Fotos der F27 in Markierungen der ANA, von welchen eines genau die Maschine mit der Nummer 21 zeigte. Mit den angedeuteten Auspuffrohren konnte ich mich nicht richtig anfreunden, fräste kurzerhand zwei Löcher und ergänzte diese mit schräg geschnittenen Plastikrohren. Bei den Rädern hat sich Doyusha leider nicht sehr angestrengt: Keine Felgen und in der Mitte ein Loch für die Achse. Da fand ich die Räder der BAC-11 von Airfix eindeutig besser, obwohl einen Tick zu groß. Für das Leitwerk liefert Doyusha großflächige Decalelemente. Ungeachtet der anfänglichen Sorgen ließen sich die Elemente sehr gut verarbeiten. Trotz größter Mühe ließen sich an einigen Stellen jedoch Falten nicht vermeiden, die nach dem Verschleifen mit 3200er Micro Mesh die weiße Basisfarbe zu Tage förderten… Airliners.Net liefert Informationen zu den Kleinteilen wie Bumper, Antennen, Positionslichter und Statikentlader (beim Modell aus Pinselborsten). Die Drahtantenne des Originals ist ein Relikt aus „alten Zeiten“ und bezeugt, dass die Konstruktion den 50ern entstammt. Zwei Nylonfäden aus einem schwarzen Strumpf dienten beim Modell hier als Quelle für die Antenne. Obwohl die viel zu dicken Klappen des Bugradschachtes (am Rumpf angegossen) mich von Anfang an störten, fiel die Entscheidung erst nach dem Lackieren, sie doch abzutrennen und neue mit einem Spalt anzubringen.
Die Suche nach dem richtigen Blau-Farbton (wegen der Ausbesserungsarbeiten) war eine echtes Abenteuer; nirgendwo in der Weltstadt Hamburg ließ sich der richtige Farbton auftreiben. In der Verzweiflung öffnete ich die seit Jahren unbenutzte Dose mit Metallic Balticblue von Humbrol und erlebte eine Überraschung: in der oberen Hälfte der Dose hat sich tiefblauer Klarlack "abgesetzt", welcher genau den gesuchten Farbton hatte. Ende gut: alles gut. Weitere Airliner werden bestimmt folgen.Bernhard Schrock Publiziert am 10. Januar 2013 © 2001-2024 Modellversium Modellbau Magazin | Impressum | Links |